Nach fast 14 Monaten zu zweit auf Achse, bekommen wir das erste mal Besuch! Luki, Susa, Andi und Leonie besuchen uns für 10 Tage. Wir beide freuen uns schon sehr darauf. Claudia hat schon ein cooles Programm, bestehend aus Nusa Penida und Ubud, ausgetüftelt. Mich freut es besonders, dass die 4 nach Bali kommen. Denn wenn es für mich nach dieser Reise so etwas wie einen „place to be“ gibt, dann ist es Bali. Das ist defintiv für mich ein Platz an dem ich länger bleiben könnte.
Luki und Susa landen schon relativ früh morgens. Wir müssen also schon relativ früh von Ubud los, denn wir wollen die beiden ja am Flughafen abholen. Das heißt wir müssen aus unserer sehr leibgewordenen kleinen Villa ausziehen. Aber wir werden für unsere letzten 11 Tage der Reise wieder hierher zurückkehren. Aber zunächst mal heißt es zusammenpacken und ab zum Flughafen. Adit, unser Vermieter bringt uns hin und dann uns 4 auch weiter zur ersten Unterkunft für die Gruppe nach Sanur ins Yulia 1 Guesthouse. Um 7:30 geht´s von Ubud los. Die beiden landen laut Fluginfo um 08:20. Die Fahrzeit für die knappen 30 Kilometer zum Flughafen gibt Google Maps mit 1:40 Minuten an. Ganz normal für Bali. Wenn man hier eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 Km/h mit dem Auto schafft ist man schon ziemlich gut unterwegs.
Als wir um viertel nach 9 am Flughafen eintreffen, haben wir schon WhatsApp Kontakt zu den beiden. Sie warten noch auf Ihr Gepäck. Es dauert noch 15 Minuten aber dann können wir die beiden in die Arme schließen. Andi und Leonie kommen erst am Abend an, deswegen müssen die beiden erst mal ins Guesthouse verfrachte werden, also machen wir uns im Parkhaus auf die Suche nach Adit. Gesucht, gefunden und los geht´s nach Sanur. Dank der Mandara Toll Road, einer 4 Kilometer langen Brücke über die Bucht von Denpassar brauchen wir für die 15 Kilometer nur knappe eine halbe Stunde, fast Rekordverdächtig für Balinesische Verhältnisse.
Die Zimmer sind zwar noch nicht fertig, aber wir kriegen gleich mal einen Kaffee und dann legen wir uns an den Pool. Die Eigentümer des Guesthouses haben eine Passion für Vögel. Am Areal des Hauses das eigentlich aus 6 Häusern besteht sind an jeder Ecke und überall wo sich Platz findet Vogelkäfige aufgehängt. Mehrere Vitrinen mit Dutzenden Preisen und Pokalen zeugen davon, dass hier ein Balinesischer Papageno am Werk ist. Gegen Mittag sind dann auch die Zimmer fertig. Die Ankömmlinge ziehen sich zur Bekämpfung des Jetlags auf Ihr Zimmer zurück.
Um 19:00 geht es dann noch mal mit einem Grab zum Flughafen um den Rest unserer Baligruppe abzuholen. Auch Andi und Leonie landen pünktlich und so sind wir gegen halb neun wieder im Guesthouse. Alle sind mittlerweile ziemlich hungrig, also checken wir beim „Happy Monkey“ ein. Wenn man in Sanur ist lohnt es jedenfalls beim Happy Monkey reinzuschauen. Sehr gemütliche Atmosphäre und echt gutes Essen. Essen und Getränke für 6 Leute waren 380.000 Rupien also etwa 20 Euro.
Die ersten 4 Tage werden wir in Nusa Penida verbringen. Deswegen haben wir auch die erste Nacht in Sanur verbracht. Nusa Penida ist eine von 3 Inseln östlich von Denpasar. Und der Hafen von dem die Speedboote nach Nusa Penida ablegen ist in Sanur. Unser Speedboot läuft um 13:00 aus, um 12:00 müssen wir am Hafen sein. Das gibt unseren 4 Besuchern die Gelegenheit ein bissl auszuschlafen und den Jetlag abzubauen. Um 11:30 geht es mit 2 Grabs zum Hafen. Ist nur ein 2 Kilometer Ride, aber auf einer der wichtigsten Straßen an dieser Inselseite. Dementsprechend brauchen wir auch 20 Minuten um uns durch den zähflüssigen Verkehr durchzukämpfen. Die Tickets hat Claudia schon vorgebucht, was auf jeden Fall von Vorteil ist, denn die Speedboote sind ziemlich gut gebucht.
Die Überfahrt nach Penida dauert bei ruhigem Wetter wie wir es haben etwa 45 Minuten. In Penida angekommen sollten eigentlich 2 Autos auf uns warten um uns in unser Quartier, das „RR Cottages“ zu verfrachten. Aber niemand wartet auf uns. Nach 10 Minuten warten nehme ich Kontakt zu Guesthouse auf und erfahre, dass man den Transfer verpennt hat und jetzt auch so schnell keine Autos organisieren kann. In Ermangelung von Grab, das es hier auf der Insel nicht gibt, muss ich mich mit der lokalen Taximafia herumschlagen. Aber für 200.000 pro Auto bekomm ich dann doch 2 Fahrer. Kein Schnäppchen aber es hätte auch gut das doppelte werden können. Ist eigentlich nur 50.000 mehr als mit dem Guesthouse vereinbart war.


