Da sind wir nun in Luang Prabang und wollen weiter .
Nach Vang Vieng.
Aus Nostalgie.
Waren 2010 in dem verschlafenen Backpacker Ort.
Haben aber ein fettes Trauma.
Vom damaligen Mini-Van-Trip von Vang Vieng nach Luang Prabang.
Ein komplett irrer Mini-Van Fahrer wollte wohl schnell in die nächste Wiedergeburts-Runde einsteigen.
Und das Auto inkl. uns entweder bei der nächsten Kurve abfliegen lassen.
Oder beim Überholen ohne Sicht gegen ein entgegenkommendes crashen lassen.
Aber die Götter wollten nicht.
Sind durchgeschwitzt, aber heil angekommen.
Aktuelle Reise-Berichte holen dieses Trauma wieder hoch.
Da hat sich nix geändert.
Bedeutet:
Mini-Van NO WAY!!!!!
Alternative:
Lao China Railway!!!
Fährt von China durch Laos bis Vientiane (Hauptstadt).
Zu 70% bezahlt von China.
Die Laoten stehen jetzt mit 4 Milliarden bei den Chinesen in der Kreide.
Ist ca. 80 % des jährlichen BIPs von Laos.
Und die Zinsen sollen ca. 20 % der laotischen Staatsausgaben betragen.
Hm.
Wie immer werfe ich Google an.
Wegen der Erfahrungsberichte und so.
Hätte ich nicht tun sollen.
Maximal 20kg für alle Gepäckstücke gemeinsam steht da.
Haben locker 30kg pro Person.
Strenge Sicherheitskontrollen steht da.
Keine scharfen Gegenstände.
Alles, was spitzig ist, wird abgenommen.
Egal, wie klein.
Keine wie auch immer geartete Form von Flüssigkeiten steht da.
Weil’s nicht wie beim Fliegen eine GroßgepäcksAufgabe gibt.
Eventuell darf man Wasser mitnehmen.
Wenn man vor den Securities einen Schluck aus der Flasche nimmt.
Als Beweis, dass es keine Säure oder Ähnliches ist.
Na servus.
Heißt das, sie nehmen mir alle meine flüssigen Toilettartikel ab???
Auch die Nagelschere und so??
Schnappatmung.
Haben Glück.
In Luang Prabang gibt’s ein Ticket Office.
Also, die TIckets haben wir schon gekauft.
Über die App.
Easy.
Du brauchst nur eine laotische Telefonnummer.
Aber die Transportbedingungen stehen nur auf laotisch.
Google Translate geht in die Knie.
Somit auf zum Ticket Office!
Bei 39 Grad.
Arno ist begeistert.
Aber lieber 25 Minuten in der Hitze laufen, als mein ständiges lautes Grübeln weiter anhören.
Wären fast vorbei gelaufen.
Nichts los dort (die langen Warteschlagen sind eine Mär).
Treffen zwei Profi-Nomaden dort.
Deutscher und Britin.
Nö, von Gewichtsbeschränkungen hätten sie noch nie was mitbekommen.
Gewogen wird nix.
Spitze Gegenstände?
Ja, da können sie pingelig sein.
Hängt aber von der Motivation der Securities ab.
Gehe sicherheitshalber noch zum Schalter.
Weil ja eh nix los.
English?
Nein, ist nicht.
Übersetzungs-App.
Keine Gewichtsbeschränkung.
Wegen der spitzen Gegenstände frage ich gar nicht nach.
Zum komplex 😉
Und man muss sich doch ein bisserl Rest-Spannung erhalten!
Der Tag der Reise ist da!
Packen.
Alles – bis auf eine Papierschere (ja, hab quasi ein kleines Office mit).
Die lasse ich im Zimmer.
Fahrt zu Bahnhof: 32 Minuten.
Ist nämlich 12 Kilometer außerhalb von Luang Prabang.
Der Ort lag nicht so genau auf der geplanten Strecke.
Der Bahnhof ist monströs.
Leicht größenwahnsinnig.
Komplett in der Einöde.
Riesenparkplatz davor.
Komplett leer.
Vereinzelt gehen Leute Richtung Eingang.
Bin froh, dass meine Tasche Rollen hat.
Der Weg von Drop-off zum Eingang ist weit.
Der Bahnhof hat Öffnungszeiten.
Kannst nur rein, wenn Züge fahren.
Und das ist selten.
Ca. 10 Züge gehen pro Tag.
Punto.
