Sitzen im Propeller-Flieger nach Coron.
Erstes Learning:
Wir fliegen gar nicht nach Coron.
Also nicht Coron Island.
Sondern auf die Insel Busuanga.
Denn das bekannte Coron Island ist eine kleinere Insel bei Busuanga (s. Zwei Gesichter – Busuanga und Coron Island).
Ziemlich hügelig.
Keine Strassen.
Keine Unterkünfte für Touris.
Und schon gar kein Flughafen.
Zur Verwirrung besteht die Insel Busuanga aus zwei Gemeinden:
Busuanga und Coron.
Deswegen wichtig, weil sie pro Gemeinde eine extra Kurtaxe einheben.
200 Pesos pro Person und Gemeinde.
Gibt einen eigenen Checkpoint an der Gemeindegrenze dafür.
Der ist aber nur bei unserer Ankunft besetzt.
Danach so gut wie nicht.
Kennen den Flugplan wohl genau.
Naja, viele Flüge sind’s ja nicht, die hier täglich landen.
Unsere Homebase – das Cocovana Beach Resort – liegt idyllisch.
4 km bis zum nächsten Ort.
Dazwischen viel Insel.
Viel Grün.
Viel Natur.
Wenig Menschen.
Zum Glück haben wir wieder ein Moped.
Und Arno als Fahrer.
Denn abseits der asphaltierten Straße, die rund um die Insel geht, ist’s schnell mit Asphalt aus.
Sind am Beginn der Rainy Season.
Regnet fast jeden Tag.
Heftig.
Aber meist kurz.
Möchte nicht wissen, wie die Wege in der Regen-Hochsaison aussehen.
Echte Mud-Tracks.
Bekommen einen Mini-Einblick am Weg zu den Kilien Falls.
Unsere Honda Vario bahnt sich tapfer den Weg durch die Lacken.
Mit Arno am Lenker.
Mir am Sozius.
Ich: „Sag mir, wenn ich absteigen soll!„
Arno: „Hm, zur Zeit ist dein Gewicht am Hinterrad ganz gut!„
Läuft.
Bei einer Furt ist’s dann aber doch absitzen.
Arno fährt alleine durch.
Wate durchs waden- bis knietiefe Wasser.
Wie gut, dass ich Vollplastik-Birkenstock-Lookalikes anhabe!
Folgen dem Google Maps Weg.
Führt ins Nirgendwo.
Sicherheitshalber checken wir mit den Einheimischen gegen.
„Kilien falls?„
„Yes, yes, this way.“
Und zeigen weiter ins Nirgendwo.
Der Weg immer Erzberg-Rodeo-ähnlicher.
Kommen bei der Google Maps Markierung an.
Nichts.
Hm.
Weiter vorne Richtung Hügel (immer gut für Wasserfall!) eine Hütte.
Davor ein provisorischer Basketball-Platz.
Filipinos lieben Basketball.
Keine Ahnung, warum ein Volk mit nicht gerade großer Statur so auf Basketball steht?
„Kilien Falls?„
Nicken des Mannes, der aus der Hütte kommt.
Zeigt hinter die Hütte.
Ins Grüne.
Stellen unser Moped hier ab.
„How much?„
„Donation only.“
Arno gibt ihm 100 Pesos (1,60 Euro).
Ein Riesen-Grinser erscheint am Gesicht des Mannes.
(normalerweise zahlt man fürs Parken nur 30 Pesos).
Stapfen los.
Dem kaum sichtbaren Trampelpfad nach.
Bekommen zwei Jungs als Guides mit.
Geschätzte 6 und 10 Jahre alt.
15 Minuten durch Dschungel, Regenwald.
Teilweise durch den Bach über die Steine und Felsen rauf.
Eine kleine Expedition.
Wie gut, dass ich Vollplastik-Birkenstock-Lookalikes anhabe!
Und dann: die Kilien Falls.
Ein Traum.
Kitschig wie im Bilderbuch!
Sogar mit Regenbogen!!!
Sind die allereinzigsten.
Die beiden Jungs ziehen nach einiger Zeit wieder ab.
Nachdem wir ihnen noch je 20 Pesos gegeben haben.
Das Wasser kristallklar.
Warm!!
Sogar ich schaff’s unter 5 Minuten ins Wasser.
Schwimmen vor zum Wasserfall.
Ausgiebiges Plantschen.
Ausgiebiges Fotografieren.
Kann mich gar nicht sattsehen!
Irgendwann müssen wir dann doch wieder zurück.
Arno durchsucht seine Tasche.
„Wo ist der Mopedschlüssel?
Habe ich ihn wieder stecken lassen?„
In der Tasche ist er auf alle Fälle nicht.
AAAAAAHHHHHH!!!!!
Habe einen Kho Phangan Flashback.
(Koh Phangan – Touristen im Instagram-Mode, ein Wasserfall ohne Wasser und ein verloren geglaubter Mopedschlüssel).
Nur dieses Mal mit echt weitem Fußmarsch zurück.
Und kaum Mobilfunkempfang.
Abklopfen der Badeshorts.
„Ah, ich hab ihn da eingesteckt!„
DANKE, DANKE Universum, dass der Schlüssel beim Schwimmen in der Hosentasche geblieben ist!!!
Memo to myself:
Wasserfälle und Mopedschlüssel sind keine gute Kombi.