Nach einer Übernachtung in Townsville machen wir am Vormittag noch einen kleinen Ausflug in die Stadt. Alles ist wie leergefegt. Es ist 11:30 am Vormittag und hier ist niemand. Wir spazieren ein bissl durch die Flinder´s Street, denn das soll angeblich die belebteste Gegend in Townsville sein. Es schaut aus wie am Stephansplatz während der ersten Tage des Lockdowns. Ist hier jemand? Auf unserer Suche nach einem netten Cafehaus werden wir wieder mal nicht fündig. Es gibt nur Pub´s und Pokie´s (das ist die australische Bezeichnung für Wettcafe´s mit Spielautomaten) Schließlich landen wir in so etwas ähnlichen wie einem Einkaufszentrum nur kleiner. Aber ich wollte eh in die Apotheke und versuchen ein verschreibungspflichtiges Medikament das ich in Bali gegen die Entzündung in meiner rechten Schulter (Arthrose) gekauft habe zu bekommen. Wie erwartet funzt das nicht, aber direkt daneben ist eine Arztpraxis und Claudia überredet mich dazu dort wegen einem Rezept zu fragen. Also erklär ich der Sprechstundenhilfe mein Problem und die erklärt mir, dass prinzipiell beim ersten Termin keine Schmerzmittel verschrieben werden (auch ein Geschäftsmodell). Ich versuch Ihr klarzumachen, dass das Medikament das ich brauche kein Schmerzmittel ist, aber das ist einfach vergeudete Lebenszeit. Sie meint allerdings, dass in einer Viertelstunde der Doktor Zeit hätte mich zu sehen….kostet 92,- AUD. Claudia hat Ihren „ja das machst du jetzt“ Blick aufgesetzt, also füge ich mich grummelnd in mein Schicksal. Nach einem 10 minütigen Gespräch mit dem Arzt verschreibt er mir ein quasi baugleiches Präparat und ich bin wieder draußen.
Damit lassen wir dann auch Townsville hinter uns und es geht weiter nach Süden. Allerdings haben wir ein bissl viel Zeit verplempert und deswegen schaffen wir es nicht mehr wie geplant bis Airlie Beach sondern müssen im wunderschönen Bowen, dessen einzige Sehenswürdigkeit eine Riesen Plastik Mango ist. Ansonsten gibt es hier wirklich gar nichts. Am nächsten morgen geht´s weiter nach Airlie Beach, weil Claudia möchte gerne einen Ausflug auf die Whitsunday Islands machen. Und Airlie Beach ist da der beste Ort um so eine Tour zu buchen. Nachdem wir ein paar Touranbieter gecheckt haben scheinen alle noch freie Plätze für die nächsten Tage zu haben. Kein Wunder bei 160,- Euro aufwärts pro Person für einen Tagesausflug. Na Ja was solls. Mehr Sorge macht da das Wetter. Für die nächsten 2 Tage ist die Vorhersage nicht so prickelnd. Sehr starker Wind und immer wieder Regenschauer. Wir hätten aber schon gerne schönes Wetter, also beschließen wir abzuwarten und in der Zwischenzeit ein Alternativprogramm zu machen. Dieses Programm heißt Eungella National Park. Es soll dort nämlich Schnabeltiere geben. Also rauf nach Eungella das sind etwa 100 Kilometer von Airlie, quasi um die Ecke für Australische Verhältnisse. Und in 2 Tagen dann wieder nach Airlie Beach und bei gutem Wetter raus zu den Whitsunday`s. Eungella erweist sich als viel mehr als ein Notprogramm. Der Regenwald hier heroben auf knapp 1000 Meter ist wirklich schön und steht dem berühmten Daintree Rainforest in nichts nach.
Wir schlagen unser Camp direkt am Broken River auf. Das ist der Platypus Hotspot. Mal schauen ob wir Glück haben. Beim nachmittäglichen Walk entlang dem Creek haben wir noch nicht so viel Glück. Wir sehen zwar das eine oder andere Schnabeltier, aber immer von relativ großer Entfernung. Dafür schaut beim Abendessen ein Possum vorbei, verschwindet aber leider gleich wieder in der Dunkelheit. Am nächsten morgen versuchen wir noch mal unser Glück mit den Schnabeltieren und diesmal haben wir echt Glück. Eines dieser possierlichen Tierchen schwimmt mehr oder weniger direkt vor unser Nase auf und ab. Wie Cool ist das!
Nachdem wir uns widerwillig von dem Schnabeltier losgerissen haben, erkunden wir noch ein bisschen die Gegend und machen noch einen Walk zum Tunnel Fig Tree das ist wie der Name schon sagt ein Feigenbaum der einen Tunnel über den Weg formt. Dieser Walk führt entlang der Bergflanke im Süden des Parks.
Dann geht´s wieder runter aus den Bergen um Eugnella in die Gegend von Airlie Beach. Leider hat sich der Wetterbericht nicht gebessert und auch für die nächsten Tage ist starker Wind und dichte Bewölkung mit zeitweisen Regenschauern angesagt. Nachdem wir aber nicht noch mal 2 bis 3 Tage hier herumlungern wollen entscheiden wir uns die Withsunday´s sausen lassen und uns was anderes zu überlegen. Unser nächstes Ziel Cape Hillsborough, denn dort soll es einen Strand geben an dem morgens Kängurus herumlungern…. das hört sich doch gut an.