Arno SchrittwieserJetzt sind wir in Lovina Beach, das ist im Norden von Bali, wie man schon am Namen unschwer erkennen kann wieder am Strand. Lovina ist ein Teil des Distrikts von Buleleng und liegt von Buleleng aus ein Stück Richtung Westen. Der Strand hier ist allerdings kein weißer Sandstrand es ist Vulkansand also grau bis schwarz und ein bissl gröber als normaler Sand.
Die Gegend ist touristisch deutlich ruhiger als der Süden. Man merkt hier auch, dass Covid nachhaltigeren Schaden angerichtet hat. Einige der Hotels und Guesthouses stehen immer noch leer oder sind in einer Art eingeschränktem Betrieb, will heißen, die Hälfte der Zimmer werden nicht mehr betrieben und verfallen langsam, weil es an Geld für die Erhaltung fehlt. Einiges steht auch zum Verkauf oder verrottet einfach langsam vor sich hin.
Die Hauptattraktion hier in Lovina ist neben den unzähligen Wasserfällen in den Bergen und den Vulkanen natürlich, das Delphin schauen und Planktonschwimmen, ja richtig gelesen ich hab auch zwei mal nachgefragt. Schwimmen im Leuchtplankton ist hier eine Attraktion. Auch Tauchen scheint hier ganz gut zu laufen es dürfte einige schöne Riffe in der Nähe geben und der 50 Kilometer entfernte Menjangan Nationalpark sowie das Wrack der USAT Liberty bei Tulamben das etwa 70 Kilometer entfernt ist, wird von hier aus auch angefahren.
Was aber richtig schön ist hier sind die Sonnenuntergänge! Keine Ahnung woran das liegt, aber das Licht am späten Nachmittag ist unglaublich und je näher die Sonne der Wasseroberfläche kommt umso spektakulärer werden die Farben. Die Beach Bar vom Funky Place ist eindeutig der beste Platz um in der ersten Reihe den Sunset zu genießen.
Unsere Unterkunft, das Taman Lily´s Hotel liegt nur etwa 150 Meter von Lovina Beach in einer ruhigen Straße. Das Hotel ist einfach aber sehr nett gemacht. Es liegt in einem wunderbaren Garten, hat einen schönen Pool und alle Zimmer sind ebenerdig und mit einer eigenen Terrasse ausgestattet. Es fühlt sich eher an wie ein Homestay da es nur 6 Zimmer gibt. Wie bei den meisten kleinen Hotels in Bali wird das ganze von einer Familie betrieben. Der junge Teil der Familie kümmert sich um die Gäste und die Zimmer, der ältere Teil um den Garten, die Wäsche und die täglichen Opfergaben am Haustempel.
Lovina liegt ja quasi am Fuß des Vulkans Mount Beratan der die Landschaft hier dominiert und geprägt hat. Wenn man Lovina Richtung Süden verlässt, ist man eigentlich gleich in den Bergen. Am Anfang werden die Hänge von Reisfeldern und den typischen Reisterrassen dominiert, sobald man etwas höher hinauffährt wandelt sich das Bild recht schnell zu dichten Regenwäldern. Auch hier gibt es unzählige kleine, Flüsse und Bäche die aus den Bergen in Richtung Küste fließen. Aufgrund der Tatsache, dass das Gelände hier deutlich steiler und auch schroffer ist als an der Südseite von Bali gibt es hier noch mehr Wasserfälle.
Alleine rund um Lovina gibt es mehr als 20 eingezeichnete Wasserfälle die touristisch erschlossen sind. Daneben gibt`s aber sicher noch mal so viele die einfach zu wenig bekannt oder zu schlecht erreichbar sind um Touristen anzulocken. Das die Wasserfälle ein gutes Geschäft sind hat man hier jedenfalls schon mitgekriegt und darauf reagiert. Da werden Ticket´s für alles verscherbelt. Beispiel Aling Aling Waterfalls. Den Wasserfall anschauen kostet 20.000 Rupien, wenn man dort schwimmen will kommen noch mal 120.000 dazu. Wenn man raufwandern will zur blauen Lagune und dem großen Wasserfall kommen noch mal 500.000 dazu. Wenn man also das volle Programm will zahlt man schlappe 640.000 Rupien das sind immerhin fast 40,- Euro pro Person. Dafür stiefelt dann ein Guide neben dir her der dich auf einen Wasserfall hinweist, den man echt nicht übersehen kann.
Aber wenn man den Touristenmassen in Ubud, Uluwatu, Penida oder Canggu ausweichen will ist Lovina perfekt. Alles hier ist ein bisschen ruhiger, es gibt schöne Sunsets und eine Menge guter Restaurants. Das Preisniveau ist hier auch günstiger als zum Beispiel in Ubud. Aber jetzt geht´s weiter! Nächstes Ziel ist Lombok. Mal schauen was dort abgeht 🙂
