Woran denkst du bei blau-weiß?
Bayern?
Griechenland?
FC Blau-weiß Linz?
Nivea??
Mhm, habe ich bisher auch.
Zumindest an Bayern, Griechenland und Nivea.
Mit Fußball hab ich’s nicht so.
Auch wenn ich aus Linz bin.
Seit März 2024 ist meine Festplatte bei blau-weiß allerdings überschrieben.
Mit Chiang Rai.
Besser gesagt mit den Tempeln in Chiang Rai.
Sind jetzt wirklich nicht ersten Tempel, die ich sehe.
Oder die schönsten, am feinsten gearbeiteten.
Nein, aber beide prägen sich unauslöschlich ins Gedächtnis.
Einfach Kraft ihrer FARBE.
Color Coding in Perfektion.
Der Traum jedes Vollblut-Marketeers.
Nummer 1: White Temple.
Origialname: Wat Rong Khun.
Farbe: weiß (Überraschung).
Weiß-silber besser gesagt.
Denn sämtliche Verzierungen sind in silber oder kleine Spiegel.
Nimm besser eine Gletscherbrille mit, wenn du hinfährst.
Der White Temple knallt schon von weitem entgegen.
Außer vielleicht bei Nebel.
Aber den hatten wir nicht.
Sacre Coeur auf buddhistisch.
Erst 1997 erbaut und noch immer in Bau.
Touris werden – nach dem Ticketkauf, 100 Baht (2 Euro 50) – im Einbahn-System durchgeschleust.
Zum Hauptgebäude führt eine kleine, weiße Brücke.
Bridge of the cycle of rebirth.
Damit kein Stau entsteht, tönt aus einem Lautsprecher:
„Rapido! Please keep going. Don’t stop ….“.
Also rapido, rapido Fotos machen!
Aber nix vergessen,.
Denn Zurückgehen ist nicht.
Sonst geht eine Geisterfahrer-Meldung raus.
Auch wenn der Tempel innen nicht sehr beeindruckend ist, das weiß-weiße Ensemble schaut schon sehr lässig aus.
Nach 15 Minuten bist du allerdings durch.
Wenn du langsam gehst.
Geblendet von so viel weiß und silber erholen sich unsere Augen bei einem Kaffee in einem abgedunkelten Raum.
Wer nimmt denn schon eine Gletscherbrille nach Thailand mit?
Für den zweiten „Die-Farbe-ist-Programm“-Tempel brauchst du keine extra Ausrüstung.
Außer du willst im Stealth Mode sein.
Dann zieh etwas Blaues an.
Nummer 2: Blue Temple.
Origialname: Wat Rong Suea Ten.
Farbe: blau (schon wieder Überraschung).
Bauarbeiten haben 2005 gestartet.
Auch noch immer im Gang.
Kennst du den Song „Blue“ von Eiffel 65?
Genau so ist es dort.
Alles – sprichwörtlich ALLES! – ist blau.
Mit einem kleinen Akzent Gold.
Wir fahren mit dem Moped vor.
Blaues Eingangstor mit zwei großen blauen Götterstatuen.
Vor dem eigentlichen Tempel ein blauer Wasserbrunnen.
Seitlich eine -oh! – weiße Buddha-Statue.
Aber in einem blau-blauen Arrangement aus Naga und Göttern.
Das Hauptgebäude blau mit aufwendigen Golddekorationen.
Der Buddha drinnen weiß.
Alle Wände und Teppiche blau.
Blumendeko: blau.
Zu kaufende Opfergaben wie Reispackungen oder Glühbirnen (der Tempel braucht wohl mehr Licht).
In blau verpackt.
Hinter dem Hauptgebäude die Stupa: 3/4 blau, 1/4 Gold.
Vor dem Hauptgebäude verkauft eine Dame kleine blaue Wasserflaschen mit:
Holy water.
Eine Flasche 20 Baht.
Da schlage ich zu.
Habe aber nur 50 Baht.
Da’s eine Spendenbox ist, gibt’s kein Retourgeld.
Erwerbe 2 Flaschen.
Man kann nie genug Holy Water haben!
Nehme gleich einen ersten kräftigen Schluck.
Ich glaube, es wirkt!!
Nach den blauen Toiletten und blauen Mülleimern kommen meine zwei absoluten Favoriten in blau:
Blaue Leitkegel!
Blaues Eis!
Ok, Schlumpf-Eis gibt’s bei uns auch.
Irgendwie hätte es mich auch nicht gewundert, wenn plötzlich Schlümpfe um eine Ecke gebogen wären.
Laufe hinter Arno raus Richtung Ausgang.
Und bemerke erst jetzt:
Er hat BLAUE Schuhe an.
Streber.