Das Chilenische Nationalgetränk ist Pisco, ein Weinbrand, der entweder als Pisco sauer (mit Limetten oder Zitronenlimonade) oder etwas weniger „fancy“ als Pisco Cola, in meiner Jugend nannten wir das „Rüscherl“, getrunken wird. Pisco ist in Chile wirklich omnipräsent im ganzen Land. Also müssen wir natürlich in das Herz der Piscoproduktion, das ist das Valle Elqui mit seiner Provinzhauptstadt Vicuna.

Das Valle Elqui ist aber nicht nur für den Pisco berühmt. Mindestens genauso bekannt ist es für seine Sternwarten. In der Umgebung von Vicuna befinden sich einige der renommiertesten Sternwarten. Angeblich liegt das an der besonders klaren Luft und dem „fast“ immer wolkenlosen Himmel hier am Rand der Atacama Wüste. Von La Serena sind es mit dem Bus nur etwa 1,5 Stunden bis nach Vicuna. Das Städtchen mit seinen etwa 25.000 Einwohnern ist eher beschaulich. Rund um die Placa de armas ist es sogar ganz hübsch. Die größte Sehenswürdigkeit ist der Torre Bauer, ein Uhrturm aus Holz der vom damaligen Bürgermeister mit deutschen Wurzeln Adolf(o) Bauer 1905 errichtet wurde.

Nach Claudias Recheche besuchen wir eine Pisco Destillerie und zwar eine Kooperative von 140 Weinbauern namens „Capel“ die es schon seit 1938 gibt. Die haben eine Produktionsstandort in Vicuna der nur einen kurzen Spaziergang vom Zentrum entfernt liegt. Eine Führung im Vorfeld natürlich nicht gebucht aber das ist kein Problem. Für umgerechnet 20 Euro bekommen wir eine Privatführung inklusive Verkostung. Der Pisco wird aus verschiedenen Rebsorten hergestellt. Zu unserer Überraschung ist auch die Österreichische Muskatellertraube daran beteiligt. Nach der Verkostung von drei unterschiedlichen Piscos sind wir jedenfalls schon mal ganz gut aufgelegt.

Aber natürlich wollen wir noch etwas mehr von dem Tal sehen, dass durch den scharfen Kontrast zwischen den nur von Kakteen bewachsenen felsigen Hängen der Berge und den satt grünen Weingärten im Tal eine besondere Wirkung entfaltet. Mit dem Bus fahren wir weiter in das Tal hinein bis nach Pisquo Elqui. Der Ort hatte früher einen anderen Namen, aber den hat man dem Tourismus und dem Pisquo geopfert. Ursprünglich hieß der Ort mal La Greda, dann La Union und dann Pisquo Elqui. Neben Pisco hat sich hier noch Schamanismus, Reiki und Ayurveda neben Sterne beobachten als offensichtlich lukrativer Geschäftszweig entwickelt. Sonst gibt´s hier nicht viel spannendes. Nach zwei Stunden machen wir uns wieder auf den Rückweg nach Vicuna.

Auch wenn unser AirBnB super nett und gemütlich ist, sind drei Tage Valle Elqui dann doch genug und wir ziehen weiter. Nächster Stopp ist Vina del Mar und Valparaiso.

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