Am Montag nach 3 Nächten im „i don´t wanna stay there“ ist es endlich soweit und wir können unser Auto abholen. Nach dem Frühstück fahren wir mit dem öffentlichen Bus für 62 Cent pro Person in die nördlichen Ausläufer von Cairns. Uber ruft 23 AUD für die 10 Minuten Fahrt auf, also Bus. Wir waren ja bereits am Freitag dort um die finanziellen Angelegenheiten zu regeln und die Modalitäten der Abholung zu klären. Unser Plan ist, dass wir das Auto abholen, dann eine Einkaufstour starten, alles einräumen und dann am Dienstag in der Früh los zu starten.

Busfahren in Cairns

Der Sprinter ist 7 Meter lang, mit Spiegeln fast 3 Meter breit und auch 3 Meter hoch. Die Ausstattung beinhaltet eine Toilette, Dusche, Kühlschrank einen Gasherd mit 3 Kochstellen. Im hinteren Bereich befindet sich der Wohnbereich der unter Tags eine Sitzecke mit Tisch ist und für die Nacht zu einem Doppelbett umgerüstet wird. Das Auto hat auch 2 Klimaanlagen. Eine für den Fahrgastraum während der Fahrt und eine für den Wohnbereich die allerdings nur funktioniert wenn das Fahrzeug an einer externen Stromversorgung hängt. Kühlschrank, Licht und Wasserpumpe hängen an einer 12 Volt Bordbatterie die über ein Solarpanel am Dach geladen wird. Die Batterie wird auch geladen wenn der Sprinter an externem Strom hängt. Fahrer und Beifahrersitz lassen sich jeweils um 180 Grad drehen. Das Auto verfügt über einen 100 Liter Frischwassertank, einen Tank für 120 Liter Grauwasser und einem 20 Liter Fäkaltank mit einem extra 15 Liter Tank für die Spülung der Toilette.

Die Übergabe läuft recht problemlos. Kurz gibt es Aufregung da die Klimaanlage scheinbar nicht funktionieren will. Es stellt sich aber schnell heraus, dass der gute Mann nur einfach nicht weiß wie man sie einschaltet. Problem gelöst. Wir können los. Muss mich erst mal mit den Abmessungen vertraut machen, der Sprinter ist doch deutlich größer als unser Renault Traffic daheim. Aber er fährt sich überraschend angenehm, auch die Automatik zu nehmen war kein Fehler. Das einzige das gleich mal nervt ist, dass alle 5 Minuten eine Servicewarnung angeht die mir mitteilt, dass das Service vor 20.000 Kilometern fällig war. Außerdem meckert das Display weil beide Parklichtlampen nicht funktionieren. Aber wie sollten sie auch, die liegen lose im Scheinwerferinnern nachdem sie aus der Fassung gefallen sind.

Egal, wir starten unsere Einkaufstour, zuerst mal zu K-Mart, wir brauchen noch ein paar Küchenuntensilien die in der Grundausstattung nicht vorhanden sind. Danach dann zu Bunnings, das ist sowas wie der OBI von Australien denn auch ein kleiner Griller und ein zweiter Gaskocher für den Außenbereich muss noch sein. Von Bunnings geht´s dann zu Woolworth die Basics einkaufen. Nudeln, Gewürze, Tee, Kaffee, Konserven etc. Die Frischware werden wir morgen früh erst einkaufen, direkt bevor wir losfahren.

Beim einräumen des Autos wird noch ein Problem auffällig. Das Schiebefenster in der Seitentür fällt aus der Halterung. Nicht gut, gar nicht gut…

Nach einer letzten Nacht in Cairns und unseren morgendlichen Einkäufen, müssen wir noch mal zur Autovermietung, denn das Problem mit dem Schiebefenster muss gelöst werden, sonst wird es bei Regen richtig unangenehm. Also nochmal zu Autosleepers. Hat zumindest den Vorteil, dass sie dann gleich das Problem mit den Parklichtern und der Serviceanzeige lösen können denk ich mir. Die Leute sind auch guten Willens sich um die Probleme zu kümmern, allein es fehlt an der Kompetenz. Das mit den Rarklichtbirnen wird gelöst wenngleich die alten Birnchen im Scheinwerferinneren verbleiben, aber was solls. Das mit dem Schiebefenster ist da schon eine deutlich größere Herausforderung. Nach gefühlten 100 vergeblichen Versuchen das Ding mit mehr oder weniger massiver Gewalteinwirkung zurück in die Halterung zu bugsieren folgt ein Telefonat mit der Zentrale in Sydney, das zumindest einen Teilerfolg bringt. Das Fenster ist in der Halterung, allerdings kann man es nicht aufmachen, denn dann fällt es wieder raus. Letztendlich meint der „Mechaniker“ ich solle es doch einfach rausnehmen wenn ich das Fenster aufmachen will und wieder einhängen wenn ich es zumachen will. Um nicht noch mehr Zeit zu verlieren willige ich ein und der Mechaniker will jetzt noch die Servicewarnung im Bordcomputer löschen. Das dauert nur 2 Minuten wird mir versichert. Etwa 90 Minuten später bitte ich den „Mechaniker“ damit aufzuhören denn wir haben jetzt schon über 3 Stunden hier verbracht und wir wollen endlich los.

Wir starten Richtung Norden. Unser Ziel ist Cape Tribulation, aber das werden wir angesichts der Verzögerungen nicht mehr schaffen. Aber Claudia findet einen Campground in der Nähe von Port Douglas in Newell Beach. Willkommen in der Welt der Australischen Campgrounds. Mit dem Sprinter ist es nicht wirklich kompliziert. Hinstellen, Strom anschließen, Tisch und Stühle raus, Griller und die Gaskocher aufstellen. Wenn notwendig haben wir auch ein Sonnensegel zur seitlichen Montage am Auto. Alles in allem nicht all zu viel Aufwand bis das Camp steht. Nach einem halben Jahr wieder regelmässig selber kochen, darauf hab ich mich echt schon gefreut.

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