Outback.
Endlose Geraden bis zum Horizont.
Wechselnde Landschaften links und rechts.

Spulen Kilometer um Kilometer ab.
Motto:
Der Weg ist das Ziel.

Entgegenkommende Autos werden gegrüßt.
Road Trains wachsen bis zu 4 Trailer an.

Sind sehr beeindruckend.
Schon wenn sie am Horizont auftauchen.
Und erst, wenn sie an uns vorbei donnern.

Arno nutzt die Fahrbahn bis zum äußersten linken Asphalt-Krümel.
So ein Road Train braucht Platz!
Manchmal kommt uns ein halbes Haus entgegen.

Keine Umfahrungen bei den Orten.
Alle Häuser aufgefädelt entlang des Highways.

Ähnlicher Charme wie Jericho.
Tankstelle, Motel, Grocery Store, Kirche.
Pub mit dem Flair österreichischer Tankstellen Cafes (wobei ich hier den österreichischen Tankstellen Cafes fast Unrecht tue!)

Nur in den größeren Orten gibt’s auch Querstraßen.

Die Road Trains mittendurch.
Ohne viel bremsen.

Brauchen sie auch nicht wirklich.
Keine Fußgänger unterwegs.
Alle nur im Auto.
Geparkt wird direkt vor dem Geschäft.
Nirgendwo Parkplatzmangel.

In vielen Orten gilt bei Schrägparkplätzen:
Einparken mit dem Heck zum Gehsteig.
Warum erschließt sich mir aber nicht.

Denke bei jedem Ort voller Zuversicht:
Vielleicht gibt’s ja da ein nettes Cafe oder Bar, wo wir etwas trinken können.

Hindernis Nummer 1: Cafes sperren um 14.00.
Hindernis Nummer 2: es gibt nichts Nettes.

In Charlieville haben wir Glück.
Die Heineman’s Bakery ist tatsächlich bis 15.00 geöffnet.

Hotspot der Locals.
Wobei nett relativ ist.
Kaffee nur in To Go Bechern.
Aber immerhin Sitzplätze im Freien.
Und gute Schokomuffins!!

Neben Landschaft vor allem viel Kühe zu sehen.
In regelmäßigen Abständen auch große Verladestationen.
Direkt von der Weide in den Road Train.

Und dann?

Für viele geht’s gleich weiter nach Roma.
Nein, nicht nach Italien als Bistecca Fiorentina!!

Roma, Queensland.
Zu den Roma Saleyards.
Dem größtem Rinder-Handelsplatz Australiens.
Über 400.000 Rinder werden hier jährlich versteigert.

Riesig.
Sehen die Saleyards leider nur außer Betrieb.
Weil Sonntag.

Aber die schiere Dimension ist der Wahnsinn.
Irgendwo weiter hinten sogar einige Rinder zu erspähen.
Dazwischen große Gatter.
Zwei Auktionshallen.

Lese nach.
Spannend.

Versteigerungsbasis ist der Kilogramm-Preis des Tieres.
In australischen Cent.
Am teuersten sind einjährige Ochsen bis 280kg.
Erreichen 442 australische Cent pro kg (2,7 Euro).
Ergibt bei 280 kg Lebensgewicht einen Gesamtpreis von 1.238 AUD (755 Euro).

Vor der Auktionshalle ein großer Parkplatz für die Cattle Road Trains.

Ob’s langweilig ist immer geradeaus?
Abschnittweise.

Plötzlich Arno:
Hast das gesehen??
Da waren Emus!

Er schleift sich ein.
Wendet mit unserem 7-Meter-Kübel direkt am Highway.

Ich das Smartphone fotobereit in der Hand.

Da sind sie!

DREI Emus!!

Laufen entlang des Highways.
Entlang des Weidezauns.
Sind verwirrt, weil sie nicht drüber können.

Schlecht für sie.
Gut für uns.

Arno runter vom Highway.
Ab in die Wiese.
Fahren ganz langsam auf sie zu.
Halten Abstand.
Wollen sie ja nicht mehr stressen, als sie eh schon gestresst sind.

Immer wieder laufen sie vor und zurück.
Finden keinen Durchgang.
Ist ein Maschendraht-Zaun.
Können nicht darunter durch schlupfen.

So genial es ist, diese Tier aus der Nähe betrachten zu können …
So traurig ist’s, dass sie wegen eines von Menschen errichteten Zaun ihre Wege nicht fortsetzen können.
Selbst hier im Outback.
Wo ewig viel Platz ist.
Platz für alle sollte man meinen.

Arno fährt die Böschung rauf zurück zum Highway.
Aaaahhhhh ….
Es kracht und krammelt am Unterboden.
Der Sprinter ist nicht hoch genug.

F*ck.
Einen Unterbodenschaden können wir gar nicht brauchen.
Da wär die Kaution von 3.300 AUD (2.015 Euro) wohl weg.

Ein paar spannende Minuten, bis Arno links stehenbleiben kann.
Sorgenvolle Blicke unters Auto.
Ist etwas abgerissen?
Tropft es wo?

Entwarnung.
Alles gut.
Außer laut zum Glück nichts gewesen.
Puh.

Weiter geht’s durchs Outback.
1.743 km.

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