Sieben.
In der Numerologie die Zahl für spirituelle Erkenntnis, Erleuchtung und das Erreichen höherer Bewusstseinsebenen.
Für mich die Anzahl der verbleibenden Tage bis zum Rückflug nach Österreich.
Ziemlicher Gefühlscocktail.
Unfassbare Vorfreude.
Meine Familie und Freunde wieder zu sehen.
Die 10 Tage zu sechst waren bereits ein kleiner Appetizer (10 Tage Bali intensiv – bumpy Roads, Klippen-Klettern, Mantas, Wasserfälle & Tempel).
Will mehr davon!
Zähle die Tage runter wie beim Adventkalender.
Wehmut.
Beim Countdown.
Dass mit jedem Tag der Abflug näher rückt.
Die Reise nun tatsächlich zu Ende ist.
Leere.
Kennst du das?
Du arbeitest auf ein großes Ziel hin.
Monatelang.
Nimmt dich voll und ganz in Anspruch.
Und dann ist’s erreicht.
Die wichtige Prüfung bestanden.
Das große Projekt abgeschlossen.
Da ist es dann.
Das „Und jetzt?„
Wie unsere Reise.
Großer Traum über Jahre.
Mehr als ein halbes Jahr Vorbereitung.
Dann 14 Monate laufend recherchieren, planen, reisen.
Rückflug als Endpunkt.
Was nun?
Ungewissheit.
Wie es in Österreich weitergeht.
Wie das Leben nach der Reise aussehen wird.

Spirituelle Erkenntnis?
Erleuchtung?
Naja.
Ist so eine Sache.
Dachte, dass ich mich in den letzten Tagen vor der Heimreise mental darauf vorbereiten werde.
Was ich zurück in Österreich tun möchte.
Was meine nächsten Ziele sind.
Ein Vision Board entwickeln.
Denn so eine Reise verändert einen doch.
Eröffnet neue Perspektiven.
Neue Ideen entstehen.
Ja?
Oder doch nicht?
Weißt du was?
Ich kann diese Frage nicht beantworten.
Ja, tatsächlich.
Ich weiß es nicht.
Wahrscheinlich haben die letzten 14 Monate etwas in mir verändert.
Doch ich kann es (noch?) nicht festmachen.
Hier auf Bali.
In Ubud.
Weit weg von der österreichischen Alltags-Situation.
Mein Plan vorauszudenken?
Vorauszuplanen?
Wäre wahrscheinlich schon möglich.
Das Nötigste haben wir schon gecheckt.
Z.B. wo wohnen in den ersten Wochen.
Haben ja keine Wohnung mehr.
Doch weiter?
Wie soll’s beruflich weitergehen?
Wie kommt wieder Geld in die leere Kassa?
Was will ich machen?
Zurück in alte Jobs?
Was Neues?
Was?
Da baut sich eine gedankliche Mauer auf.
Über die ich nicht drüber kann.
Nicht drüber will.
Prokrastination?
Hm.
Vielleicht.

Doch mein Hauptgrund ist ein anderer:
Möchte die letzten Tage hier noch so richtig aufsaugen.
Jede Minute bewusst verbringen.
Ganz im Hier und Jetzt.
Vom Ubud Yoga Virus infiziert?
Von wegen Mindfulness und so?
HELL YES!!!
Hier noch sein zu können, ist etwas besonders.
Die Natur.
Der Vibe.
Die Freiheit.
Es kommen noch viele Tage in Österreich.
Aber nur mehr 7 hier auf Bali.
Ein Privileg.
Die ganze Reise.
Diese letzte Woche hier.
Möchte ich mir nicht mit Grübeln und Was-wäre-wenns torpedieren.
Fühle mich nahezu verpflichtet, diese auch bewusst zu erleben.
Vielleicht schon ein Learning aus der Reise (Ha! Doch eine Erkenntnis!)?
Nicht zu viel vorausdenken.
Nicht darin verlieren.
Weil ich sonst die Momente jetzt gerade verpasse.
Und diese kommen nicht wieder.
Sollte ich mir ganz fett irgendwo hinschreiben.
Mir, der Overthinkerin.
Die immer alle Szenarien gerne vorab durchdenkt.
Vor allem Worst Case Szenarien.
Um gerüstet zu sein.
Gäbe momentan schon einiges.
Zum Sorgen machen.
Miet-Wahnsinn in Wien (erst gestern einen Bericht darüber gesehen).
Job-Finden mit 52 nach langer Zeit ohne Job.
Mit Skills, die am Arbeitsmarkt wahrscheinlich nicht die besten Karten sind.
Passe ich überhaupt noch ins System???
Bin schon wieder drinnen.
In einer ungesunden Gedankenspirale.
✋🛑 STOPP!!!
Die Sonne scheint.
Strahlend blauer Himmel mit vereinzelten weißen Wolken.
Schmetterlinge im Garten.
30 Grad.
Der Pool vor mir.
Ich hinterm Laptop.
Das werde ich jetzt ändern.
Ins Pool hüpfen (ok, ok, die mich kennen: langsam hineingleiten, ganz langsam).
Ein paar Mini-Längen schwimmen.
Den Himmel und die unglaublich grünen Riesen-Pflanzen betrachten.
Noch bin ich da.
Und gleich im Pool.
