Von Sengiggi sind wir jetzt via Bangsal nach Gili Trawangan weitergefahren. Das geht relativ easy. Wir sind mit dem Bluebird, das ist das Uber von Indonesien, für 7,50 Euro die 26 Kilometer nach Bangsal gefahren, haben uns dort für 1,50 Euro ein Ticket für eines der öffentlichen Boote gekauft die zu den Gili´s fahren. Die Überfahrt dauert nur ca. 20 Minuten. Es gibt auch Schnellboote die das in 15 Minuten machen, aber die Kosten dann 13,- Euro aufwärts. Oder man nimmt sich für 60,- Euro ein Privatboot.

Die Gili´s bestehen aus 3 Inseln. Die südlichste ist Gili Trawangan, die mittlere heißt Gili Meno und die nördlichste ist Gili Air. Die Inseln liegen nur jeweils ein paar hundert Meter auseinander und sind nicht wirklich groß. Gili Trawangan ist die größte der Inseln mit einer Fläche von etwa 3,5 Quadratkilometern und einem Umfang von etwa 7 Kilometern.

Was es auf den Gili´s nicht gibt sind Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren und Hunde. Beides ist hier verboten. Der Individualverkehr wird zum Großteil mit Fahrrädern bestritten. Touristen und andere Waren, bis hin zu Baumaterialien, werden mit Pferdefuhrwerken an Ihre Bestimmungsorte verfrachtet.

Die Dichte an Fahrrädern ist enorm. Jeder Beherbergungsbetrieb verleiht Fahrräder und praktisch jede ansässige Familie besitzt auch einen Fahrradverleih. Der Verleihpreis ist überall gleich mit 50.000 Rupien pro Tag. Was eigentlich ziemlich geschmalzen erscheint, wenn man bedenkt, dass man um 60.000 Rupien auf Lombok bereits ein gutes Moped ausgeliehen bekommt. Verleih für Elektroroller oder Scooter gibt´s noch nicht obwohl diese auf der Insel auch erlaubt sind. Warum Hunde hier verboten sind, hab ich noch nicht rausgefunden, vielleicht wegen der vielen Fahrradfahrenden Touris?

Praktisch um die gesamte Insel herum gibt es einen mal mehr mal weniger breiten Sandstrand. Die Strände sind sauber und werden auch gepflegt. Das Wasser ist klar und die Sichtweiten gut. Zwei Drittel der Insel sind von einem Saumriff umgeben, das man um der Wahrheit die Ehre zu geben nicht gerade als spektakulär bezeichnen kann. Das Highlight sind die Schildkröten. Praktisch um die ganze Insel herum kann man überall Schildkröten beobachten, man braucht dazu noch nicht mal unbedingt ins Wasser, da die bis fast an den Strand kommen und Ihre Scheu vor Schwimmern und Schnorchlern schon längst abgelegt haben.

Hier auf Gili Trawangan gibt es über 20 Dive Center. Das Tauchen spielt sich allerdings fast gänzlich rund um die Inseln in direkter Strandnähe ab. Die Tauchspots sind eher einfach aber gerade deswegen für weniger erfahrene Urlaubstaucher gut geeignet. Wer den Thrill beim Tauchen sucht ist hier am falschen Platz. Alles eher „easy cheese“ und relaxt.

Die zwei Kilometer lange Strandpromenade an der Ostseite der Insel ist recht gepflegt. Hier findet man viele Shops, Restaurants, Cafe´s sogar 2 französische Bäckereien. Größere Supermärkte wie Indomaret oder Pepito gibt´s hier aber gar nicht. Wir haben ja eine Unterkunft mit eigener Küche und ich hab mich schon gefreut, vielleicht mal wieder selber zu kochen. Aber schon die Einkäufe fürs Frühstück sind zu einem Inselmarathon ausgeartet. Butter gibt`s nur an einem Ort auf der Insel, Früchte an einem anderen, Brot wieder an einem anderen. Eier ist das einzige was man fast überall kriegt. Wurst oder Fleisch ist dafür fast unmöglich zu kriegen. Zumindest ein paar Tomaten haben wir ergattert. Die Action hat allerdings 3 Stunden gedauert und für 13.000 Schritte auf meinem Schrittzähler gesorgt.

Die Strände und das Meer sind überraschend sauber. Seit dem Jahr 2000 gibt es den Gili Eco Trust der sich rund um die Gilis um die Riffe und Strände kümmert. Einerseits wurden Versuche unternommen die Riffe die durch Dynamit und Zyanidfischer in Mitleidenschaft gezogen wurden wieder aufzuforsten, andererseits arbeitet die Organisation nach eigenen Angaben auch an den Müllproblemen due diese kleinen Inseln haben. Ich habe allerdings den Eindruck gewonnen, dass es dabei hautpsächlich darum geht, dass der Mist für Touristen weniger sichtbar wird. Wenn man nämlich abseits der Promenade ins Inselinnere vordringt, wird schnell klar wohin der Müll verschwindet. Das Zentrum von Gili Trawangan ist man kann es nicht anders sagen eine Müllhalde.

Es mutet tatsächlich ziemlich grotesk an, dass man an der Strandpromenade sogar Mistkübel für unterschiedliche Müllarten aufstellt und dann den Müll hier einfach wieder zusammen in die Gegend kippt. Die Lösung den Mist vor den Gästen zu verstecken wird wohl nicht ewig funktionieren.

Vielleicht gefällt dir auch das: