Die letzten zwei Tage unseres Australien Roadtrips.
Nur mehr 290km bis Sydney.
Dennoch sind wir von urban und kosmopolit noch weit entfernt.

Sind am Gulgong Showground.
Location für „horse events, farm livestock and poultry exhibitions, …“
Australia at it’s best.

Morgendliche Expedition zu den Duschen.
250 Meter von unserem Stellplatz.
Bei frischen 17 Grad.

Humple an den anderen Campern vorbei.
Frühstücken vor ihren Caravans.
Führen ihre Hunde Gassi.

Auch bei uns das Morgen-Ritual:

Bett abbauen.
Sitzecke und Tisch wieder aufbauen.
Einmal kehren.
Frühstück herrichten.
Frühstücken.
Abwaschen (diesmal wieder im Camper, keine Camp Kitchen hier).
Beim Abwaschen Kopf anhauen.

Regenmarkise und Bodenplane abbauen.
Außenküche und Camping Stühle verräumen.
Innen alles fahrsicher verstauen.

Wasser auftanken.
Schwarz-Wassern entleeren (geschönter Begriff für Toilettentank).
Macht immer Arno.
🙏🙏🙏

To be honest:
Diese morgendliche To Do Liste werde ich nicht vermissen 😆

Bevor’s weitergeht noch nach Gulgong rein.
Alte Goldgräber Stadt.
Berühmt für seine Gebäude aus dem 19. Jahrhundert.
Schaut teilweise aus wie ein Freiluft Museum.
Aber voll nett.

Wollen danach noch einen Walk im Gardens of Stone National Park machen, den Arno entdeckt hat.

Landschaft ist wieder sehr lässig.
Tablelands.

Beim Walk gibt’s ein „leider nein“.
Gesperrt.
„Pest Management“.
Schädlingsbekämpfung. (welche Schädlinge steht leider nicht am Schild)

stone garden np

Schade.
Aber für meinen Klumpfuß wohl eh besser.

Letzter Stopp vor Sydney:
Little Hartley in den Blue Mountains.

Der Campground liegt ziemlich im Abseits.
Auf einer Art großen Lichtung.
Mitten im Wald.

Ist zwar kein Showground.
Aber doch eher auf der rustikalen Seite.
Der Campground-Manager wieder Typ wenig Zähne dafür viel struppiger Bart.
Wohnt selbst dauerhaft in seinem Caravan.

Der Wind bläst hier wieder ordentlich.
Auch etwas, was ich nach dem Roadtrip nicht vermissen werde.

Verziehe mich ins Camper-Innere.
Nachmittagstee.
Klimaanlage auf Heizen gestellt.
Geh heute nimmer raus.

Doch dann:
Kängurus!!

Äsen entspannt hinten am Waldrand.
Und zwischen den Caravans.
Es ist sogar ein Weibchen mit einem Kleinen im Beutel dabei.

Hey, da muss ich raus!
Sicher das letzte Mal wilde Kängurus!
In Sydney werden nicht so viele herum hoppeln.
Außer im Zoo.

Geirrt!

Nächster Morgen.
07.00
Blick aufs Handy.
10 GRAD!!!

Nein, da gibt’s fix keine Morgen-Workout-Session im Freien.

Will mich grad wieder reinkuscheln.
Schau noch aus dem Fenster.

Nicht wirklich????

Keine15 Meter von unserem Camper die Känguru Gruppe von gestern.
Zwischen Campground Einfahrt und WC’s.

Ich:
Arno! Die Kängurus von gestern sind direkt vor unserem Camper!
Murmeln von Arno:
Echt? Schön.“
Dreht sich um.
Schläft weiter.

Schlüpfe in meine Leggings, Socken, Hoodie, Schal, Kapuze auf.
Raus!
10 Grad hin oder her.

Sonnenaufgang.
Erste Sonnenstrahlen bahnen sich ihren Weg durch die Bäume.
Davor auf der Wiese die Gruppe Kängurus

Außer mir noch kein Mensch auf.
Nur die Kängurus und ich.

Kurzer Blick von der Mutter mit dem Jungen.
Dann äst sie weiter.
Das Kleine auch.
Direkt vom Beutel aus.
Zu faul zum Rausklettern.

Magisch.
Fast bisserl kitschig.

Stehe fast eine Stunde da.
Beobachte.
Temperaturen sind vergessen.

Dann wacht der Campground auf.
Verkehr zu den Toiletten nimmt zu.

Anfangs unbeeindruckt verzieht sich die Gruppe dann doch in den Wald.
Doing, doing, doing.
Weg sind sie.

War das genial????
Bin grad so dankbar, dass ich diese Reise machen kann.
Auch wenn ich nicht mehr zum Vanlife-Fan werde.
DAS erlebst du nur so!!

In den Blue Mountains bei den Three Sisters holen wir uns noch die finale Portion Wind ab.
Unfassbar, wie’s den Abhang hinauf bläst.
Richtig laut.
Hab fast Angst, dass es mich verbläst.

Wind bleibt mir unheimlich.
Auch nach so vielen Wochen gewöhne ich mich nicht dran.

100 Kilometer später.
Rollen in Sydney ein.
Stadtleben und Zivilisation haben uns wieder.
Noch eine Nacht auf einem Campground nahe des Flughafens.
Dann ist der Roadtrip vorbei.

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