… haben sie gesagt.
Die sind toll, haben sie gesagt.

Und wir hören ja auf gute Ratschläge!

Also wieder ein Moped ausgeborgt.
Eines, mit dem man nicht zu schnell fahren kann.
Denn der Tacho ist abgeklemmt.

Voll aufgetankt auf zu Ziel Nummer 1:
Den Tiger Cave Temple in der Nähe vom Ort Krabi.

Mit nur einmal Verfahren – diesmal war’s nicht ich! – sind wir nach 45 Minuten da.

Die große Buddha Statue oben am Berg sehen wir schon von weitem.
Da soll’s raufgehen.

1.260 Stufen.

Aber es lohnt sich, haben sie gesagt!

Das große Schild „Healthcheck before ascent“ übersehen wir.
Außerdem sind wir ja superfit.

Top ausgerüstet mit Kappen und Wasser nehmen wir den Aufstieg in Angriff.

OIDA!!!!!!!

Nach nicht einmal 100 Stufen dämmert mir, dass mittags vielleicht nicht die allerbeste Wahl war.
Komplett schweißüberströmt rette ich mich auf das erste – und einzige – Steinbankerl am Weg nach oben.

Arno keuchend neben mir.

Das Wasser will weise eingeteilt sein.

Leute, die bereits wieder am Weg runter sind, gehen milde lächelnd an uns vorbei.

OK, weiter geht’s!!
Wär ja gelacht!

Wie bitte schafft man es, von 1.260 Stufen keine zwei gleich hinzubekommen?

Naja, die Konzentration, die Stufen richtig zu erwischen, lenkt etwas von der Tortur ab.

So bemerken wir auch erst nach 738 Stufen – mehr als die Hälfte geschafft, yeah!!! – dass die bereits absolvierten Stufenanzahl auf den Pfosten des Treppengeländers aufgemalt sind.

Wie bei Bergbezwingern üblich, werden Fremde zu Verbündeten.
Feuern komplett wildfremde Menschen an.
Reden einander gut zu.

Also soweit es in den Gierig-nach-Atem-ring-Pausen möglich ist.

Jede kleine Plattform ist ein Auffangbecken für Erschöpfte.
Also alle.

Denn nicht nur wir mit 50+ schnaufen uns die Seele aus dem Leib.

Nein, auch die superfitten, Sport-gestählten Insta-Boys stapfen keuchend nach oben.
T-Shirts ausgezogen.
Aber nicht fürs coole Posen.
Sondern als verzweifelter Versuch, die Körpertemperatur unter dem Siedegrad zu halten.

1.258 … 1.259 … 1.260 … GESCHAFFT!!!!!!!!

WIR SIND HELDEN!!!

Der Mount Everest ist ein Schmarrn dagegen.
Da ist’s ja auch nicht so heiß.

Würden uns ja gerne gegenseitig beglückwünschen.
Uns in die Arme fallen.
Aber wir sind noch zu sehr mit Schnaufen und Schwitzen beschäftigt.

38 Minuten für 1.260 Stufen.
Brutto!
Inklusive aller Pausen!
Bei 34 Grad im Schatten.

Macht 33 Stufen pro Minute.
1,8 Sekunden pro Stufe.

Langsam kommen Atem- Herz- und Schwitz-Frequenz wieder in den Normalbereich.

Wow, die Aussicht ist wirklich großartig!
Beweisfotos machen!

Danach tänzeln wir nahezu wieder hinunter.
Gehen milde lächelnd an den Nach-oben-Keuchenden vorbei.

Unten angekommen hat jede Götterspeise eine festere Konsistenz als meine Knie.

Retter in der Not: ein Mango-Smoothie.

Jetzt folgt noch der tatsächliche Tiger Cave Temple.
Die Mönche waren ja nicht blöd.
Den haben sie am Fuß des Berges errichtet.
Angeblich hat sich in diese Höhle immer ein Tiger zurück gezogen.

Schaue Mönchen bei der Arbeit zu.
Segen geben – Donation nehmen.
Segen geben – Donation nehmen.
Segen geben – Donation nehmen.

Für heute sind wir durch.
Will nur mehr eines: ans POOL!!!!

Neuer Tag, neues Glück.
Ausflug Nummer zwei.

Wieder zur besten Zeit zu Mittag starten wir los.
Railay Beach steht am Programm.

Ist nur mit Longtail-Boot ereichbar.

Also in Ao Nang – dem Jesolo von Krabi – Tickets gecheckt und ohne Zeitverzögerung ins nächste Boot gesprungen.
Naja, geklettert.

Die Landschaft ist ein Traum.
Zerklüftete Karstfelsen ragen pittoresk aus dem Meer, fallen steil ins Wasser ab.
Kitschig.

Ein volles Longtail-Boot nach dem anderen spukt Touris an Railay Beach aus.
Uns auch.

Die Walking Street mit den Shops und Restaurants erinnert mich an den Prater.
Oder eine Filmkulisse.

Ein Meerjungfrauen-Denkmal!!!
Züchtig einen kleinen Sarong über der Oberweite.

OK, erkunden wir die Halbinsel!

Heißt:
Wir gehen in einer Touristen-Karavane den EINEN Weg zur Phra Nang Beach und Princess Cave.

Unterwegs sitzen Affen als Streckenposten.
Hoffen darauf, dass die Touristen die Schilder „Don’t feed the monkies!“ geflissentlich übersehen.

Die Bucht ist wirklich wunderschön.
Finden auch die hundert anderen, die sich dicht an dicht an dem kurzen Strandabschnitt drängen.
Ein paar versuchen unbeirrt ein Ich-alleine-am-Traumstrand-Foto zu shooten.
Andere rollen tatsächlich ihr Badehandtuch aus und grillen in der Sonne.
Unbeeindruckt von den vorbei stampfenden Strand-einmal-auf-und-ab-Gehern.

Arno und ich drehen nach der Hälfte um.
HEISS!!!!

Wollen einen kühlen Drink.

Also die ganze Strecke wieder zurück zur Anlegestelle.

Einen überteuerten Passion Fruit Smoothie später sind wir auch schon wieder auf dem Longtail Boot zurück.

Vorbei an den schroff abfallenden Felsen.
Sehen teilweise so aus, als würde der Stein in der Sonne geschmolzen herunter rinnen.
Kein Wunder bei DER Hitze.

Die Landschaft ist wirklich der Hammer.

Am schönsten vom Meer aus!

Sind zufrieden.

Die zwei Ausflüge sind es definitiv wert, sie zu machen!

Zu jeder Tageszeit.
Wer die Challenge mag, kann’s ja wie wir zu Mittag machen!

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