Emu Park.
Wer hätte gedacht, dass wir hier 3 Nächte bleiben.
Denn in Emu Park gibt’s nichts.

Emus mal an allererster Stelle nicht.
Außer den roststahligen Emu-Lookalike-Skulpturen entlang des Historical Trails durch EMU Park.

Historical Trail ist auch ein großes Wort für die Stationen.
Aber spannend das Schild beim Bell Park.
In den 1890ern wurde dieses Areal als Location für den Botanischen Garten auserwählt.

Die Aborigines, die hier wohnten?
Kein Hindernis.
Mussten absiedeln.
Wohin wird nicht erwähnt.
Spätere Entschuldigung für die Vertreibung?
Kein Wort davon auf dem Schild.

Was machen wir also hier?

Mein „Verschulden“.
Muss eine Präsentation ausarbeiten.
Brauche dafür bisserl Ruhe und gutes Internet.

Beides gegeben.
Ausreichend.

Der Campground für uns eher auf der teureren Seite.
52 AUD (32 Euro).
Aber alles sehr sauber und neu.
Dafür mit zig Regeln und Verboten.

plan campground emu park

Abends bekommen wir Besuch von zwei Caravan-Park Officials.
Stein den Anstoßes:
Unser kleiner Kugel-Griller.
Arno zündet gerade die Kohle fürs Steak-Grillen an.
Ist verboten:
It’s forbidden to have open fire.

Kurzer Versuch von Arno zu erklären, dass das ja kein „open fire“ ist.
Zwecklos.
It’s forbidden to have open fire.

Selbst als Arno den Griller bereits ausmacht, wiederholt der Typ gebetsmühlenartig:
You know it’s forbidden to have open fire …
Mir reicht’s.
Fahre ihn genervt an:
Thank you, I think we’ve got it!!

Auch sonst lustige Regeln auf diesem Campground.
In den Duschen zum Beispiel.
Hier ist ein Timer eingebaut.
Wasser für 6 Minuten.
Dann schaltet es sich’s ab.
So richtig mit Count Down.
Musst 2 Minuten Pause machen.
Danach geht’s wieder.
Für 6 Minuten.

Der „You know it’s forbidden“-Typ patrouilliert täglich um 10.05 mit seinem Golfwagerl den Campground ab.
Kontrolliert, ob wirklich jeder brav um 10.00 seinen Platz geräumt hat.
Und wenn nicht?
Wird im Office gemeldet.
Muss für Late Check out zahlen.

Ich versteh’s bis zum Schluss nicht:
Check-out 10.00.
Check-in 13.00
Was passiert dazwischen?
So ein Stellplatz ist ja kein Zimmer.
Das gereinigt werden muss.

Kurzer Spaziergang vor an den Beach.
Beim Durchgang vom Campground zum Strand Schild:
Hunde ohne Leine erlaubt bis 08.00.
Sowie ab 16.00.
Mindest-Strafe bei Zuwiderhandeln:
309 AUD (188 Euro).

Stehen hier neben Mat mit seinem Monster-Caravan (s. Morning Routine im Camper oder „Me & My Mat – Season 2“).
Beklagt bitter, dass Australien so zum „Nanny-State“ geworden ist.

Eines ist aber wirklich, wirklich cool:
Die Flying Fox Kolonie.

Hängen direkt in den Bäumen bei unserem Stellplatz.
Starten jeden Abend bei Einbruch der Dunkelheit los.
Mit ziemlich lauten Geschrei.
Hunderte.
Geniales Schauspiel.

Freue mich dennoch auf die Weiterreise.
Check-out 09.58.
Hihi.

Ab ins Landesinnere.
Ab ins Outback.

Schnell noch zum Hofer (aka Aldi) einkaufen.
Ja, tatsächlich!
In Australien gibt’s Aldi!

Heimatliche Gefühle kommen auf.
Leider gibt’s den Schoko-Lebkuchen hier (noch?) nicht.
Kennst du die?
In Brezerl-, Herz- und Stern-Form?
Hätte glatt einen mitgenommen.

Für den Rest des Tages ist Kilometer-Machen angesagt.

Erster Vorgeschmack aufs Outback.
Die Straße eine einzige lange Gerade bis zum Horizont.
Mit jeder Menge toter Kängurus auf der Seite.
In jedem Zustand.
Von frisch überfahren bis zu komplett skelettiert.
Immerhin, die Raben freuen sich.

Erste Road Trains begegnen uns.
Sind schon imposante Teile.
Hier noch kurz mit nur 2 Trailern.

Am Straßenrand immer wieder Schilder:
Break the drive stay alive
Survive this drive
Aufrufe, eine Pause zu machen (vorzugsweise in Reimform).

Oder Quizfragen.
Zum Mitraten (mit späterer Auflösung).

Fatigue.
Schlaf am Steuer.
Ursache Nr. 1 in Australien für tödliche Unfälle.

Komme meinen Beifahrer-Pflichten voll motiviert nach.
Halte Arno gut wach 😊


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