Wenn Lombok, dann auch die Gilis.
Können wir nicht auslassen.
Wollen wir auch nicht.
Unsere Wahl: Gili Trawangan.
Die größte der 3 Gilis.
Ganze 3 km lang.
2 km breit.
Gut, die Wahl war etwas vorgegeben.
Denn die 3 Gilis sind klein.
Plus Hochsaison.
Bedeutet wenig freie Quartiere.
Auch wenn fast jedes Haus ein Guesthouse ist.
Und wir haben ja schon ein paar Ansprüche.
Kein Schlafsaal.
Kein Gemeinschaftsbad (mag nicht in der Nacht durch Gänge aufs Klo tapsen).
Maximal 35 Euro pro Nacht.
Da schmilzt die Auswahl dahin.
Aber lucky us!
Ergattern ein kleines Studio.
Sahara Sands.
Super liebevoll im Beach House Stil gemacht.
Mit riesigem Kühlschrank.
Sogar mit Gas-Herd.
Knappe 900 Meter von der Bootsanlegestelle entfernt.
Drei Möglichkeiten für diese „last mile“:
Pferdekutsche.
Fahrrad.
Zu Fuß.
Pferdekutsche?
Schwierig.
Arno bekommt schweres Asthma von Pferdehaaren.
Wäre damals in Burma fast knapp geworden.
Er hatte es vergessen.
Seitdem erinnern wir uns aber wieder.
Fahrrad?
Geht mit unserem Gepäck nicht.
Außerdem verlangen sie pro Tag 50.000 IDR (3 Euro).
100.000 IDR für zwei also.
Mehr als ein Moped (ok, die’s hier nicht gibt).
Lassen wir auch aus.
Somit: zu Fuß!
Rollern unsere Taschen über die Strandpromenade.
Meandern durch Fußgänger, Radfahrer und Kutschen.
Letztere hörst du schon von weitem.
Das Tak-tak-tak der Hufe.
Laute Schellen.
Energisches Hupen.
Hab selten so kleine, zarte Ponys gesehen.
Gehen mir bis zur Schulter.
Aber zäh.
Und stark.
Hier wird ALLES mit Pferdekutschen transportiert.
Touristen.
Lebensmittel.
Baustoffe.
Gebaut wird auf Gili T sehr fleißig.
Guesthouses.
Villas.
Umgebaut.
Neu gebaut.
Schon jetzt kommen jährlich mehr als 1 Million Touristen auf die kleine Insel.
Sollen wohl noch einige mehr werden.
Tourismus als die einzige Einnahmequelle.
Davor waren hier Kokosnuss-Plantagen.
Von Häftlingen aus den überfüllten Gefängnissen Lomboks geerntet.
Sind dann auf der Insel geblieben.
Wie Australien.
Mit den Touris wollen alle gut Geld machen.
Alles teurer als in Lombok und Bali.
Ok, die Logistik ist schwieriger.
Alles muss per Boot gebracht werden.
Trotzdem.
Preise wirken erratisch.
Je nach der geschätzten Kaufkraft des Touris.
Komme mir teilweise übervorteilt vor (ist Strizzi-Mentalität vererbbar?)
Am krassesten ist Tonic.
Bali: 5.000 – 6.000 IDR pro Dose.
Lombok: ca. 7.000 IDR.
Gili Trawangan: 15.000 – 20.000 IDR in den Supermärkten.
Finden einen kleinen Ich-verkaufe-alles-Laden.
Von einer jungen Frau betrieben (zu 99% managen Frauen diese kleinen Läden).
Verlangt 10.000 IDR für die Dose.
Versteh das einer.
Überhaupt gleicht Lebensmittel einkaufen auf Gili T. einer Schnitzeljagd.
In den kleinen Supermärkten nur Instant-Food & Chips.
Ohne Preisauszeichnung.
Überraschung an der Kassa.
Wollen den Gasherd fürs selbst (also Arno) Kochen nutzen.
Denke naiv, dass es hier einen Fischmarkt gibt.
