Warnfarbe LILA!
„Äußerst ungesund!“
Die letzte Stufe vor dem höchsten Level „Gefährlich“.
Und wir mittendrin.
Zwei Wochen lang.

Wovon ich rede?
Von der Luftqualität in Laos.

Ja, wir hatten auch schon Chiang Mai Smog.
Aber nur für einen Tag.
Dann hat’s eine Nacht durchgeregnet und alles war wieder gut.

Laos ist eine ganz andere Kiste.
Da ist quasi ein ganzes Land mit einer riesigen Rauchwolke bedeckt.

Ausgelöst ist der Smog von unzähligen Brandrodungen im ganzen Land.
Wälder brennen.
Für Landgewinnung.
Felder brennen.
Fürs Wiederbestellen.

Abbrennen ist die einfachste und günstigste Art, ein Feld wieder nutzbar zu machen.
Kein Pflug notwendig.
Kein Wasserbüffel oder Traktor notwendig.

In Thailand überlegt man Spritförderungen für Bauern.
Damit sie sich das Pflügen mit Traktor leisten können und wollen.

Es gibt tatsächlich eine Karte, die die Brände rund um Luang Prabang anzeigt.

Der PM 2.5 Wert ist 40x (!) höher als der von der WHO ausgegebene Höchstwert.

Für alle, die wie ich nicht wissen, was der PM 2,5 Wert ist:
Das ist die Feinstaub-Belastung mit Partikelchen kleiner als 2,5 Mikrometer.
Gefährlich deshalb, weil sie bis in die Lungenbläschen vordringen können.

Der Smog hüllt alles ein.
Gibt nur durch einen Filter Sicht auf die Sonne.
Ist eine gelb-orange-rötliche Kugel am Himmel.

Der Smog schluckt so viel Licht, dass ich nicht einmal eine Sonnenbrille brauche.
Und meine Augen sind wirklich zickig, was Licht betrifft.

Irgendwie herrscht den ganzen Tag Sonnenaufgang oder -untergang.
Klingt romantisch.
Ist es aber nicht.

Abgesehen davon, dass es echt nicht gesund ist,
schlägt die fehlende Fernsicht mit der Zeit auch aufs Gemüt.

Nach ein paar Tagen bemerken wir Ascheteile, die vom Himmel herunter schweben.
Stücke verbrannter Blätter.

Manchmal kann man die nahen Feuer sogar riechen.

Laut Luftqualitäts-Index sollte man drinnen bleiben, Luftreiniger verwenden, draußen FFP2 Masken aufsetzen.

Tut aber keiner.
Wir auch nicht.
Sind draußen unterwegs.
Alles läuft ganz normal.

Wir sind ja auch nur auf Zeit hier.
Zwei Wochen.

Aber was sind die Folgen für die Menschen, die hier leben?
Jeden Tag ihren Alltag bestreiten.
Und nicht einfach weiterziehen können in eine Region, wo die Luft klar und sauber ist?

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