Ob’s uns nicht langweilig werden wird?
Frag ich mich.
Im Fast Boat nach Nusa Penida.
Nach drei unaufgeregten Tagen auf Gili Trawangan mit Strand und Meer.
Jetzt wieder eine Insel mit Strand und Meer.
Sonst gibt’s auf Nusa Penida nichts zu sehen.
Die meisten Touristen machen einen Tagesausflug hierher.
Von Bali aus.
Wir:
Vier Tage.
Aber das Guesthouse ist schon gebucht.
Und danach sowieso für einige Zeit Pause von Strand und Meer.
Als Empfangskomitee wieder Taxler.
Mein Fuß schwebt noch irgendwo zwischen Boot und Pier:
„Need taxi?„
Schütteln den Pier entlang alle ab.
Bis auf einen.
Der will den Auftrag wirklich.
Verhandeln einen vernünftigen Preis.
Also für Nusa Penida vernünftig.
Denn hier gibt’s keine Konkurrenz durch Grab oder Bluebird.
Auch kein shared Taxis.
Auf der ganzen Insel Prozessionen von weißen, grauen oder schwarzen SUV-artigen Autos.
Hoppeln über die Schlaglöcher.
Spucken Touristen bei den Attraktionen aus.
Sammeln sie nach einer Stunde wieder ein.
Weiter zum nächsten Beach.
Abends zurück zum Pier.
Danach zu einer der drei Tankstellen auf Nusa Penida.
Also, falls geöffnet.
Ist nicht jeden Tag der Fall.
Dementsprechend Stau von der Zapfsäule die Straße entlang.
Thanks god, wir haben wieder ein Moped!!
Thanks god, Arno ist schon so Asien-Moped-erfahren.
Die Straßen auf Nusa Penida sind definitiv für Fortgeschrittene.
Abgebrochene Bankette.
Fahrbahnbreite auf einen knappen Meter geschmolzen.
Schlaglöcher.
Enge Kurven.
Heftige Steigungen.
Hält uns aber nicht ab, die Insel zu erkunden.
In entspannter pace.
Jeden Tag ein anderer Beach.
Sind allerdings zu faul, früher loszufahren.
Und VOR den Tagestouristen bei den Beaches zu sein.
Also mittendrin statt nur dabei.
Ab in die Beach Wear.
Schnorchel und Masken eingepackt.
Auf zu Spot Nr 1.
Broken Beach & Angels Billabong.
Wow.
Weiß gar nicht, was mich mehr fasziniert.
Die atemberaubenden Klippen, der gigantische Arch und die donnernden Riesen-Wellen.
Oder die Selfie-Stunts der Touris.
Eigens aufgebaute Podeste säumen den Weg.
Noch ein Schritt nach hinten, noch ein Schritt …
Die dünne Absperr-Schnur interessiert kaum jemanden.
Ok, ok.
Sind selfie-mäßig natürlich auch dabei.
Nach wie vor auf Level 1.
Ohne Hilfsmittel.
Nur mit bloßer Armlänge.
Runter gehen zum Strand ist hier nicht.
Gibt auch gar keinen Strand.
Nur Steilküste.
Wie gut, dass wir Maske und Schnorchel mitgenommen haben!!
Nächster Tag.
Nächster Beach.
Diamond Beach.
Google sagt 62 Minuten.
28 Kilometer.
Müssen quer über die Insel.
Das Moped arbeitet sich brav die Hügel rauf.
Arno am Lenker.
Ich hinten am Sozius.
Google Maps in der linken Hand (Smartphone immer am Lanyard!!).
Rechte Hand hinten am Sitzende.
Bergab Schraubstock-Griff.
Bergauf voll verspreizt.
Und nie vergessen:
Activate your core!!!
Volles Programm bei Diamond Beach.
35.000 IDR pro Person (2 Euro).
Dafür gibt’s ein Armband.
Und zwei kleine Wasserflaschen.
Hier geht’s runter zum Strand.
Seit 2018 gibt’s in die Klippen geschlagene Stufen.
Ca. 1,5 Meter breit.
Alle unterschiedlich hoch.
Hoch bis sehr hoch.
Der feine weiße Sand macht’s bisserl rutschig.
Ein dickes Seil als Geländer.
Watch your step!
Stopp-and-Go Selfie-Slalom auf der Treppe.
Arno total begeistert.
Noch mehr, als auch er mit mir posieren muss.
Hihi.
Die meisten sind aber zu faul, um ganz hinunter zu gehen.
Oder haben keine Zeit
Yeah!!
Unten verlaufen sich die Menschen.
Feiner, weißer Sand.
Kitschig türkisfarbenes Meer.
Mächtige Felsformationen.
Einfach ein Traum.
Könnte ewig sitzen.
Den heran rollenden Wellen zuschauen.
Perfekt.
Nahezu.
Viele „vergessen“ ihre kleine Wasserflasche unten am Strand.
AAAAAAHHHHH!!!
Aller guten Dinge sind drei.
Am nächsten Tag zu Beach Nr. 3.
Klingking Beach.
Nur 34 Minuten Fahrt.