Wegen Meer und Fischer und so.
Weit gefehlt.
Kein Fischmarkt.
Finden dank Tipp unserer Vermieterin den einzigen Supermarkt, der mehr als Instant-Food führt.
„Green Grocery“.
Hier kaufen Guesthouses ein.
Hat alles.
Bis zu Schreibwaren.
Allerdings auch in Guesthouse Mengen.
1 kg Beef-Schinken ist uns dann doch zu viel.
Also nur Eier und Mango beim kleinen Laden.
Tomaten und Ananas vom Gemüse-Markt.
Liegt super versteckt.
Ein paar kleine Stände.
Dank Google Maps gefunden.
Selbst-Kochen somit aufs Frühstück reduziert.
Arno enttäuscht.
Frühstücken lange.
Besprechen, was wir auf Gili Trawangan alles NICHT machen:
#1 Tauchen.
Viele, große Tauchschulen hier.
Fokus:
Discover scuba, OWD.
Nett und flach.
Nichts für uns (unsere Tek-Computer bleiben weiterhin trocken).
#2 Schnorchel-Ausflug.
Highlight: Schildkröten.
Die Boote ankern 50 – 100 Meter vorm Strand.
Die Distanz schaffen wir zu schwimmen!
Auch ohne Flossen.
Bei jedem zweiten Beach-Cafe steht „Turtle Point„
Hüpfen ins Wasser.
Quoten-Schildkröte check!
Sonst nichts besonderes zu sehen.
#3 Mit dem Fahrrad rund um die Insel.
Überlassen wir anderen (siehe oben).
Wir gehen lieber.
Puh, fürs Insel-Innere brauchst du echtes Umweltschutz-Phlegma.
Vorne an der Strandpromenade alles fein sauber.
Müll sogar teilweise getrennt.
Hier hinten wird er dann wieder vereint abgeladen.
Menschen wohnen mitten in dieser Müllhalde.
F**k.
#4 Souvenir-T-Shirt kaufen.
Sehe ein sehr lässiges T-Shirt.
Müsste eh ein paar austauschen.
Stelle mich wie gewohnt auf Verhandeln ein.
Erst mal nach dem Startpreis fragen.
„Oh, I make you my boss price! 300.000 IDR for you special.„
What?
18 Euro für ein T-Shirt??
Arno hat für seines in Senggigi 6 Euro gezahlt.
„Lombok quality!“ wird versichert.
Kopfschütteln bei mir.
Verhandeln sinnlos.
Müsste bei einem Zehntel des Preises als Gegenangebot starten.
Da müssen meine aktuellen Shirts noch eine zeitlang durchhalten.
#5 Magic Mushrooms und Härteres.
„Magic Shakes“ werden offen von den Cafes auf der Straße und in den Speisekarten beworben.
Anderes, Härteres wird uns (also Arno 😉) laufend auf der Strandpromenade angeboten.
Echt jetzt?
Legal hier?
Nein, ist’s nicht.
Strafe für Drogen-Besitz: 4 bis 12 Jahre Gefängnis.
Plus Geldstrafen von 800 Millionen bis 8 Milliarden IDR (47.000 – 470.000 Euro).
Auf Drogen-Handel steht die Todesstrafe.
Alles Selbstmörder hier?
Auch nicht.
Fette dunkelgraue Zone.
Gibt keine offiziellen Polizisten.
Sondern rein lokal organisierte Securities.
Die interpretieren die Gesetze, wie’s den Gilis passt.
Toleriert von den Behörden auf dem Festland.
Das gute Geschäft mit den Touris geht vor.
Immerhin 25 – 90 Euro für einen „Happy Juice“.
Nenn uns alt und feige.
Oder knausrig.
Aber die Shakes überlassen wir der jungen Crowd.
Verbringen Drogen-Fahrrad-Souvenir-sowie-Tauch-und-Schnorcheltrip-freie Tage hier auf Gili T.
Und – hell yes!! – genießen diese gechillte Zeit.