Hab gelesen, dass bei vielen nach ca. 3 Monaten eine Reisemüdigkeit eintritt.
Der ständige Ortswechsel nervt.
Anstrengt.
Geistige Müdigkeit.
Körperliche Müdigkeit.
Hm.
Bei uns?
4,5 Monate Nomadentum.
5 Länder.
26 Stationen.
Heißt:
26x Unterkunft gesucht.
26x An-/Abreise organisiert.
26x Aus-/eingepackt.
Planungshorizont: 1 – 2 Wochen.
Sind einfach keine Langfristplaner.
Wollen dort länger bleiben, wo’s uns gefällt.
Oder früher abhauen, wenn’s nicht so toll ist.
Maximale Ungebundenheit.
Aber:
There is no free lunch. (liebe diesen Satz so sehr!)
Minimales Vorausplanen = andauerndes Planen während der Reise.
Nehmen so viel wie möglich selbst in die Hand.
Keine Agenturen, keine Tour-Operator.
Wie ein Kleinkind: „Ich machen!“, haha.
Aus Budgetgründen.
Aus Individual-Reisende-Ehre.
Aus Individual-Reisende-Eitelkeit?
Natürlich, ist’s schon manchmal anstrengend.
Immer wieder aufs Neue nicht zu wissen:
Wie die Unterkunft tatsächlich ist.
Wie wir uns im Zimmer organisieren (Größe, Schrank ja/nein, Lademöglichkeiten usw.)
Wo wir abends essen werden.
Was es zum Frühstück gibt.
Wo wir einkaufen gehen.
Wie wir uns vor Ort fortbewegen.
Was wir uns ansehen sollten.
Wo und wie wir Tickets für die Weiterreise kaufen.
Wo wir uns beim nächsten Stopp einquartieren.
Wo wir eine gute Internetanbindung haben.
Kann nerven.
Vor allem, wenn wir abends müde von der Anreise ankommen.
Zwei Herzen in meiner Brust beim Weiterreisen:
Bedaure einerseits eine bereits bisschen vertraute Umgebung, ein bisschen Gewohnheit zu verlassen.
Andererseits voll die Vorfreude und Neugier aufs Neue und die Reise dorthin.
Unfassbar viele neue Eindrücke.
Die ich jeden Tag sammle.
Kleine Beobachtungen im Alltag.
Große Sehenswürdigkeiten.
Unterschiedliche Mentalitäten.
Meine Festplatte im Hirn läuft heiß.
Laufend neuer Speicherplatz notwendig.
Zu Beginn der Reise geht’s alle 4-5 Tage weiter.
Dazwischen auch mal nur 1-2 Tage als Stopover.
Bewusst oder unbewusst.
In Bali angekommen fahren wir den Pace herunter.
Bleiben länger an einem Ort.
10 Tage in Ubud.
9 Tage in Lovina.
Scheibchenweise.
In Lovina verlängern wir 2x um 2 Tage.
Obwohl’s rund um Lovina nicht viel anzuschauen gibt.
Halt, falsch.
Weil es rund um Lovina nicht viel anzuschauen gibt.
Und das Taman Lily’s Hotel so super gechillt ist.
Machen mehr Ruhetage.
Wo wenig bis nichts passiert.
Lange beim Frühstück sitzen.
ZIB 2 von gestern nachschauen.
Schreiben.
Lesen.
Podcast hören.
Mentale und körperliche Pause (abgesehen von meinen Workouts, Morgenroutine-Ehrensache!).
Hab das Gefühl, dass sich das bisher Erlebte erst setzen muss.
Zeit zum Reflektieren.
Wie beim Frühjahrsputz:
Aufräumen.
Entrümpeln.
Platz für Neues schaffen.
Das Moped ist auf alle Fälle nicht überlastet, haha.
Reisemüde?
Kommt auf des Sinn des Wortes an (Achtung, grammatikalische Spitzfindigkeit!!)
Müde vom Reisen?
Ja, das muss ich mir bisserl eingestehen.
Die Pause jetzt tut grad richtig, richtig gut.
Des Reisens müde?
NO. WAY.
Wenn mir jetzt irgendjemand sagen würde, ich müsse die Reise nun beenden.
Puh, big drama.
Noch so viel auf unserem nicht-existenten Plan.
Noch so viel zu sehen, anzuschauen, zu erleben.
Nein, nein – die Reise geht weiter.
Kann weiterreisen.
Darf weiterreisen.
Dafür bin ich unendlich dankbar. 🙏