Wenn wir schon in der Gegend sind mussten wir uns natürlich auch Phan Thiet anschauen, obwohl wir uns nicht viel davon versprochen haben. Die Stadt ist vor allem für die Produktion von Fischsauce bekannt. Von unserem Hotel sind es ja nur schlappe 20 Kilometer bis ins Zentrum also rauf aufs Moped und rein ins Getümmel. Phan Thiet hatte 2019 etwa 350.000 Einwohner. Also ein mittelgroßes Städtchen für Vietnamesische Verhältnisse.

Allerdings fällt einem beim reinfahren sofort auf, dass die Straßen in die Stadt sagen wir mal sehr großzügig angelegt sind. Die Haupteinfahrt in die Stadt hat die Dimension der Südosttangente, nur dass es keine Autobahn ist. Drei Fahrspuren in jede Richtung und eine zusätzliche Mopedspur die 4 Meter breit ist, lassen keine Platzangst aufkommen. Im Moment hält das Verkehrsaufkommen mit der Straßenbreite noch nicht mit. Aber offensichtlich erwartet man großes in der Zukunft.

Ob diese Zukunft wirklich im Tourismus steckt, darf eher bezweifelt werden, auch wenn riesige Hotelanlagen zwischen Mi Ne und Phan Thiet errichtet werden. Auch ein Flughafen wird schon seit Jahren gebaut aber außer einer teilweise bereits fertigen Zufahrtsstraße die ins nichts führt gibt`s da noch nicht viel. Angeblich ist die Landebahn schon gebaut aber der Terminal fehlt noch… Flughäfen sind scheinbar nicht nur in Europa schwierig zu bauen.

Die wirklich schönen Strände gibt es in dieser Gegend ja nicht und auch die Gegend ist jetzt nicht gerade spektakulär. Touristische Highlights sind also eher dünn gesät. Die Stadt selbst ist aber netter als man erwarten würde. Auf der Südseite des Flusses ist die „Altstadt“ die von einem sehr lebendigen und quirligen Markt beherrscht wird. Kulturelle oder historische Attraktionen haben wir zwar nicht entdeckt, aber das herumstrollen am Markt und in den Seitengassen ist sehr kurzweilig und spannend.

Der Fluss ist gleichzeitig ein Teil des Hafens. Hier liegen hunderte dieser blau gelb orangen Fischerboote. Ein wirklich schönes buntes Bild, wenn der Fluss nicht so eine Kloake wäre. Unglaublich wie dreckig es hier ist. Entsprechend riecht es natürlich auch. Irgendwie seltsam, denn der Rest der Stadt ist eigentlich angenehm sauber.

Auf der nördlichen Flussseite, entlang der Küste entsteht gerade ein neues Wohn und Geschäftsviertel. Das scheint eher eine Gegend für wohlhabendere Einwohner zu werden. Die Straßen sind frisch asphaltiert und auch hier unglaublich breit. Die wenigen bereits errichteten Häuser haben sagen wir mal ein teilweise barockes Erscheinungsbild. Die Vietnamesen lieben Säulen und Kuppeldächer, jeder der es sich leisten kann baut zumindest Säulen in die Fassade ein.

Wäre spannend zu sehen wie dieses Viertel in 10 Jahren ausschaut. Also Phan Thiet ist jetzt nicht das große Highlight aber durchaus einen Besuch wert. Definitiv ist es aber nicht unser place to be…

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