Hongkong also.
War überhaupt nicht auf unserem nicht existenten Plan.
Zufallsprodukt, weil die Flüge von Hongkong nach Buenos Aires die günstigsten sind.
1.480 Euro für zwei.
Hongkong – Tokio – Dallas – Buenos Aires.
Und die Flüge von Bangkok nach Hongkong auch günstig sind (208 Euro für zwei).

Aber klingt doch spannend, Hongkong.
Oder?

Hm.
Vielleicht sind wir in den falschen Vierteln unterwegs.
Aber Hongkong packt mich nicht.
Gar nicht.

Auf alle Fälle herrscht Platzmangel.
Wissen schon bei der Hotel-Buchung:
Wird eng.

Haben ein 10m² Zimmer gebucht.
Inklusive Bad.
Größeres in unserer Preiskategorie nicht verfügbar.

Fahren diesmal öffentlich vom Flughafen hinein.
Mit dem Airport Train.
Finden heraus:
Dazu benötigt es die Octopus Card.

Kostet 39 Hongkong Dollar (4,60 Euro).
Muss mit Guthaben aufgeladen werden.
Dafür kannst du damit nicht nur den öffentlichen Verkehr bezahlen.
Du kannst quasi ALLES mit dieser Karte bezahlen.

In Shops.
In Restaurants.

Kaufen uns wie die Profis eine Karte am Self Service Terminal.

Laut Google Maps gibt’s vom Ankunftsort des Airport Trains einen quasi direkten Bus bis zu unserem Hotel.

Da sind wir dabei!

Steigen aus dem Zug.
Gehen vor die Tür.
Es schüttet.

Welcome to Hongkong.
Dieses Top-Wetter sollte sich auch kaum ändern.

Lernen:
Hier stellt man sich geduldig in einer Warteschlange beim Bus an.
Britische Relikte.
Hart für Wahl-Wiener wie uns.

Ankunft in Woody House.
Unserem Hotel.

SO KLEIN SIND 10M²?????

Arno und seine Tasche gehen rein.
Meine Tasche und ich müssen noch draußen warten.
Kein Platz drinnen für uns vier.

Arno räumt aus und verstaut.
Zum Glück gibt’s das Rohr der Sprinkler-Anlage.
Da „lagert“ er seine Tasche.

Jetzt können wir rein.
Meine Tasche wird dann aufgestellt.

Ob du’s glaubst oder nicht.

Meine Matte passt haarscharf in den Minigang zwischen Eingangstür, Bad und Bett.
Keine Ausrede, was Workouts betrifft also!!

Ist schon spät.
21.30.
Fallen einfach ums Eck ins nächstbeste Lokal.
Bekommen easy einen Platz.
Ist ein Thai, haha!!

Sportliche Preise.
520 Hongkong Dollar für 2 Hauptspeisen, 2 Bier, 1 Wasser (63 Euro).
Kleiner Schock nach Bali und Bangkok.

Am nächsten Tag checken wir erst, dass es eines der angesagtesten Lokale in der Gegend ist.
Lange Warteschlagen davor.

Was im Woody House super ist:
Gratis Kaffee & Tee in der Lobby.

So liegen wir morgens mit unseren Coffee To Go Bechern im Bett.
Während wir in den Nieselregen Hongkongs schauen.

Bewaffnet mit unseren Regenjacken ziehen wir los.

Einfach mal eine Runde durch die Stadt spazieren.
Wohnen nahe an Hongkong Central, der Innenstadt.

Was genial ist in Hongkong:
Die Fußgänger-Brücken und Übergänge.
Wie ein eigenes Fußgänger-Verkehrsnetz über den Straßen.
Führt quer durch Bürogebäude und Shopping Malls.
Orientierung nicht immer einfach.

Aber alles überdacht.
Können wir echt gut gebrauchen bei diesem Nieselwetter!!

Stoßen auf ein Mysterium:

In diesen Fußwegen, Stiegenaufgängen sitzen jede Menge Frauen am Boden.
Auf Matten.
Auf Stühlen.
Vor kleinen Zelten.
Teilweise sogar eine Art Mini-Wohnung mit Kartonwänden abgegrenzt.

Überall.
Wo wir auch entlang gehen.

