Australiens Outback ist einer der am dünnsten besiedelten Landstriche der Welt. Die Bevölkerungsdichte liegt hier bei 0,11 Menschen pro Quadratkilometer. In Österreich sind es 120 Menschen pro Quadratkilometer. Also echt viel Gegend und sehr wenige Menschen. Dafür viele Kühe, Schafe und überraschen viele Ziegen. Und natürlich Kängurus. Viele tote Kängurus. Der Highway ist ein richtiges Gemetzel. Auf einen Kilometer hab ich links und rechts der Straße bis zu 15 Kadaver gezählt, in unterschiedlichen Verwesungszuständen. Manche liegen hier wohl schon Monate rum, das kümmert niemanden, was mir irgendwie sauer aufstößt. Klingt vielleicht komisch aber schließlich sind ja Känguru und Emu die Australischen Wappentiere. So etwas wie eine Straßenaufsicht scheints nicht zu geben oder sie haben einfach keine Lust die Kadaver zu beseitigen. Auch Autowracks bleiben nach Unfällen einfach liegen sofern sie kein Verkehrshindernis darstellen.

Wir übernachten in Jericho am Showground. Jericho hat offiziell 229 Einwohner. Gesehen haben wir aber nur 3 davon vor dem Public Pub und Hotel. Weiter geht es nach Barcaldine. Barcaldine ist etwas größer und bekannter da es als der Ort gilt an dem sich die australische Labour Partei nach einem Aufstand der Schafscherer gegründet hat. Außerdem steht hier der „Tree of Knowledge“ Der ist aber schon seit einigen Jahren tot. Ein Schelm der da böses denkt…

Tree of Knowlege, komplett abgestorben

Damit hat es sich mit den Sehenswürdigkeiten von Barcaldine. Weiter geht es zu unserem Tagesziel Tambo. Da ist Tambo schon ein anderes Kaliber, auch wenn auch keine 300 Einwohner hat. Dort gibt es nämlich das Chicken Race. Zwischen März und Oktober gibt es jeden Tag um 17:00 Uhr ein Rennen. Zehn Hühner sind am Start. Jeder kann ein Huhn ersteigern. Nur symbolisch natürlich. Der Gesamtbetrag der dabei zusammenkommt wird halbiert. Die Hälfte geht an eine Organisation die sich um benachteiligte Kinder im Outback kümmert und die zweite Hälfte wird an den ausgeschüttet der das Gewinnerhuhn ersteigert hat. Ein mit Mehlwürmern beladener Ferngesteuerter Spielzeugtruck macht den Pacemaker. Die Hühner verfolgen den Truck mit den Würmern (oder auch nicht). Fünf Runden sind zu absolvieren. Das Huhn das als erster die Ziellinie überquert hat gewonnen. Dabei ist es unerheblich ob das Huhn sich bis dahin am Rennen beteiligt hat. Ein ziemlich lustiges Event. Vor allem weil der Organisator Ben ein guter Entertainer ist, aber auch weil die Hühner in den buntesten Farben daherkommen. Und man glaubts ja nicht aber es kamen um die 800 AUD zusammen.

Am nächsten Tag geht es dann weiter nach Morven. Der Morven Showground ist unser Platz für die Nacht. Am nächsten morgen machen wir noch einen kurzen Abstecher für einen Walk in den Tregole National Park. Danach geht es dann weiter auf der A2 wieder in Richtung Osten, denn wir wollen auch nach Brisbane. Unser letzter Stopp vor Brisbane ist in Jondarian wo wir am Campground einer noch aktiven Schaffarm übernachten. Die Farm ist in Teilen sowas wie ein Freilichtmuseum, eingebettet in eine sehr schöne Parkähnliche Landschaft. Alles sehr gepflegt und top in Schuss. Nachdem wir das Camp aufgebaut haben, und einem Walk über die Farm gönnen wir uns eine Flasche „Prosecco“ (in dem Fall australischer Frizzante) und genießen den Sonnenuntergang.

Am nächsten Morgen geht es dann weiter nach Brisbane. Fürs erste mal raus aus dem Outback und in die große Stadt. Brisbane ist mit etwa 2,5 Mio. Einwohner die die drittgrößte Stadt in Australien. Die Stadt hat sich in den letzten 25 Jahren seit ich das letzte mal hier war vollkommen gewandelt. Heute ist Brisbane eine echt moderne Metropole. Das Zentrum von Brisbane liegt einige Kilometer vom Strand Landeinwärts an beiden Ufern des Brisbane River. Heute dominiert hier eine durchaus beeindruckende Anzahl von Wolkenkratzern die Szenerie. Aber entlang des Flusses hat sich eine sehr lebendige Lokalszene entwickelt. Wobei das südliche Ufer hier weniger zu bieten hat als das nördliche. Nach einem 2 stündigen Spaziergang durch die Altstadt und dem botanischen Garten entlang des Flusses fahren wir noch mit dem Lift auf die Dachterrasse von „the Star“ einem noch nicht eröffneten Skyscraper direkt am Ufer des Flusses. Von hier hat man einen coolen Blick über die Stadt. Leider haben die Cafehäuser hier oben noch Probebetrieb. Zurück beim Auto bucht die Parkapp für 2,5 Stunden gleich mal 13 AUD ab. Wow da ist ja Wien günstiger. Wir entschließen uns dazu nicht hier in der Stadt einen Campground zu buchen sondern noch etwa 50 Kilometer bis Kalbar weiter zu fahren. Dort gibt`s einen Campground um 20 AUD mit Strom und Wasser während man hier in Brisbane für einen Stellplatz ohne Strom 65 AUD berappen muss.

Morgen geht´s dann weiter entlang der Gold Coast.

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