Finden zwischen La Serena und San Pedro de Atacama keinen interessanten Zwischenstopp.
Also die Strecke in einem durchziehen:
La Serena bis Calama mit dem Nachtbus.
Dort umsteigen in einen weiteren Bus nach San Pedro de Atacama.
Gar nicht so einfach, das zu recherchieren.
Vor allem die Busunternehmen.
Denn die, die Calama anfahren, fahren nicht nach San Pedro.
Das machen andere lokale Busse.
Direkt online kaufen bei den chilenischen Busunternehmen geht nicht.
Akzeptieren keine ausländischen Karten bei der Zahlung.
Aber busbud und auch 12go.asia sei Dank – alle Tickets in der Tasche.
Besser gesagt: am Smartphone.
Ja, tatsächlich, verzichte ich mal aufs Ausdrucken, haha.
Start in La Serena wie gewohnt mit Uber zum Busbahnhof.
Mit einer eher nervösen Fahrerin (siehe San Pedro de Atacama – hoch und trocken).



15.00 Abfahrt des Busses.
Und guess what?
Unserer nicht da.
Brauche nicht erwähnen, dass die anderen Busse nach Calama schon da sind.
Also zum PlussChile Counter.
Google Translate wieder als Dolmetscher.
Bekomme die Info, dass der Bus 10 Minuten Verspätung hat.
Und das Bus-Kennzeichen
Aus den 10 Minuten werden über 20.
Aber dann biegt ein PlussChile Bus ein.
Kennzeichen vergleichen.
Top!
Unser Bus!!
Abfahrt 45 Minuten verspätet.
Fahrt mit 15 Stunden angegeben.
Richte mich häuslich ein.
Meine Boots als Halterung für mein Wasser und die Nüsse (nie ohne!!)
Hoodie angezogen.
AirCon läuft auf Hochtouren.


Am Straßenrand immer wieder eine Besonderheit.
Ist mir schon bei der Fahrt von Santiago nach La Serena aufgefallen:
Grabmäler für Verkehrstote.
Mal nur ein kleines Häuschen mit Kreuz und Bild.
Mal eine kleine Kapelle.
Mal ein richtig großes Kunstwerk, mit etwas, was dem Toten wohl wichtig war.
Oft Teile seines Autos.
Fahren an ganz schön vielen vorbei.




Ansonsten läßt es sich nicht leugnen:
Sind in der Atacama Region.
Landschaft wüstenähnlich.
Trocken.
Karg.
Schroffe Berge.
Kurze Abendessen Pause.
Empanadas!!
Dann machen wir’s uns fürs Schlafen gemütlich.
AirPods mit Podcast in die Ohren.
Kapuze aufgesetzt.
Schal als Kopfpolster.
Noch ein Blick auf Google Maps.
ETA in Calama: 08:30.
Hm, mehr Verspätung darf’s nicht werden.
Auch wenn’s zum Bus nach San Pedro nur 10 Minuten zu Fuß ist.
Denn der geht um 09.00.
Noch ein Blick aus dem Fenster.
Vollmond.
Dann schlaf ich ein.




Wie meist ein paar Positionswechsel wegen eingeschlafener Pobacke.
Ansonsten eine ruhige Nacht.
Bekomme im Halbschlaf mit, dass der Bus stehen bleibt.
Stockdunkel draußen.
Blick auf die Uhr:
06:20.
Gute zwei Stunden vor ETA.
Wohl ein Zwischenstopp.
Will mich wieder auf die andere Seite legen.
Doch …
Irgendwie packen ALLE zusammen.
Komisch.
Blick aus dem Fenster.
Sieht nicht nach Busbahnhof aus.
Eher wie ein Hinterhof-Parkplatz.
Trotzdem komisch.
Öffne Google Maps.
Mein Standort …
WIR SIND DA!
Sind bereits in Calama.
What the f***!!
Wie hat der Fahrer mehr als zwei Stunden eingeholt????
Arno neben mir noch im Tiefschlaf.
Ich:
„Wir sind da!!„
Er mehr grunzend als sprechend:
„Kann nicht sein. Noch dunkel. Außerdem hätte uns jemand geweckt.“
Der Bus leert sich immer mehr.
Stopfe alles eher chaotisch in meinen Rucksack.
Wurschtel mich raus.
Um nachzuschauen.
Draußen wird bereits das Gepäck ausgeladen.
Frag ich noch immer nicht ganz wach den Schaffner:
„Calama?„
„Si.“
Uuuuhhhhh!!
Wieder rauf zu Arno, der wieder eingeschlafen ist.
„Wir sind tatsächlich da!!„
Ungläubiges Grunzen.
Ich:
„Tu weiter!
Sie laden schon aus!!„
Langsam taucht Arno aus seinen Träumen auf.
Packt langsam seine Sachen zusammen.
Zu langsam für meine Begriffe.
Ich wieder raus vor den Bus.
Unsere Ortlieb Taschen bereits ausgeladen.
Warte mit den beiden bis Arno aus dem Bus krabbelt.
Blicken uns um.
Dunkler Hinterhof.
Eine Art Warteraum.
Bis auf einen alle Ticketschalter geschlossen.
Rollladen nach Richtung Straße heruntergelassen.
Keine Sitzgelegenheit.
06.30
Noch gut eine Stunde bis Sonnenaufgang.
Schauen vor auf die Straße.
Sind am Rande einer Art Industriegebiets.
Alles fest verschlossen.
Niemand unterwegs.
Zurück in den Schalter-Bereich.
Saukalt (willkommen in der Wüste!).
Zugig.
Angeblich gibt’s 5 min zu Fuß entfernt ein Cafe.
Sperrt aber erst um 07.30 auf.
Hilft nichts.
Warten hier stehend im Schalterraum.
Ist das Vernünftigste.



