Bevor wir hier ankamen war mir nicht bewusst, dass Manila mit seinen 25 Millionen Einwohnern zu den sogenannten Megastädten gehört. Mit einer Einwohnerzahl von 46.000 pro Quadratkilometer ist Manila ziemlich dicht besiedelt. Man hat auch sofort das Gefühl, dass die Stadt aus allen Nähten platzt. Viertel in denen ein modernes Hochhaus neben dem anderen steht wechseln sich ab mit Slums die aus kaum mehr als Wellblechhütten bestehen und dann wieder Viertel an denen man sehen kann wie Manila mal ausgesehen hat.
Unser Quartier das „Lub d Makati“ war relativ nahe am Zentrum in Makati einem Stadtteil der direkt an Manila Central angrenzt. Makati City ist wohl der hippste und wenn man den Einwohnern glauben schenkt auch der teuerste Stadtteil von Manila.
Der Verkehr in dieser Stadt ist echt ein Horror. So etwas wie eine U-Bahn gibt es zwar in Ansätzen. Sie besteht aus nur 2 Linien und befördert kaum mehr als 300.000 Personen pro Tag (Wr. Linien 2 Mio. täglich) also nur knapp über 1 Prozent der Einwohner nutzen die LRT (Light Rail Transit). Der Rest des öffentlichen Verkehrs wird mit Bussen, Taxis, Jippneys und Motorradtaxis abgewickelt. Auch Grab funktioniert in Manila sehr gut. Für eine Strecke von 10 Kilometern zahlt man mit Grab zwischen 4 und 6 Euro je nach Tageszeit. Auf dem Pasig River der die Stadt von der Bay Lagune bis zum Hafen durchfließt gibt es eine gratis Fährverbindung, die von der Stadtverwaltung organisiert ist. Diese Fähre fährt im Stundentakt und da die Fähren nicht besonders groß sind muss man sich an den Fährstationen anmelden, damit man auch einen Platz bekommt. Wer es eilig hat sollte aber auf diese Fähre verzichten, die ist wirklich langsam, wir haben für 7 Stationen von Hulo nach Escolta einmal 1,5 Stunden das zweite mal am Rückweg 2,5 Stunden gebraucht. Auch wer eine empfindliche Nase hat sollte das besser sein lassen, denn der Pasig River ist eine Kloake und olfaktorisch an manchen Stellen eine echte Herausforderung. Die Endstation der Fähre ist Escolta und von dort kann man einerseits Chinatown einen Besuch abstatten und auf der anderen Seite der Brücke ist der älteste Teil von Manila „Intramuros“ umgeben von der Stadtmauer der Zitadelle dem Fort sowie dem Nationalmuseum und dem Platz der Unabhängigkeit,
Sehr cool habe ich China Town gefunden. Angeblich ist das China Town von Manila die älteste Chinesische Siedlung außerhalb Chinas. Jedenfalls ist Manila China Town einen Besuch wert. Dieser Stadtteil ist ein universelles Handelszentrum. Egal was man sucht, hier bekommt man es. Die Preise sind teilweise unglaublich. Zum Beispiel kosten hier 12 Handtücher aus Frottee 100 Pesos, das sind 1,60 Euro. 10 T-Shirts kosten auch 100 Pesos. Da waren Claudias 3 Paar Nike Socken für 50 Pesos noch das teuerste. Unfassbare Menschenmengen wälzen sich hier durch die Marktstraßen, alles ist vollgestopft. Für Leute mit Platzangst ein echter Horrortrip. Touristen sucht man hier allerdings vergeblich.
Manila ist auf jeden Fall eine super interessante Stadt. Aber es ist auch komplett anders als Bangkok, Saigon oder Hanoi. Vor jeder Bank, jedem Hotel, jeder Shopping Mall stehen schwer bewaffnete Securitys und mit schwer bewaffnet meine ich zumindest eine Pump Gun, viele haben aber auch Sturmgewehre oder Maschinenpistolen umgeschnallt. Schusssichere Westen gehören ebenfalls zur Standard Ausrüstung. Es ist auch sehr viel Polizei auf der Straße unterwegs. Komischerweise fühlte ich mich dadurch aber nicht sicherer. Die Kontrollen die diese Security Leute durchführen sind nicht der Rede wert. Uns hat man jedes mal durchgewunken ohne jede Kontrolle ganz egal wie laut der Metalldetektor gepiepst hat.
Auch ein Riesenproblem in Manila ist die Obdachlosigkeit und die Straßenkinder. Angeblich leben in Manila 80.000 Straßenkinder, aber ich glaube die Zahl ist deutlich zu nieder gegriffen. Dieser Kontrast zwischen schon fast obszönem Reichtum und bitterster Armut ist hier so präsent wie ich es sonst noch nirgendwo erlebt habe. Eine Stadt der Gegensätze eben….weiter geht`s nach Cebu City.