Plaudern miteinander.
Machen einander Maniküre, Pediküre.
Spielen Singstar.
Essen.

In einem anderen Stadtviertel ist ein Park zu einer Zeltstadt geworden.
Überall Philippinas oder Indonesierinnen.

Auf einem öffentlichen Platz direkt vom Hermes Shop eifrige Betriebsamkeit.
Riesige Kartons werden gepackt.
Mit allem möglichen.
Kleidung, Spielzeug, Lebensmittel.

Alles Obdachlose??

Recherieren.

Können’s nicht glauben.

Dies sind Frauen, die bei Hongkonger Familien als Haushälterinnen oder Pflegerinnen arbeiten.
Gibt ca. 300.000 in Hongkong.

Sonntag ist ihr freier Tag.
In den Wohnungen der Familien gibt’s kaum Platz für sie (lese, dass manche sogar im Sitzen schlafen müssen).
Schon gar nicht, wenn die Familie zu Hause ist.

Also treffen sie sich jeden Sonntag mit ihren Freundinnen im Freien.
Können sich auch mal ganz ausstrecken.

Und die Riesen-Pakete?

Sind sogenannte Balikbayan Boxen.
Von Philippinas.

Die Frauen sammeln übers ganze Jahr Geschenke für die Familie zu Hause.
Vor Weihnachten wird alles verpackt.
Vorzugsweise direkt vor den Logistikunternehmen.

Montag.
Der Spuk ist vorbei.
Die Fußwege und Plätze leer.

Hongkong ist eine hässliche Stadt.
Hatte mir eine intensive, dichte Metropole erwartet.
Aber nein.

Mood der Menschen auf den Straßen:
Ernst bis grantig.
Kein einziges lächelndes Gesicht.
Dachte, Wien sei die unfreundlichste Stadt der Welt?

Die meisten Gebäude abgef*ckt.
Schmutzig schimmlige Klötze mit AirCon Batterien an der Fassade.
Vor den Fenstern montierte Wäsche-Leinen.
Shirts, Bettwäsche, Hosen baumeln zig Meter übern Boden.

Als Taxis alte rote Toyotas.
Die Doppeldecker-Straßenbahnen wie aus den 1950ern.
Laut, ruckelig, furchtbar unbequem.
Aber natürlich fahren wir damit!

Auch mit der Fähre rüber ins Tsim Sha Tsui Viertel.

Arnos Diagnose:
Das Boot ist gut 120 Jahre alt.
WHAT??

Zum Glück dauert die Überfahrt nicht lange.

Shopping Malls sind noch das Schönste in Hongkong.
Im absoluten Xmas Deko Fieber.
Glaub, es gibt eine Deko-Competition zwischen den Malls.
Unfassbar, was da aufgebaut wird!!

Riesige Fantasie-Landschaften mit animierten Figuren.
Blinkende, glitzernde Christbäume.
Real Life große Puppenhaus-Zimmer.
Alles da und bereit für Selfies und Season Greeting Cards Fotos.

Unser Hongkong Highlight?
Unser Walk runter von Victoria Peak in die Stadt.

Rauf geht’s mit der Peak Tram.
Reine Touristen-Chose.
Eine Fahrt 90 Hongkong Dollar (11 Euro).

Entdecken den Walk den Hügel hinunter.
Plötzlich mitten im Regenwald.
Sehr cool.

Und sonst?

Hongkong hat ein echtes Faible für Süßes.
High-end Bäckereien und Konditoreien.
Die Torten kleine Kunstwerke.

Und:
Es gibt wirklich, wirklich gutes dunkles Brot.
Bin im Frühstücks-Glück!!

An zwei Abenden muss sich Arno auf meine Restaurant Experimente einlassen.
Will unbedingt in eher lokale Lokale gehen.
Arno skeptisch bis unbegeistert.

Puh, Glück gehabt.
Essen zweimal wirklich gut.
Wenn auch in der Speisenwahl gar nicht mehr so experimentell.
Mit Crispy Pork und Crispy Chicken.

Nur am letzten Abend gehen wir auf Nummer sicher.
Burger bei Five Guys.
36 Stunden Reise vor uns.
Da willst echt keine Verdauungsprobleme haben!!

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