Wenn du durch Vietnam fährst, siehst du sie überall:
Diese eigenwillig gebauten Häuser.
Nur ein Zimmer breit.
Dafür nach hinten 20, 30, 40 Meter lang.
Es soll sogar welche mit 100 (!) Meter Länge geben
Und meist 3 bis 5 Stockwerke plus Dachterrasse.
Manche Häuser türmen sagenhafte 12 Stockwerke aufeinander.
Nicht nur Privathäuser sind so gebaut.
Oder Büros.
Sondern auch Hotels.
Bedeutet Augen auf bei der Zimmer-Buchung!
Nicht jedes Zimmer hat ein Fenster oder natürliches Licht!
Haben wir in Hanoi selbst erleben dürfen (nachzulesen in Vier gewinnt! Train Spoting Hanoi).
In den Städten wie Hanoi oder Ho Chi Minh City kann ich’s noch nachvollziehen.
Wenig Platz und jeder will zur Straße hin die Auslage seines Geschäfts haben.
Da kann dann schon mal das Auto fast breiter als das Haus selbst sein.
Aber auch am Land?
Wenn rund herum eigentlich genug Raum für eine „normale“ Bauweise wäre?
Das ist schon eigenartig.
Ebenso eigenartig:
Auch wenn das Haus alleine auf weiter Flur steht:
Keine Fenster auf der langen Längsseite.
Die gibt’s nur nach vorne raus.
Warum wird hier so gebaut?
Schön ist es nicht.
Praktisch ist es nicht.
WARUM also?
Google anwerfen.
(was täte ich ohne?)
Ahhhaaa.
DAS macht Sinn!
Diese Bauweise ist keine bizarre vietnamesische Macke.
Hat einen bestimmten Grund.
Es geht um Steuern.
Grundsteuer für ein Haus.
Diese wird in Vietnam nach der Breite der Fassade berechnet.
Je breiter, desto höher die Steuer.
Angeblich wieder ein Überbleibsel aus der französischen Kolonialzeit.
Wie die Basketboats (siehe Auf einen Prosecco in An Bang Beach (Hoi An)).
Irgendwie müssen die Franzosen immer als Erklärung herhalten.
Diese Häuser haben sogar einen eigenen Namen:
Nhà ống.
Wörtlich übersetzt:
Röhrenhäuser.
Arno meint, der Begriff ist unlogisch.
Eine Röhre sei zwar lang, aber rund.
Naja, wie auch immer.
Wieder was gelernt.
Und aufs Neue die Erkenntnis:
Am Ende dreht sich’s immer ums Geld.