Wir arbeiten uns Richtung Süden vor.
Stopp im berühmten Airlie Beach.
Ausgangspunkt zu den noch berühmteren Whitsunday Islands.

Kommt mir vor wie das Velden von Queensland.
Vielleicht wegen der überteuerten Strandcafés?

Aber zumindest mal Menschen auf der Strasse.
Zu 98% Touristen.

Überlege hin und her wegen eines Tagesausflugs zu den Whitsunday Islands.
Sollen wirklich schön sein.
Breite, weiße Strände.
Türkises Meer.
Zumindest auf den Tour Operator Fotos.

Aktuelle Lage:
Wind.
Wellen.
Aufgewühltes Meer.
Braun, nicht türkis.

Fragen wegen einer Tour.
Plätze sind kein Problem.
Preis aber stolz.
Mindestens 160 Euro pro Person.
Auf einem gar nicht mal so bequemen Boot.

Nein, bei dem Preis muss das Wetter auch passen.

Übernachten ein Stück im Landesinneren.
Bleiben den nächsten Tag in der Gegend um Airlie Beach.
Tote Hose in den benachbarten Buchten.
Obwohl gerade Schulferien in Queensland sind.

Der Wind bleibt hartnäckig.

Wetter App sagt weiter Wind und Bewölkung an.
Whitsundays machen da keinen Sinn.
Aber auch keine Lust weiter hier abzuhängen.

Übersprungshandlung:
Einkaufen gehen.
Vorräte aufstocken.
Immer wichtig, genug Essen vorrätig zu haben!

Zwei Aussie Momente.
Klassiker.

Auf dem gut gefüllten Parkplatz belegt ein Aussie mit Van und Boot gleich zwei Plätze.
Warum ohne Boot einkaufen fahren?
Man weiß ja nicht, ob nicht doch so eine Flut kommt!
Stehen ja überall die Schilder „This road is subject to floodings„.

Drinnen an der Kassa ein Typ vor uns.
Nur die wichtigsten Dinge am Körper:
Shorts.
Und AirPods Pro.
Schuhe oder Shirt Fehlanzeige.

Zufriedener Blick auf unseren gut gefüllten Lagerstand.
Aber was machen wir jetzt?

Ok, wir geben dem Wetter Zeit für Besserung.
Machen einen Loop ins Landesinnere.
Eungella National Park.
Soll Schnabeltiere beheimaten!

Zwischenübernachtung wieder verkehrsgünstig (wird langsam ein Muster).
In Mackay Richtung Eungella.

Kommen beim Abwasch in der Camp Kitchen mit einem Aussie ins Gespräch.
Steht mit seinem Van neben uns.
Minenarbeiter.
Lebt in dem Van.
Fährt dorthin, wo’s einen Job für ihn gibt.

Beeindruckende Anzahl an Victoria Bitter und XXXX (Four Ex) Dosen vor seinem Van.
Leere.
Scheint doch etwas einsam zu sein.

Nächster Morgen.
Wind.
What else?

Auf nach Eungella!

Schrauben uns auf 1.000 Meter hoch.
Nur mehr 14,5 Grad.
BRRRRR!!!!

Dafür Wolken, Wind und immer wieder Nieseln.

Doch die geile Natur entschädigt einiges!

Spektakulärer Ausblick aufs Tal.
Verrückt, dass dieses geflutet werden soll.
Für einen Stausee.
Pioneer-Burdekin Pumped Hydro Project.

Am Weg Richtung Eungella überall „Save Eungella“ Schilder.
Ist besiedeltes Gebiet.
Drücke die Daumen, dass der Protest Wirkung zeigt.**

Machen kurze Walks durch den Regenwald.
Auch entlang des Broken Rivers
Überall Schilder „Platypus Viewpoint„.
Aber ist noch zu früh, um welche zu sehen.

Ihre Arbeitszeiten sind lt.Hinweistafel :
Morgens 04.00 – 08.00
Nachmittags 15.00 – 19.00

Jetzt ist’s erst 13.00
Hm.

Hatten es eigentlich nicht vor …
… aber wir könnten auch hier oben übernachten.

Gibt das Broken River Bush Camp gleich über die Brücke.
Ein Nationalpark Campground.

Bedeutet:
Kein Strom.
Kein Wasser.
Keine Duschen.
Keine Waschmöglichkeit.
Plumpsklo.

Aber hey, wozu haben wir denn unseren tollen Sprinter?

Wassertank gefüllt.
Batterie auch.
Kühlschrank sowieso.

Stellplatz über die Nationalpark Website buchen (ist eine e-permit area!).
Ganze AUD ( Euro) pro Person.
Tag mit Buchungsnummer und Kennzeichen hinter die Windschutzscheibe legen.
Stellplatz aussuchen.
Fertig.

Volles Programm beim Aufbau:
Blaue Plane gegen den gatschigen Boden.
Markise gegen den Nieselregen.

Frisch ist’s schon.
Drum gibt’s erst mal einen heißen Tee.

Erste Platypus-Discovery Runde gegen 15.00.
Pünktlich zu Dienstbeginn

Yes!!!
Sehen das erste Schnabeltier schon von der Brücke aus.
Jausnet Wasserpflanzen.
Bisserl weit weg.

Also schnell runter direkt ans Ufer!
Flüstern nur mehr.
Merke, dass ich auch die Luft anhalte.

Ja!
Da wieder zwischen den Wasserpflanzen taucht eins auf.
Und ist schon wieder weg.

Folgen mit den Augen den Luftbläschen und aufgewirbelten Boden .
Es zeigt sich nochmal in voller Länge vor einem versunkenen Baumstamm.

Schauen schon lustig aus mit ihrem Schnabel und dem flachen Schwanz.

Hammer!
Wie viele Menschen haben schon das Glück, frei lebende Schnabeltiere beobachten zu können?

Von der Platypus Performance war’s das für heute.
Es zeigen sich keine mehr.
Machen heute wohl Frühschluss.

Aber sind ja morgen Früh auch noch da!

Zurück im Camper gibt’s nochmal eine Runde Tee.

Rechtzeitig zum Grillen wird’s richtig grausig.
Fängt an zu regnen.
Windig.

Arno hält tapfer die Stellung draußen am Feuer und beim Griller.
Ich schau von drinnen zu.
Nur ab und zu raus zu Feuer.
Hände wärmen.

Hätten zwar eine Dusche im Camper.
Aber ehrlich – das spar ich mir.
Zu kalt.

Nachts kühlt es auch im Inneren des Sprinter empfindlich ab.
Da hilft nur kuscheln!!

Nächster Morgen.
Starten bereits VOR dem Frühstück los Richtung Platypus Viewpoint.
Beeilen uns.
Schon 08.00.
Für uns echt früh.
Aber laut Hinweisschild ja bereits Dienstende der Schnabeltiere.

Wir. haben. so. Glück.

Zuerst lange nichts.
Dann patrouilliert ein Schnabeltier in voller Pracht keinen Meter entfernt das Ufer entlang.

Will uns zwar durch Abtauchen verwirren.
Aber mittlerweile können wir die Platypus Luftbläschen schon gut lesen.

Besser geht’s nicht!
Jetzt können wir in Ruhe frühstücken gehen!

** YEAH!!! Good news! Die Protestbewegung hatte Erfolg! Der Ende Oktober 2024 gewählte, Premier Minister von Queensland, David Crisafulli hat versprochen, das Staudamm Projekt abzusagen. Mehr unter: Save Eungella


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