Also jetzt sind wir endlich unterwegs. Unser erster Stopp war in Newell Beach und ist erfolgreich abgeschlossen. Das Auto funktioniert soweit einwandfrei, bis auf das erratische Gepipse vom Bordcomputer hin und wieder. Der erste Teil unseres Roadtrips geht rauf nach Cape Tribulation wo wir uns für 3 Nächte eingecheckt haben.
Von Newell Beach fahren wir noch mal zurück nach Moosman, sind nur 10 Kilometer, denn da gibt´s einen großen Woolworth und nachdem wir nicht wissen wie es mit der Versorgung in Cape Trib ausschaut, wollen wir nochmal unsere Vorräte ein bisschen aufstocken.
Von Moosman nach Cape Tribulation sind es ja nur etwa 70 Kilometer aber man muss mit der Fähre über den Daintree River und dann geht es durch den Daintree Rain Forest die restlichen 40 Kilometer. Also 2 bis 3 Stunden sollte man schon einplanen, da es auf dieser Strecke ziemlich viel Roadwork gibt und das heißt in Australien in der Regel das der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbeigeleitet wird. Das geht natürlich nur wenn der Verkehr wechselseitig angehalten wird.
Bis zur Fähre ist die Straße gut. Die Gegend hier ist noch recht flach, man fährt durch typisches Flood Land. In der Regenzeit steht hier sicher so einiges unter Wasser. Zuckerrohr und Kühe wechseln sich ab. In dieser Gegend scheints sonst nicht viel zu geben. Die Gleise für die Sugarcane Train sind allerdings schon länger nicht mehr in Betrieb und Großteils überwachsen. Auch die Wagons die verstreut in der Landschaft herumstehen werden von der Natur wieder in Beschlag genommen. Überhaupt scheint hier alles was den Geist aufgibt einfach liegen zu bleiben. Egal ob Kängurus, Unfallautos, Traktoren oder anderes Gerät, wegräumen spielts hier nicht.
Die Fähre über den Daintree River kostet 59,- AUD aber immerhin inklusive Retourticket. Immer noch ein stolzer Preis dafür das die Fahrt keine 5 Minuten dauert. Aber wenn man keine andere Wahl hat, außer man hat einen 4-Weel Drive und nimmt knappe 300 Kilometer und 5 Stunden Umweg in Kauf ist das eben so.
Für die restlichen 35 Kilometer von der Fähre nach Cape Tribulation brauchen wir dann doch noch mal 1,5 Stunden wegen der Baustellenbedingten Anhaltungen. Für die ersten beiden Nächte hier haben wir uns auf einer Campsite eingebucht die über keinen Stromanschluss verfügt. Einerseits möchte ich mal austesten wie gut die Bordstromversorgung über das Solarpanel funktioniert, und wie lange wir mit dem Wassertank durchkommen, andererseits sind die „unpowered“ Sites auch günstiger und bieten viel mehr Platz. Wir suchen uns ein nettes Plätzchen direkt am Waldrand zwischen großen Bäumen. Die Bäume sollten aber gesund und stabil sein, damit nichts auf das Auto kracht, wenn es Sturm gibt.
Nach dem Aufbau unseres Camp´s erkunden wir noch ein bisschen die Umgebung. Von der Campside gibts einen Weg durch den Wald runter zum Strand. Zwischen unserem Camp und dem Strand liegt so eine Art Sumpfwald, also besser auf dem Weg bleiben. Viele Schilder mit Warnungen vor Krokodilen. Wie sehr oft in Australien werden diese Warnungen auf semilustige Art transportiert…. „be Crocwise“ ist auch so einer dieser seltsamen Sprüche. Aber generell wird ja hier vor allem und jedem gewarnt, außer man kann es verbieten, dann wird halt ein Verbotsschild aufgestellt. Australia ist „the Nanny State“ und das sagen die Australier über sich nicht ich. Aber ich kanns bestätigen.
Aber fürs Abendessen hat sich Claudia Spagetti Bolognese gewünscht und bekanntlich soll die Sauce ja mindestens 2 Stunden simmern, also zurück an die Campkitchen. Heute ist Kochen im Auto angesagt. Könnte natürlich auch die Campküche verwenden, aber ich will mal die Praktikabilität unserer Küchenzeile im Auto ausprobieren. Ums gleich mal vorwegzuschicken… der Spass hält sich in Grenzen. Ist ein bisschen wie Kochen auf einer Flugzeugtoilette, rein Platztechnisch natürlich nur. Das Ergebnis war trotzdem genießbar.
Die zwei Tage ohne Stromversorgung und Wasseranschluss funktionieren ganz gut. Der Wassertank reicht locker, auch der Abwassertank und der Fäkaltanks sind ausreichend groß. Mit dem Strom ist das so eine Sache. Wenn es schön sonnig ist und man so steht, dass das Panel gut angestrahlt wird, produziert das Ding genug Strom um halbwegs über die Nacht zu kommen. Wenn aber so wie am zweiten Tag, das Wetter eher wechselhaft und recht bewölkt ist schauts nicht mehr so gut aus. Am morgen des 3 Tages ist die Spannung vom Bordnetz schon runter auf unter 10 Volt (Soll 13,5). Aber egal da wir heute ja ohnehin den Platz wechseln, an den Strand und da gibt`s nur Plätze mit Strom. Nachdem wir das Auto umgestellt haben machen wir noch einen coolen Walk zum Point Tribulation. Die dort installierte Aussichtsplattform ist allerdings einem Erdrutsch zu Opfer gefallen. Die gibt´s nicht mehr und es scheinen auch keine Anstalten gemacht zu werden die wieder aufzubauen.
Die drei tage sind echt schnell vergangen. Richtig geile Gegend hier, auch wenn man außer wandern nicht viel machen kann. Jetzt geht`s wieder in Richtung Cairns und dann in die Tablelands….