Chiang Mai hat uns wieder!
Empfängt uns mit dicker Luft.
Sieht aus, als wäre den ganzen Tag Sunset.

Aber niemanden kümmert’s.
Das Leben läuft – und fährt – wie gewohnt weiter.
Alles spielt sich draussen ab.
Selbst von den Thais tragen nur wenige die im Freien empfohlene Maske.

Wir passen uns sofort den lokalen Gewohnheiten an!

Lassen die FFP2 Masken im Gepäck.
(Ja, wir haben welche mit)
Mieten ein Moped an.
Diesmal sogar mit funktionierendem Tacho.

Wegen Schnellfahrens bekommen wir auch keine Probleme.
Aber die thailändische Polizei findet andere Gründe, uns zweimal 500 Baht abzuknöpfen. (siehe Chiang Mai und Polizei).
Ja, ja, ich kann’s von manchen schön hören:
Wir hätten in Österreich easy internationale Führerscheine beim ÖAMTC machen lassen sollen.
Kostet auch nicht viel.
Haben wir aber nicht.
Vergessen.
Punkt.

Wäre viiiiel langweiliger gewesen.
Denn sonst wären wir nicht in den Genuss gekommen, das Chiang Mai Regional Police Traffic Center persönlich kennenzulernen.

Also, eigentlich müsste es „Chiang Mai Regional Police PAY FINE Center“ heissen.

Außen groß angebracht: PAY FINE Öffnungszeiten.
Drinnen Wartebereich für ca. 20 Leute und zwei Schalter.
Beide „PAY A FINE“.

Einer besetzt.
Sehr freundlich.
Pay fine ist in 5 Minuten erledigt.
Mussten nichts irgendwie erklären, warum wir hier sind.
Glaube, käme ein anderer „Geschäftsfall“ herein – der Mann wäre total überfordert.

Aber so alles smooth.
Geben uns beim Hinausgehen mit einem amerikanischen Pärchen die Klinke in die Hand.
„Pay fine here?“

Die Zahlungsbestätigung = temporäre Fahrerlaubnis wird sofort sicher verstaut.
Hoffentlich wissen die Polizisten in Chiang Rai auch, dass wir damit 7 Tage lang fahren dürfen!

Ach ja, wollte ja eigentlich über Chiang Mai bei Nacht schreiben.

Sorry, musste zuerst mein Polizei-Trauma verarbeiten (tendenziell ja IMMER schlechtes Gewissen, wenn wo ein Ordnungshüter steht).

So, jetzt aber!
Chiang Mai bei Nacht.

Da kommt so richtig Leben in die Stadt.
Tagsüber bei 37 Grad und mehr ist’s aber auch echt hart.

Wir halten brav nachmittägliche Siesta im kühlen Zimmer.
Wenn wir nicht wie gewohnt, irgendwo zur besten Zeit einen Ausflug machen.

Spazieren nach Sonnenuntergang ins Zentrum.
Von unserem Quartier, das i-river Chiang Mai (absolute Empfehlung!!!!), ist’s ein 20 Minuten Walk.

Zuerst über DIE Influencer-Insta-TikTok-Brücke Chiang Mais:
Die Kwa Lek oder Iron Bridge.

Sobald die schwarze Luft da ist, füllt sich die Brücke mit Fischern (keine Influencer) und Zweier-/Dreier-Gruppen Thais.
Alle am Smartphone.
Alle posen.
Alle fotografieren einander.
Manche sogar mit großen, seriösen Kameras.

Schlängeln uns durch.
Bin versucht, Foto-Bombing zu machen.
Nö, hab’s eh nicht gemacht!

Weiter geht’s durch eine schmale Straße (jene, wo uns der Polizist aus seiner Deckung vors Moped gesprungen ist).

Hier fallen wir am ersten Abend gleich in ein geniales kleines Lokal.
Name kann ich nicht wieder geben.
Speisekarte: Noodle soup with pork.
70 Baht pro Person (1,80 Euro).