Super!
Wollen’s am Tag vor der Weiterreise etwas ruhiger angehen.
Bandscheiben schonen.
Und Arnos lädierte Schulter.
Tut ohnehin schon seit Wochen weh.
Wurde gestern noch zusätzlich von einem Autorückspiegel geküsst.
Match unentschieden.
Rückspiegel halb abmontiert.
Riesiger blauer Fleck auf Arnos Bizeps.
Der Taxifahrer, der uns in der Serpentine fast in den Graben befördert hätte:
„Oh, be careful. Very dangerous here.„
Perplexes Schweigen von uns.
Plan für heute:
Halbe Stunde hin.
Halbe Stunde zurück.
Eine Stunde Beachtime.
Da geht sich nachmittags Chillen am Pool gut aus!
Mit Blick auf Mount Agung.
Den heiligen Berg drüben auf Bali.
Haben wir dort nie so schön gesehen.
Fast ein bisserl cheesy in der Früh.
Yoga in Richtung heiligen Berg.
Ooohhhmmmm!!!
Ok, zurück zu Klingking Beach.
Ist wohl die größte Attraktion hier.
Reger Verkehr hin.
Größter Parkplatz bisher.
Dichtes Gedränge.
Am Weg vor zu den Klippen ein Souvenirstand, Cafe und Shop neben dem anderen.
Plus:
Eine riesige Baustelle.
Ein Kran ragt in die Luft.
What the f***?
Gehe näher ans Baustellen-Plakat ran.
Nicht wirklich jetzt??
Die bauen hier einen AUFZUG!
Die Klippe runter.
200 Meter.
Direkt in die Bucht.
Ein Monster.
Nicht einmal architektonisch schön.
Von China finanziert.
Neben der Baustelle:
Selfie-Platform!
Hier setzen sich die Leute direkt an den Abgrund fürs Foto.
Absperrungen oder so gibt’s hier gar nicht.
Nur großes Schild:
„All activities at your own risk.“
Alles auf Eigenverantwortung.
Auf Hilfe mal eher nicht zählen (s. Nusa Penida – wirklich schön, eine Insel im Wandel)
Darwin’s law.
Survival of the fittest.
Ist hier wörtlich gemeint.
Nicht beim An-der-Klippe-Sitzen.
Sondern am Weg runter zum Beach.
Beginnt wie gewohnt mit Stufen.
Zuerst betoniert (hey, wie bequem!!).
Dann in den Fels gehauen.
Dann nur mehr Fels.
Ohne Stufen.
Dafür steil.
Und hoch.
In Österreich wäre das ein ausgewachsener Klettersteig!
Wie gut, dass wir wieder unsere Kletter-Fake-Birkenstock anhaben!
Und auch kein Wasser dabei haben.
Geht nichts über gute Vorbereitung.
Hier gibt’s zum Glück eine superstabiles Geländer.
Nur manchmal tricky.
Weil das schwarze Holz ganz schön heiß wird in der Sonne.
Schwitzen uns den Weg runter.
Aber umkehren ist nicht!!
Gegen unsere Ehre.
Man soll sich ja nicht vergleichen.
Aber die Jungen vor uns zittern und schwitzen mehr als wir.
Schauen eigentlich ganz gut trainiert aus.
Fettes Grins.
Aber nur kurz.
Hochmut kommt vor dem Fall.
Und den kann ich hier wirklich nicht brauchen.
Noch die Bambus-Leiter.
Geschafft!!!
Sand unter meinen Füßen!
Tatsächlich gibt’s hier unten einen Verkaufsstand.
Ein kleines Wasser 50.000 IDR (3 Euro).
Kostet normal 8.000 IDR (50 Cent).
Aber ich hab DURST!!
Frage, wie sie die ganzen Getränke herunter bringen.
Denke mir, sie nutzen den Kran von der Baustelle.
Oder per Boot.
Aber nein.
Wird alles herunter getragen.
Über die Nicht-Stufen.
Zahle ehrfürchtig die 50.000 IDR.
Die Wellen sind super imposant.
Dabei ist ein ruhiger, schöner Tag heute.
Mach wieder zig Wellenvideos und -fotos.
Möglichst ohne die asiatischen Selfie-Hunter.
Ein sehr, sehr genialer Platz.
Mag mir gar nicht vorstellen, wie es dann mit Lift-Tourismus sein wird.
Obwohl.
Jetzt wär so ein Aufzug rauf eigentlich eine feine Sache, hihi.
Finden zumindest meine Beine.
Tja.
No mercy, meine Lieben.
Ihr müsst mit eurer Muskelkraft wieder rauf.
Im Kletterstil.
Zuerst mit den Beinen vorsteigen.
Dann mit den Händen am Geländer nachgreifen.
Full Body Workout.
30 Minuten.
Pamela Reif Sessions sind nichts dagegen.
Hätte noch länger auf Nusa Penida bleiben können.
Ein bisschen auch den Kopf unter Wasser stecken.
Schnorcheln.
Tauchen.
Nusa Penida – ich komm wieda!
(ok, ok, DAS war jetzt wirklich cheesy).