Warum haben wir sie nicht früher entdeckt?
Die Showgrounds.
Kommen mehr durch einen Zufall drauf.
Am Weg rein ins Outback.
Denn hier sind wir nun ganz offiziell angekommen.
Fettes Schild neben dem Capricorn Highway:
„Welcome to Outback Queensland„
Google Maps Suche nach günstigem nahe Campground wirft aus:
Jericho Showgrounds.
Powered Site mit Wasser nur 20 AUD (12 Euro).
Fettes Like!
Jericho.
Das Ortsschild lobt die Highlights aus:
- Cafe
- Petrol
- Cold Beer
- General Store
- Post Office
- Bush Nurse
- Caravan Park
- 24hr Mechanic
- „Stop for a cold beer“
Das „cold beer“ lassen wir aus.
Aber zum Caravan Park wollen wir.
Google Maps führt uns hin.
Irgendwo im Nirgendwo.
Schaut ein bisserl aus wie ein Lost Place.
Die großzügige Zufahrt deutet auf alte Größe hin.
Das war’s aber schon mit Größe.
Alles schaut eher verlassen und trostlos aus.
Aber einige Caravans stehen da.
Also in Betrieb!
Hier gibt’s keine Rezeption oder Office.
Bezahlt wird auf Ehrlichkeits-Basis.
Geld einfach in die Honesty Box bei der Einfahrt werfen.
Suchen uns einen Stellplatz
Beginne bei den Stellplätzen wählerisch zu werden.
Und wie der Camper am Stellplatz ausgerichtet ist.
Armer Arno.
Wird da noch einiges mit mir mitmachen.
Eingeparkt.
Und schon ist der Nachbar bei uns.
Pensionist so um die 70.
Definitiv Dauermieter.
Caravan-Vorzelt blickdicht verhängt.
Auto ebenfalls überdacht.
Blumentöpfe und Wäschespinne beim Eingang.
„You cannot park on this place.„
Aha.
Warum?
Kann er uns nicht sagen.
Nuschelt irgendetwas Unverständliches.
Aber auch egal.
Wir stellen uns um.
Später checken wir:
Er wollte nicht, dass wir so nahe an seinem Camper stehen.
Wäscht nämlich in seinem Vorzelt Edelsteine.
Waschmaschinen laufen 24/7 durch.
Braucht alle Wasseranschlüsse der benachbarten Stellplätze.
In der Früh sitzt er weiter hinten vor einem Holzblock.
Schlägt Steine auf.
Erkunde mal die Amenities.
Mit etwas Sorge.
Vorsichtiger Blick ins Innere.
Sicher nicht die neuesten Duschen und WCs.
Aber alles blitzeblank sauber.
Heißes Wasser gibt’s ebenfalls.
Uff!!!
Große Erleichterung.
Showgrounds.
Sind Veranstaltungsplätze aller Art von den Communities.
Rubyfelder.
Ausstellungsflächen.
Rodeo Arenen, wie hier in Jericho.
Deswegen viel Platz.
Deswegen WCs und Duschen.
Wenn keine Veranstaltungen stattfinden, dann werden diese Flächen als Campgrounds genutzt.
Zusatzeinkommen für die Community.
Auf den Jericho Showgrounds findet schon lange kein Rodeo mehr statt.
Liegt verlassen da.
Tribünen verfallen vor sich hin.
Rund herum Wald und Steppe.
Durch die Rinder streifen.
Und offensichtlich auch Kängurus!
Jede Menge Känguru Kötel auf der Showgroundfläche!
Starten in der Dämmerung einen Rundgang.
Vorbei an Dauermieter zwei.
Der bereits einen Kräuter-Garten rund um seinen Caravan angelegt hat.
Plötzlich hinter den alten Tribünen zwei Kängurus.
Pirschen uns leise an.
Doch sie lassen sich sowieso nicht aus der Ruhe bringen
Äsen gemütlich vor sich hin.
In der Nacht wird’s nochmal magisch.
Ein Sternenhimmel, wie ich ihn noch nie gesehen habe.
Milchstraße in voller Pracht.
Wir fotografieren die Gestörten.
Viermal übernachten wir noch auf Showgrounds.
Von super-rustikal in Lismore.
Wo die Toiletten eher an Ställe erinnern.
Der Showground Caretaker im klapprigen Pick up.
Struppiger grauer Bart.
Kaum mehr Zähne im Mund.
Bis zu super gepflegt in Kalbar.
Inklusive sauberer Camp Kitchen.
Duschen und WCs ziemlich neu.
Fast wie ein echtes Bad.
Überall fast zu 100% australische Camper.
Dort große komfortable Caravans.
Da perfekt ausgestattete Hardcore Outback Camper mit Dachzelten.
Wir mittendrin statt nur dabei.