Endlich 07.30.
Es wird hell.
Ziehen hoffnungsvoll los.
Und werden enttäuscht.
Cafe geschlossen.
Sieht nach dauerhaft geschlossen aus.
Stimmung war schon mal besser.
Sehnen uns beide nach einen heißen Kaffee.
Ich noch zusätzlich nach einer Toilette (die im Schalterraum war versperrt).
Trotten die Straße weiter.
Richtung Abfahrtsort des San Pedro Busses.
Auf den Straßen wenig los.
Noch wenig Autos oder Menschen unterwegs.
Aber entspannte Atmosphäre.
Sehe aus den Augenwinkeln was.
Heureka!
Ein offenes Lokal!
Eine Mischung aus American Diner und Bäckerei.
Eher basic.
Aber warm!!
Toilette!
Heißer Kaffee!
Warmes Käse-Croissant!
Momentan der schönste Ort der Welt!



Aufgewärmt und frisch gestärkt geht’s zum nächsten Bus.
Hier alles superpünktlich.
Bus kaum belegt.
Sitze in der 1. Reihe mit super Aussicht.
Vorbei an großen Windparks und Solaranlagen.
Vorerst alles flach.
Straßen gerade wie im australischen Outback.
Dann über eine Berglkette drüber.
Wow.
Schon jetzt spektakulär.
Dabei erst ein Vorgeschmack auf die kommenden Tage.
Schroffe Bergformationen.
Unendliche Ebenen.




10.30
Laufen in San Pedro de Atacama ein.
2.407 m Seehöhe.
Sonne.
Sehr verschlafener Busbahnhof.
Wirkt wie aus einem Western.
Würden hier eine Pferde-Kutsche anstelle des Buses stehen, es würde nicht wundern.
Uber gibt’s hier natürlich nicht, haha.


Also zu Fuß zu unserem Guesthouse.
Durch die Hauptstraße von San Pedro.
Die ist nicht einmal asphaltiert.
Nur gestampfter Boden.
Noch mehr Western und Gaucho-Feeling!
Gibt 4 Arten von Geschäften hier:
Souvenirläden.
Restaurants.
Mini-Markets.
Tour-Operator.
Nur Touristen und Tourguides auf der Straße.
Eindruck der Filmkulisse verfestigt sich.






Puh.
Die Sonne brennt ganz schön runter.
Hab bis jetzt auf der Reise noch nie eine Kopfbedeckung gebraucht.
Und wir waren bei Sonnenschein und über 40 Grad in Ninh Binh unterwegs.
Aber meine erste Handlung hier:
Ein Kapperl Kauf!!
Zerren unsere Taschen über die Schotterstraße.
21 Minuten können sich aber auch wirklich ziehen!!
Endlich beim Guesthouse!
Hostal Amigo Lucho.
Charm eines Motels.
Ausstattung großteils mit Second Hand Möbel.
Re-use.
Klingt gut.
Schaut aber wie eine Sperrmüll-Sammlung aus.
Denn Pflege und Wegräumen ist nicht die Stärke von Don Lucho.
Alles bleibt dort, wo’s ihm aus der Hand fällt.
Unser Zimmer blickt auf den Parkplatz.
Direkt neben Don Luchos Gerümpel-Sammlung.
Organisiere uns zwei schicke Plastik-Sessel.
Damit wir trotz der schönen Aussicht draußen sitzen können.
Denn im Zimmer kein Platz.
Grad mal ein knapper Meter rund ums Bett.
Wackeliges Regal als „Schrank“.
Aber alles sauber.
Heißes Wasser.
Passt.
Beim geplanten Programm werden wir eh nicht viel Zeit im Zimmer sein!!