SO genial!!!

Menagerie zum Nachwürzen am Tisch: 3x Chili + 1x Zucker.
Greife etwas zu engagiert zu.
UUUHHHH!!!

Weiter geht’s die Straße geradeaus.

Bei der nächsten großen Querstraße beginnen die Night Market Stände.
Chiang Mai ist in die Region abends ein einziger großer Night Market.
Nicht, dass die Stände so viel unterschiedliche Ware anbieten würden.

Aber trotzdem lustig durch zu spazieren.
Und die Preisunterschiede für die gleiche Ware zu erfragen.

Schlagen zweimal zu:
1x Hosen für Arno (eine seiner leichten langen Hosen kam aus der Wäscherei nicht mehr zurück)
1x bunte Stoff-Elefanten-Schlüsselanhänger als Mitbringsel.
Bin stolz auf mein. Verhandlungsgeschick.
Statt 120 Baht für 5 Stück kaufe ich 6 Stück für 100 Baht.
Statt 24 Cent nur 16,7 Cent pro Stück.
Gesamtersparnis: stolze 44 Cent in Summe!
HA!

Eingebettet in die Night Market Area sind Food Courts.
Wir sind im Paradis!
360 Grad Foodstände mit allem, was das Asien-Foodie-Herz begehrt.

Futtern uns an 3 Abenden durch:
Gyoza, Crispy Pork Belly, Khao Soi, Pad Thai, Noodle soup with pork (Wiederholungstäter) …

Dazu gibt’s live Musikbegleitung.
Wahlweise:
Junge, thailändische Künstler, die internationale Songs singen.
Oder traditionell thailändische Tänzerinnen, die zu traditioneller thailändischer Musik performen.
Auf alle Fälle laut!

Noch weiter rauf die Strasse Richtung Altstadt verändern sich die Lokale leicht.
Boxing Stadium, Friendship Bar, I’m shy Bar … gemischt mit Massage Studios.
Davor Mädels und Frauen allen Alters und Statur.
Alle am Smartphone.
Oder am obligaten Pool-Tisch lehnend (warum auch immer hier alle Bar einen Pool-Tisch haben).

Die Gehsteige in Chiang Mai sind eng.
Also gehen wir hinter einander.
Arno voran.

Zack, Blick weg vom Handy auf Arno fokussiert.
Ein fröhliches „Sa watt dii ka!“
Dann sehen sie mich hinterher folgen.
Ein nicht mehr ganz so fröhliches „Massage?“ an mich gerichtet.

Tja, wir müssen sie enttäuschen.

Am Beginn der Altstadt ist für uns Endstation.
Weiter sind wir zu faul zu gehen.
Außerdem ist nachts in der Altstadt tote Hose.
Tempel und die meisten Läden geschlossen.

Zweimal fallen wir in Kat’s Kitchen ein.
DAS Lokal, wenn ihr in Chiang Mai Khao Soi essen wollt.

„Giant Pot“.
Nomen est omen.

Zu zweit – und wir sind richtig gut im thailändisch Essen – schaffen wir einen Pot nur dank unserer reinen Gier aufzuessen.
100 Baht (2,60 Euro).

Pappsatt rollen wir eine Parallelstrasse zur Pool-Bars-Strasse wieder zurück.
Will ja die Mädels kein zweites Mal frustrieren.

Diese Strasse glänzt in voller Weihnachtsdeko.
Goldene Rentiere schweben über unseren Köpfen.
Es wird Karten gespielt.

Im großen Open Air Lokal neben der Kwa Lek Brücke ist eine thailändische Hochzeit im Gang.
Pretty in Pink!

Die Musik der Hochzeit hören wir noch auf der Terrasse unseres Hotels.
Gin Tonic Time.

Es waren wieder geniale Tage!
Ab Tag zwei sogar ohne Smog!
Thank you for having us, Chiang Mai!
Cheers!!!

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