Als Startpunkt unseres Australien Abschnitts haben wir uns Cairns in Queensland ausgesucht. Hauptsächlich weil es von Bali aus günstige Direktflüge gibt. Außerdem kommt es unserem Plan entgegen mit einem Motorhome unterwegs zu sein. Nach einigem Herumgestöbere im Netz, haben wir dann auch einen voll ausgestatteten Mercedes Sprinter zu einem annehmbaren Preis gefunden. Den können wir in Cairns übernehmen und in Sydney zurückgeben.
Die Einreiseformalitäten sind mittlerweile vollautomatisch, vorausgesetzt man hat das E-Visum gemacht. Ein paar mehr von diesen Automaten für die Passkontrolle bei der Einreise in Cairns wären allerdings ganz gut, derer gibt es in nämlich nur 3 und das verlangsamt den Prozess doch deutlich. Wenn man die Einreiseformalitäten abgeschlossen hat, blickt man dann auf einen Wald an Verbots und Hinweisschildern mit unzähligen Warnungen, was man alles nicht mithaben darf. Man hat das zwar alles schon vor dem Boarding am Gate durchlesen müssen, dann im Flieger nochmal ausfüllen und unterschrieben, aber aller guten Dinge sind bekanntlich drei, also wird hier noch mal richtig Druck gemacht. Es spazieren auch sehr „unauffällige“ Menschen in Zivil herum, die die ankommenden Fluggäste abchecken. Einer davon kommt auch zu uns und fragt ob wir zum Tauchen da sind, wahrscheinlich wegen unserer Taschen. Dann die obligate Frage ob wir irgendwelche Lebensmittel mithaben oder in den letzten Tagen mit unseren Schuhen im Dschungel waren. Wir zeigen Ihm bereitwillig unser quasi neues Schuhwerk, aus Gewichtsgründen haben wir nämlich unsere schweren Caterpillar Boots für den Flug angezogen und die sind quasi neu, da wir in Asien eigentlich nur Flip Flops benutzt haben. Das stellt den guten Mann dann auch vollends zufrieden und er winkt uns durch.
Nachdem es von Bali aus unmöglich war eine Australische E-Sim mit Telefonnummer zu erwerben, müssen wir das noch in der Ankunftshalle machen, da es dort ein gratis W-Lan gibt. Bei einem echt grauslichen Kaffee und nach einem unfassbar mühsamen Anmeldeprozess, der gezählte 6 Bestätigungsmails beinhaltet, und länger gedauert hat als alle E-Sim Käufe bis dahin zusammen ist es vollbracht, wir haben eine Australische Telefonnummer, Yiepie!! Jetzt können wir uns auch ein Uber bestellen.
Eine 10 minütige Uber Fahrt später sind wir auch schon bei unserer Unterkunft für die nächsten Tage, bis wir unser Auto übernehmen können. Bezeichnenderweise hat diese Etablissement den Namen „Wanna Stay“, ich finde ein Zusatz mit „are you sure?“ wäre angebracht. Aber das Ding liegt im Zentrum und man muss keine Niere verkaufen wenn man hier übernachten will. Nachdem es erst 08:30 ist, ist die Rezeption natürlich noch nicht besetzt, aber nach telefonischer Kontaktaufnahme kriegen wir den Türcode für den Eingang und können zumindest unser Gepäck zwischenlagern. Bis wir einchecken können vertreiben wir uns die Zeit mit Sondierung des Terrains. Ich war das letzte mal vor 24 Jahren in Cairns und da hat sich doch so ziemlich alles verändert. An der Esplanade reiht sich ein hässlicher Appartmentblock an den anderen. Aber der Park den sie an der Esplanade angelegt haben ist echt schön gemacht und es gibt sogar eine große Pool Landschaft für Jedermann zur freien Benützung.
Nach 2 Stunden schauen wir mal nach ob mittlerweile die Rezeption besetzt ist. Tatsächlich finden wir eine junge Frau vor die unsere Buchung auch bestätigt uns aber im gleichen Atemzug mitteilt, dass keine Gäste aufgenommen werden die älter als 35 Jahre sind! Ich schau Claudia an und sehe sofort, dass Claudia kurz davor ist abzugehen. Auf meinen Hinweis hin, dass das bei der Buchung aber nirgendwo erwähnt wurde meinte sie nur, das sei aber trotzdem so, aber sie findet uns eh cool, deswegen würde sie mit dem Eigentümer telefonieren und versuchen das in unserem Sinne zu regeln. Ich sehe bereits Dampf aus Claudias Ohren aufsteigen und erwarte sekündlich eine Eruption, doch nach einem kurzen Telefonat kommt die Rezeptionistin freudestrahlend zu uns und meint wir dürfen bleiben. Nachdem wir noch eine Kaution von 100 AUD für einen 3 Dollar Schlüssel hinterlegt haben können wir unser Zimmer schon 1 Stunde früher beziehen. Die Einrichtung des Zimmers schaut aus wie vom Sperrmüll zusammengesucht. Eine alte verspiegelte Kastentür lehnt an der Wand das soll wohl der Spiegel sein, das Bettgestell macht den Eindruck, dass es jeden Moment den Geist aufgeben könnte. Aber zumindest haben wir ein Waschbecken am Zimmer. Die Klimaanlage hat auch schon gute 30 Jahre am Buckel und klingt auch so, genauso wie der Kühlschrank, aber er kühlt zumindest. Die Zimmertür hat nur ein Schnappschloss, das man nicht arretieren kann, also zusperren ist nicht.
Fest steht, für so eine Kaschemme würde man in Bali keine 5 Euro zahlen, aber hier rufen sie über 60 Euro auf, ohne alles. Gut das wir nur ein paar Tage hier bleiben, bis wir am Montag unser Auto abholen können. Bis dahin gibt`s ja eh noch einiges zu tun in Sachen Planung und Vorbereitung. Nach einem kleinen Schläfchen ziehen wir am Abend noch mal ne Runde durch Cairns und kommen gerade recht für eine nette Lightshow. Es ist nämlich gerade ein Kunstfestival in der Stadt.