Unsere Unterkunft, das RR Cottage liegt etwa 3,5 Kilometer außerhalb des Ortes Penida in den sogenannten Semabu Hills. Das RR ist ein sehr kleines Resort mit nur 4 Bungalows. Aber es liegt ganz oben am Hügel und hat (noch) einen netten Ausblick nach Süden. Das Pool ist groß und die Bungalows verfügen über Klimaanlage, Balkon und ein großes Badezimmer. Ein Bungalow inklusive Frühstück kostet etwa 25 Euro pro Nacht. Die Betreiberfamilie ist super nett, und hat uns auch einen sehr guten Deal für die Mopeds gemacht.

Wenn man auf Penida ist gibt es natürlich ein paar Dinge die man unbedingt machen sollte. Dazu gehören mal fix Diamond Beach, Kelingking Beach, Angel Pool und Broken Beach. Am besten erreicht man diese Plätze mit einem Moped. Wenn man einen fahrbaren Untersatz hat kann man auch einen landschaftlich sehr schönen Loop um die Insel machen. Ein weiteres Highlight hier ist natürlich der sogenannte Manta Point. Hier kann man mit Mantas schnorcheln oder tauchen.
Am ersten Tag haben wir mit unserer kleinen Reisegruppe Diamond Beach auf dem Plan. Von unserem Cottage sind es zwar gerade mal 20 Kilometer bis dorthin, aber die Straßen auf Nusa Penida sind teilweise echt legendär. Schlagloch reiht sich an Schlagloch und wechselt sich mit Pfützen und unübersichtlichen Kurven ab. Die Fahrbahnbreite ist meist gerade mal für ein Auto ausgelegt. Entsprechend heißt es „Hati-Hati“ (Balinesisch für Vorsicht). Aber nachdem wir schon am gestrigen nachmittag mit den Mopeds eine kleine Exkursion (GIN und Tonic einkaufen) unternommen haben, sind alle auf die Bedingungen eingestellt. Nach einer guten Stunde Fahrzeit haben wir den Parkplatz oberhalb von Diamond Beach erreicht.



Von hier aus kann man über recht gut ausgebaute Stufen zum Strand runtersteigen. Höhendifferenz so etwa 100 Meter. Der Strand ist unfassbar schön und wenn man mal die Kolonne an Instagrammern hinter sich gelassen hat wird es auch merklich ruhiger. Die meisten Menschen fotografieren den Strand nur von oben, da sie entweder zu faul sind runterzusteigen oder keine Zeit dafür haben. Wir sind natürlich hinuntergestiegen und es zahlt sich wirklich aus. Der helle Sand und das türkise Meer mit seiner starken Brandung und die senkrechten Wände die die Bucht zum Inland abschotten, erzeugen eine ganz eigene Stimmung. Man könnte hier Stunden sitzen und dem Spiel der Wellen zuschauen.
Aber irgendwann muss man ja auch wieder rauf und wir wollen ja noch den Inselloop fertig fahren. Nachdem wir schnaufend wieder oben ankommen, hat keiner mehr Lust in die Nachbarbucht Atuh Beach runterzukraxeln. Fotos von oben müssen reichen. Danach geht´s dann über die Ostseite der Insel wieder in Richtung Penida. Am Weg gibt´s noch einen netten Platz zum chillen, das Secret Penida. Bevor wir uns auf den Rückweg zum Cottage machen schauen wir noch bei Pure Dive rein und buchen uns für morgen zum Tauchen ein. Manta Point muss sein!


