Ganz beseelt von Cassowary und Känguru Sichtung will ich am selben Tag noch zum Wallaman Waterfall.
Dem höchsten Wasserfall Australiens.
Bis mir Arno vorrechnet:
2,5 Stunden hin.
1 Stunde walken.
2,5 Stunden zurück.
Macht 6 Stunden.
Jetzt ist’s 13.00.
Wären im Stockfinsteren gegen 19.00 zurück.
Und müssten auch im Dunkeln fahren (extra Thrill bei dem Wildlife).
Ok, ok, mit purer Logik …
Dann also morgen.
Übernachten wieder verkehrsgünstig.
Campground wieder beim Bruce Highway.
Wird von vielen Arbeitern als Unterkunft auf Zeit genutzt.
Klare Ansage bei den Duschen & WCs:
„Definitely NOT unisex!„
Gut, bei den Damen ist sowieso nicht viel los.
Diesmal Stellplatz ohne Strom.
Dafür etwas abseits.
Auf den Fotos schaut’s richtig romantisch aus.
Ein riesiger, Mastino-ähnlicher Hund mit schwerer Kette um den Hals trottet durch die Gegend.
Uff!
Gott sei Dank nicht an unseren Würsteln interessiert! 😅
Widerstand wäre zwecklos gewesen.
Hätte sofort Dinner Cancelling gemacht!
Pünktlicher Start am nächsten Tag zum Wallaman Waterfall!
Eine einzige lange Gerade in die Berge.
Links und rechts Sugar Cane (6.000 Farmer bauen in Queensland Rohrzucker an).
Sugar Cane Trains hier noch im Einsatz.
Verlaufen entlang der Straße.
„Use your Train Brain“ steht auf einigen Schilder.
Will heißen:
Schau bevor du abbiegst.
Weniger schön die großen Rohrzucker-Fabriken.
Suchen Mitarbeiter:
„Start your sweet careere here!„
Dieser Hang der Aussies zum Reimen …
Anyway.
Rauf in die Berge.
Sonst kein Wasserfall.
In der Ebene wär’s ja ein Fluss.
Wieder Warnschilder:
„No vehicles longer than 10 meters!“
Unser Sprinter: 7 Meter.
Check!
Es verirren sich nicht viele hier rauf.
In den Girringun National Park.
Aussichtsplattform auf den Wasserfall gleich bequem direkt beim Parkplatz.
Genialer Blick auf den Wallaman Fall.
Stürzt 268 Meter in die Tiefe.
Die Gischt bildet Regenbogen vom Feinsten!
Arno: „Von hier oben ist’s am schönsten!“
Ich: „Wie? Willst nicht runter gehen?“
Arno: „Müssma?“
Ein Blick von mir.
Er weiß:
Ja, müssen wir!
Hey, wenn wir schon da sind!!
Überlegen kurz, ob wir unsere Birkenstock auf die Caterpiller Boots wechseln.
Schauen auf den asphaltierten Weg.
Nö, wozu?
Marschieren los.
Bei der nächsten Kurve fettes Warnschild:
„WARNING!
Be prepared for a difficult walk!
Only fit walkers should attempt this walk.
People have died here.
Others have suffered heat stress and heart conditions walking this track.
it might look easy but it becomes steep an rough halfway down.„
Achselzucken.
Gehen weiter.
Nach 300 Meter Ende der Ausbaustrecke.
Der asphaltierte Weg geht in einen Dirt Track über.
Jede Menge Steine und Wurzeln.
Wie gut, dass wir unsere Gelände-Birkenstock anhaben!
Was soll’s.
In Asien sind wir damit auch überall herumgeklettert.
Wegen Schlangen sollten wir bisserl mehr schauen.
Sehr lässiger Track die Gorge hinunter.
Und wie sich’s ausgezahlt hat!
Untypisch leise hier unten.
Das klassische Wasserfall-Donnern fehlt.
Weil das Wasser so fein zerstäubt hier ankommt.
Schauen.
Genießen.
Verschnaufen.
Bevor’s die 268 Meter wieder rauf geht.
Ächz.
Zum Glück liegt der Großteil des Weges im Baumschatten.
Ist schon gut warm jetzt zu Mittag.
Aber kommen ohne Herzinfarkt oder Hitzekoller oben an.
Ha!
Nur 90 Minuten gebraucht!
Anstelle der angekündigten 2 Stunden.
Ja, ich weiß.
Bisserl kindisch.
Machen einen Sport daraus, immer schneller als die Aussie-Zeitangaben zu sein.
Am Rückweg fährt Arno noch eine Runde Kuhslalom.
Keine Zäune.
Und die Viecher liegen oder stehen wirklich gerne am Asphalt.
Wenn sie die Strasse nicht gerade als Toilette benutzen.
Kurzer Nachtrag:
Wir können auch vernünftig sein.
Schuhtechnisch.
Am nächsten Tag im Conway Range tragen wir brav unsere dicken Boots.
Die Worte „venomous“ , „snakes“ und „sun themselves along the trail“ haben doch eine gewisse Überzeugungswirkung auf uns!