Erster Checkpoint:
Pass und Ticket.
Done!
Zweiter Checkpoint:
Sicherheitsschleuse und Gepäcksscann.
Jetzt wird’s spannend!!!!
Nada.
Nichts.
Einfach nichts passiert.
Unser gesamtes Gepäck fährt durch den Scanner (inkl. meiner großen Wasserflasche).
Plumpst hinten wieder raus.
Ich werde auch kurz abgescannt.
Das war’s.
Bin fast enttäuscht.
Warten nun über eine Stunde in der überdimensionierten Wartehalle.
Gehe zum Zeitvertreib auf die überdimensionierten Toiletten.
Links Sitz-WCs
Rechts Hock-WCs.
Der Check-in verläuft nach ein strengen Choreografie:
- Aufruf der Reisenden in 3 Sprachen: laotisch, chinesisch, englisch. (puh!!)
- Öffnen der Tore zum Bahnsteig.
(von 4 Bahnsteigen wird dzt. nur einer benötigt. Alle Züge fahren von Bahnsteig 1 ab bzw. kommen dort an) - Platz-Einnehmen der Ticket-Kontrolleurinnen (ja, alle weiblich!!)
- Öffnen der Absperrung.
- Scan des Ticket-QR-Codes.
- Einweisen der Reisenden zur jeweiligen Wagon-Nummer durch Platzanweiser (ja, alle männlich und andere Uniform).
- Warten hinter der gelben Linie.
- Zug fährt ein.
- Passagiere steigen aus.
- Wegfahrende warten geduldig hinter der Linie aufs OK zum Einsteigen (würde so in Österreich NIE funktionieren).
Ha!
Jetzt wird’s aber nochmal spannend!
Haben ja unsere mega-tollen, aber auch großen Ortlieb Taschen.
Und es gibt keinen extra Platz für Gepäck, außer der Überkopf-Ablage.
Aber da müssen ja unsere Carry-on Rucksäcke hin.
Deshalb ergattere ich – ganz gelernte Österreicherin – die Pole-Position zum Einsteigen.
Arno ist’s ein bisserl peinlich.
Mir nicht.
Und es macht sich bezahlt!!
Gegenüber der WC-Tür unterm Wasserspender ist noch ein freies Platzerl neben bereits verstauten großen Koffern.
Aber nicht mehr lange.
Unsere Taschen sind eingeparkt.
Wie im Flugzeug laufen die Leute aufgeregt und hektisch zu ihre Sitzplätzen.
JEDE/R hat einen zugewiesenen Sitzplatz.
Stress nicht notwendig.
Schlendere gelassen zu unseren Plätzen.
Wow, sehr geräumig!
Sitzabstände großzügiger als in österreichischen Zügen.
Da fällt die Entscheidung, gebe ich den Rucksack auf die Ablage oder zu meinen Füßen, fast schwer.
Haben Aircon-geschädigt Hoodies mit.
Nicht notwendig.
Die Temperatur drinnen ist angenehm kühl.
Kein Freezer.
Sind im Nachmittagszug.
Sehen aber trotzdem während der Fahrt kaum Tageslicht.
Es reiht sich Tunnel an Tunnel.
Der Versuch ein Tageslicht-Selfie zu machen wird zur absoluten Challenge.
Fahrt dauert 45 Minuten.
Statt 4 Stunden mit dem Bus.
Ankunft in Vang Vieng.
Bahnhof fast bau-ident mit Luang Prabang.
Hoffnungslos überdimensioniert.
20 Minuten außerhalb vom Ort.
Der dürfte wohl auch nicht in die Streckenplanung gepasst haben.
Beim Check-out wird der QR-Code nochmals gescannt.
Und das war’s.
Wir sind da.
Um sicherzugehen, dass unsere easy Fahrt kein Einzelfall war, nehmen wir von Vang Vieng nach Vientiane gleich nochmal die LCR.
Fahrt 50 Minuten.
Statt 4,5 Stunden.
Preis der gleiche wie im Bus.
17 Euro für zwei.
Tja, muss dich enttäuschen.
Hier kommt keine Im-Nachhinein-eh-lustige Story.
Alles verläuft so smooth wie beim ersten Mal.
Sind jetzt voll die LCR-Profis!!
Also, falls es dich nach Laos verschlägt:
Fette Empfehlung für die LCR!!
(Leider) unbezahlte Werbung.
Für Freunde der Eisenbahn, hier alle Hard Facts: Lao China Railway | Wikipedia