Frühstück fällt am nächsten morgen aus, da wir schon um 07:30 am Divecenter sein müssen und wir mit den Mopeds ein halbe Stunde hin brauchen. Bis kurz vor 07:00 regnet es noch, aber wir haben Glück. Es hört pünktlich um 07:00 zu regnen auf. Bei Regen auf Penida Moped fahren ist noch mal eine ganz andere Nummer. Aber alles läuft super smooth und kurz vor acht sind wir auch schon am Boot und legen ab. Fahrzeit bis zum Manta Point ist 45 Minuten. Kurz bevor wir da sind zieht ein tropischer Regenschauer auf. Aber nass werden wir sowieso. Am Manta Point sind schon einige Boote als wir ankommen, aber die meisten davon Schnorchelboote. Also fertig machen und rein. Erster Tauchgang seit über zwei Jahren. Die Sicht ist nicht berauschend aber ganz Ok. Vertikal etwa 10 Meter und Horizontal etwas mehr. Keine 2 Minuten im Wasser und der erste Manta kommt ins Bild. Offensichtlich hat uns das Boot keine 20 Meter von der Putzerstation, einem großen Erg der von 15 Meter bis fast zur Oberfläche reicht. Über diesem Felsen cruisen die Mantas herum. Ich zähle sechs Stück, aber es sind sicher einige mehr. Sehr genial, jetzt kommt auch noch die Sonne raus, was die Sicht und das Licht deutlich verbessert. Ein Tauchgang zum genießen. Die Mantas bleiben die ganze Stunde die wir im Wasser sind rund um uns herum.



Den zweiten Tauchgang machen wir an der Westseite der Insel in dem Kanal zwischen Penida und Ceningan. Super schönes Riff, sehr bunt, viel Fisch und in fast perfektem Zustand. Wir beenden den Tauchgang in der Nähe der Anlegestelle für die Speedboote. Selbst hier ist das Riff noch in gutem Zustand. Jede Menge Karettschildkröten tummeln sich hier und fressen sich durchs Riff. Das hat sich auf alle Fälle voll ausgezahlt. Für die 2 Tauchgänge inklusive kompletter Ausrüstung verlangt Pure Dive umgerechnet 93,- Euro, was ich als echt angemessen empfinde. Am Boot gibt´s Früchte, Tee, Kaffee und Wasser sowie Kekse und nach dem Tauchen gibt´s noch einen Lunch der auch im Preis enthalten ist. Wir lassen den perfekten Tag im Warung DJ ausklingen. Bei Soto Ayam, Chicken Sate und Nasi Goreng und ein paar Bierchen lassen wir es uns gutgehen. Dann hocken wir uns noch an unseren Pool mit einem Gin Tonic, was will man mehr.




Für den letzten Tag auf Penida haben wir für die vier den absoluten Endgegener aufgehoben. Kelingking Beach. Dieser Strand befindet sich am Ende einer Klippe die etwas mehr als Meter über dem Meer beginnt. Der Ausblick in diese Bucht ist schon atemberaubend. Aber das runtersteigen noch mal mehr und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Zunächst geht es über einen schmalen Grat ungefähr 100 Höhenmeter runter. Aber hier gibt es nur am Anfang Stufen. Ab dem ersten Viertel ist es mehr ein Klettersteig. Und wenn man denkt, ok das geht schon, macht der Pfad eine scharfe Kehre und man findet sich in einer fast senkrechten Wand wieder, in die ein Pfad getreten wurde, der nur durch einen rudimentären Zaun aus Gehölz und Geäst das zusammengebunden wurde gesichert ist. Der Pfad mäandert sich die Wand hinunter. Nicht unanstrengend und nur etwas für Leute die halbwegs schwindelfrei und trittsicher sind. Der Abstieg zum Strand dauert etwa 20 Minuten aber man wird mit einer großartigen Szenerie belohnt. Leider haben die Bauarbeiten einer Chinesischen Firma die hier einen Lift errichtet schon begonnen. Diese unfassbare Verschandelung wird dazu führen, dass man dieses Naturjuwel zerstört.






Der Aufstieg ist in der Hitze eine echte Plackerei. Am Weg begegnen uns immer wieder Menschen, die sich offensichtlich zu viel zugemutet haben. Luki verteilt Wasser und motivierende Worte. Nach 25 Minuten sind wir wieder oben. Workout für heute abgehakt. Wir alle brauchen jetzt einen Sprung ins Pool. Morgen geht es weiter nach UBUD… Reisfelder, Tempel und Wasserfälle…