Irgendwann musste er uns ja mehr erwischen.

Der Regen.

Bis jetzt sind wir ziemlich trocken durchgekommen.
Doch Da Lat ist eine eher feuchte Angelegenheit.

Start of the Rainy Season.
Können wir bestätigen.

Bringt uns aus unserem Konzept.
Aus unserer Routine.

Ja, du glaubst es vielleicht nicht.
Aber wir haben eine Tages-Routine entwickelt!

Vormittags nach dem Frühstück:
An unserem Blog schreiben:
Posten.
Für die nächsten Stopps recherchieren und organisieren.

Ab Mittag, früher Nachmittag dann Programm.
Also Besichtigen, Gegen anschauen.
Neues aufsaugen.

Am späten Nachmittag dann wieder Tageserlebnisse posten.
Tag nochmal „verarbeiten“.
Kann ab 17.00 auch mal bei einem Gin Tonic sein 😇

Und dann kommt hier in Da Lat der Regen daher!
Unberechenbar.

Nicht durchgehend.
Oder zu einer bestimmten Tageszeit.
Sondern einfach wann er will.

Mal nachts.
Mal vormittags.
Mal nachmittags.

Auch Wolken in der Früh sagen nichts darüber aus, ob der Regen kommt.
Wetter-Apps geben w/o.
Sind verwirrt.
Wir auch.

Wollten mit dem Moped die Gegend rund um Da Lat erkunden.
Kaffee-Plantagen anschauen.
Tempel und Pagoden checken.
Durch Tee-Hügel hiken.

Und: Wasserfälle abklappern!!
Bei dem Regen muss Wasser in den Wasserfällen sein!!

Starten den Tag mal nebenan in einem kleinen Café.
Das gehört Charles Bronson.
Also seinem vietnamesischen Lookalike.

Tag 1 + 2 verzichten wir aufs Moped.
Zu Fuß durch Da Lat.
Immer bereit, ins nächste Café zu flüchten.

Schwitzen aber auch ganz gut.
Denn zwischen dem Regen sticht die Sonne runter.
Gewitter-Stimmung.

Weil wir’s in Krabi so gut geübt haben, marschieren wir in der Mittagssonne zu Thien vien Van Hanh – einer großen goldenen Buddha Statue
Quer durch Da Lat.
3,5 km one way.

Soooo spektakulär ist die Statue zwar nicht.
Aber wir machen fast 20.000 Schritte diesen Tag.

Das ist super.
Ein Moped wär’s auch.

Unser Homestay-Besitzer will tatsächlich eine International Driving Permission (IDP) von Arno fürs Moped Ausborgen.

Polizei in Da Lat offensichtlich sehr streng.
Und bei Touris greifen sie auch bei den Strafen gut zu.
Ca. 100 Euro kostet’s, wenn sie dich ohne IDP erwischen.
Und du musst das Moped sofort stehen lassen.

Hm.

Das mit der IDP geht uns jetzt schon auf die Nerven.

JAAAAA – ich weiß!!
Wir hätten in Österreich noch den internationalen Führerschein machen sollen.
Haben wir aber nicht!

Auch in unseren nächsten Stopps – Philippinen und Indonesien – braucht’s eine IDP.

Fuck.

Google glüht.

Arno findet tatsächlich eine Organisation, die online IDP’s ausstellt.
Die International Drivers Association.
Digitale Version sofort.
Gedruckte optional.
Wird per FedEx geliefert.

Not a bargain.
Aber definitiv besser als 100 Euro Strafe und Moped schieben.

Ist in 10 Minuten erledigt.
Digitale IDP schon in der Inbox.
Die gedruckte lassen wir an unser nächstes Hotel liefern.

In Vietnam sollte die digitale Version genügen.
Aber wer weiß …
Wenn’s grad einer Aufbesserung des Polizei-Budgets bedarf?

Finden einen Printshop im Zentrum.

Genial!

Du schickst per Zalo (= vietnamesisches WhatsApp) deine Unterlagen an den Printshop.
Eine Nummer für schwarz/weiß.
Eine Nummer für Farbausdrucke.

Geht aber auch per Mail.

Ein bisserl Erklären mit Händen und Füßen.
Und 10 Minuten später hält Arno seine sauber ausgedruckte, geschnittene und gebundene IDP in Händen!

Kosten:
60.000 Dong.
2,20 Euro.

Yeah!!!
Ab jetzt sind wir voll legal unterwegs!!!

Da geht’s am nächsten Tag gleich aufs Moped.
Richtung Elephant Fall und einer Mega Goddess of Mercy Statue.

Wolken überall.
Aber die können sich ja verziehen.
So wie auch in den letzten Tagen.

Tun sie aber nicht.

Goddess of Mercy hat wenig mercy was Regen betrifft.
Beginnt bereits zu tröpfeln, als wir dort ankommen.

Dafür hat der Elephant Fall mächtig Wasser.
So viel, dass der Zutritt gesperrt ist.

Es hört auf zu tröpfeln.

Wir mächtig optimistisch.
Gehen noch auf einen Kaffee.
Was sonst in der Wiege des vietnamesischen Kaffees!

Mhm.
Super Entscheidung.
Keine 5 Minuten nachdem wir sitzen, ist die große Wolke auch schon da und lädt ordentlich ab.

Wir bleiben länger als einen Kaffee.

Mittlerweile ist’s rundherum grau, tief-grau, schwarz-grau.

Entweder wir übernachten hier.
Oder wir nutzen eine Regenpause um loszustarten.

Werfen uns in unsere Sardine-run erprobten Regenjacken.
Helme über die Kapuze.
Haben wir uns bei den Vietnamesen abgeschaut 🙂
Und los geht’s!

1 Stunde Fahrzeit zurück.

Davon 4 Minuten trocken.

Dann geht’s los.

So richtig.

Mittlerweile hat’s nur mehr 19 Grad.
Mit Fahrtwind richtig frisch.
Verkrieche mich hinter Arnos Rücken.

Stehen geblieben wird erst wieder direkt vorm Guesthouse!

Obenrum haben unsere Jacken gut gehalten.
Aber ab der Oberschenkelmittel trieft alles.
Inklusive Schuhe.
Habe Sorge, dass meine uralt New Balance Sneaker sich nun endgültig de-materialisieren.

Memo to myself:
In Ho Chi Minh City neue Sneaker kaufen!!!
Bis dorthin müssen die alten halten.

Legen uns im Zimmer trocken.
Und den ganzen Nachmittag aufs Bett.
Draußen mittlerweile ein Schnürlregen, wo Salzburg eifersüchtig wird.

Hoffen, dass das Zeug bis zur Abreise irgendwie wieder halbwegs trocken wird.
Luftfeuchtigkeit bei 100%

Aber was soll ich sagen?

Am nächsten Tag brennt in der Früh die Sonne ins Zimmer, als hätte es nie einen Regen gegeben.

Rainy Season in Da Lat.
Du weißt nie, was du bekommst.
☀️ oder ⛈️

DAlat Gewitterfront

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