Der Bluebird-Fahrer haut schnellstmöglich wieder ab.
Bedeutet, wir sind in Kuta! (Die Taxi-Mafia von Lombok)

Beim Abbiegen in die Seitengasse zum Homestay bin ich mir nicht mehr so sicher, ob’s eine gute Wahl war.
Links und rechts Müll auf der Straße.
Was nicht mehr gebraucht wird, bleibt einfach liegen.

Kuta Lodge Homestay.

Erster Blick auf mitten im Garten aufgestellte Wäscheständer.
Die Rezeption zwei Sessel, ein Tisch.
Zwei dunkle Löcher, die Aufbewahrungs- bzw. Staff-Aufenthaltsraum sind.

Mhm, von wegen erster Eindruck und so.
Na gut, mal einchecken.

Zimmer Nr. 1:
Ein Budget-Zimmer im 1. Stock.
Winzig.
Ohne Balkon.

Haben aber ein Standardzimmer gebucht.
Mit Balkon.
Und bezahlt.

Ich also runter zur Rezeption.

Sorry, don’t have other room with double bed. Only two single beds.

Schaue wenig begeistert.
Etwas dickköpfig:
That’s sad. We booked one.

Die Besitzerin merkt, so leicht lass ich nicht locker.
Ihr Vorschlag:
Only for one night. Tomorrow we have double bed.“

Okay.
Sind 6 Nächte hier.
Übersiedeln nach der 1. Nacht geht klar.

Also in Zimmer 2 einziehen.

Wow.
Erinnert an ein Filmset aus einem Geiseldrama.

Dunkel.
Durchs vergitterte Fenster dringt kaum Licht.
Wände feucht.
Farbe blättert ab.
Teilweise Schimmel?

Eine grelle nackte Glühbirne als Beleuchtung.

Zwei Betten.
Das Gestell noch in der Plastik-Schutzfolie.
Angestaubt.

Zum Zudecken nur eine dicke, übel bunte Polyester-Decke.
Keine dünne zum Darunter-Verwenden.

Ein Regal.
In Selbstauflösung begriffen.
Eine verwendbare Steckdose.
Die andere in 2 Meter Höhe montiert.

Das Bad erinnert an Villa Alta, Siquijor. (Wie’s so ‚off the beaten track‘ ist – und eine ungewöhnliche Erkenntnis).
Sauberkeit und funktionierende Wasserhähne sind nicht die großen Stärken.

Oh Gott.
Da wo die Dusche sein sollte, ist nur eine leere Wandhalterung!
Schaue nochmal.
Erleichterung.

Die Dusche wurde umquartiert.
Neben’s Klo.
Kreativ montiert.
Das Wasser spritzt im 90 Grad Winkel von der Wand weg.

Das Fliegengitter des „Fensters“ versteht sich als Staubsauger-Filter.
Da kommt definitiv keine Mücke mehr durch!

Grmpf.
Das ist ja nochmal um Klassen schlechter als Puri Bunga in Senggigi.
Kostet aber das gleiche.

Packen gar nicht großartig aus.
Bin mir nicht sicher, ob ich hier wirklich 6 Nächte bleiben will.

Gut, die 1. Nacht ist mal fix.
Also das Beste daraus machen.

Dusche hat zumindest vernünftigen Wasserdruck.
Geduscht ist alles besser.

Hinein in den Ort.
Also auf die eine der beiden größeren Straßen Kutas.

Eine andere Welt.
Macht auf hipper Surfer- und Digital Nomads-Hotspot.

Fancy Lokale, Bars, Surfershops.
Ripcurl, Billabong – alle da.
Schick eingerichtet.
Schicke Preise.

Auf der Straße coole Surfer auf ihren Mopeds.
Mit Surfboard.
Nackter Oberkörper Pflicht.
Noch coolere Locals mit wirklich lauten Bikes.
Lautstärke als Egobooster.

Lassen heute die fancy Lokale aus.
Arno noch schaumgebremst von seinem Infekt.
Finden ein nettes Indonesisches.
Mit vernünftigen Preisen.

Shoppen zwei Sarongs als Bettdecken.
Schutzschicht zur grellbunten dicken Decke.

Man glaubt’s kaum.
Aber hatten noch keine Sarongs.
Kaum vorstellbar nach 10 Jahren Südost-Asien-Reisen, haha.
Sind nun endgültig im innersten Kreis!

Neuer Tag.
Neues Zimmerglück.

Nummer drei.

Bevor wir unser Zeug rüber schleppen, schaue ich mir das neue Zimmer erst mal an.
Wer weiß, ob sich’s überhaupt auszahlt.

Woohooo!!!
Und wie!!!!!

Gut, das Doppelbett glänzt auch nur mit einer dicken Polyester-Decke.
ABER:

Hell.
Wände trocken.
Nachtkästchen mit je einer Steckdose.
Das Regal hält.
Bad sauber, ebenfalls hell.
Dusche von WC getrennt.
Balkonblick aufs Pool.

Schon stehen unsere Taschen drinnen!

Einziges Manko:
Kein Kühlschrank.
Gibt’s im ganzen Resort nicht.
Hm ….

Arno will einen großen Kübel kaufen.
Mit Eis füllen.
Eiskübel statt Eiskasten.

Finden keinen.
Will auch nicht extra einen nur für die 5 Tage kaufen.
Alternative??

Ha!!
Wickie-Moment!
Ich hab’s!

Unser blaues Drybag!
Ist ja luftdicht.
Also auch wasserdicht.
Perfekte Form zum Einkühlen unserer Getränke.

Fehlt nur mehr das Eis.

Klappern sämtliche MMarts, Alfa Marts und Indomarets ab.
Kein Eiswürfel.

Dann neben dem Pepito Markt (ist der Meinl am Graben von Kuta):
Ein Eisladen.
Riesige Eismaschine hinten im Haus.
Davor lauter Gefriertruhen.
Ausschließlich gefüllt Eiswürfelsäcken.

5 kg = 6.000 IDR (34 Cent).
Läuft!

Wird unser Nachmittags-Ritual:
Täglich gegen 16.00 schleifen wir uns mit dem Moped ein.
Packen 5 kg Eis ins Drybag.
Tonic, Gin und Bier dazu.

Perfekt gekühlte Drinks um 17.00!

Apropos Moped.

Mieten natürlich wieder eines.
Direkt im Homestay.

Gutes Bike.
Nur ganz schön staubig und sandig.
No Drama.

Arno schnappt den Wasserschlauch.
Kärchert mit Daumen-auf-Schlauch-Methode das Moped ab.

Große Augen der Homestay Besitzerin.
Gebannter Blick.
Kichert.
Sieht den Daumen-Schlauch-Trick tatsächlich zum 1. Mal!
Und wie viel schneller so das Moped sauber wird.

Keine drei Stunden später steht ein anderes Moped in der Wiese.
Homestay-Besitzerin mit Schlauch daneben.
„Kärchert“ wie ein Profi!

Hätt’s ja nicht gedacht.
Aber fühlen uns jetzt tatsächlich wohl im Kuta Lodge Homestay.


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