Kuta Lombok.
Die Gegenthese zu Senggigi.
Hier brummt’s.
Auf alle Fälle mal die Mopeds mit den Surfern und ihren Boards.
Hier sammeln sich alle, die hip sind.
Surfer, digital Nomads.
Echte und Wanna-bes.
Mädels in Bikinitops.
Burschen mit nacktem Oberkörper.
Vorzugsweise gut trainiert und tätowiert.
Beide.
Und sie sammeln sich in einer einzigen Straße.
Der Jl. Raya Kuta.
Voll mit nicen Bars, Lokalen, Shops.
Fest in westlicher Hand.
Italienisch, mexikanisch, französisch, japanisch.
Mitten drunter die Moschee (90% Muslime auf Lombok).
Abends auch beleuchtet.
Grotesk.
Vor der Moschee Mädels im Beachoutfit.
Drinnen Betende.
Frauen und Männer getrennt.
Natürlich.
Der Muezzin ist ein fleissiger.
Weckt uns täglich um 05.00.
Besser gesagt, sie wecken uns.
Denn hören auch den Nachbar-Muezzin und den Nachbar-Nachbar-Muezzin.
Wilde Kakophonie.
Hm.
Überall, wo wir hingehen, heben wir den Altersschnitt.
Im Homestay.
In den Lokalen.
Am Beach.
Beach.
Das To Do #1 in Kuta.
Lassen wir natürlich nicht aus.
Auch als Nicht-Surfer.
Rauf auf unser Moped.
Nur ohne Board.
Auch wenn das Moped eine Halterung dafür hat.
Die sorgt für ein paar Kratzer und blaue Flecken bei mir.
Fuß zu wenig hoch gehoben.
Biegen nicht nach rechts ab ins coole Kuta.
Sondern links.
Ins lokale Kuta.
Weniger glamourös.
Mehr Hütten, Kühe und Hühner.
Vorbei am Mandalika Circuit.
Lerne, hier findet jährlich ein Motor GP statt!
Im November.
Man hatte hier wohl viel Größeres vor.
Und eifrig gebaut.
Ein Geflecht von autobahn-ähnlichen Straßen, Kreisverkehren und riesigen Parkplätzen.
Sie führen …
Nirgendwo hin.
Wachsen teilweise schon wieder zu.
Kühe nutzen sie offensichtlich gerne als Locus.
Beim Hauptgate stehen dennoch unverdrossen Souvenir-Stände.
Zufahrt zum Tanjung Aan Beach.
Kleine dirt road.
Uns empfängt – Müll.
Zwischen Parkplatz und Strand ist eine Mauer gebaut.
Über die wird der Strandmüll geworfen.
Und bleibt dort liegen.
Lange.
Ist hauptsächlich Plastik.
Der Beach bilderbuchmäßig.
Weißer Sandstrand.
Blau-türkises Wasser.
Sanfte Wellen.
Bunte Boote.
Etwas weiter draußen ein paar mehr bemühte Wellen.
Dort auch ebenso bemühte Surfer.
Business der bunten Boote:
Surfer mit dem Boot zu den Wellen schippern.
Surfer, die selbst paddeln wollen, werden fast daran gehindert.
Boots-Transfer als Must-buy.
Neben Taxi- also auch Boots-Mafia hier.
Vor den Strandbars wird schön aufgeräumt.
Zwei Meter daneben kümmert’s wieder niemanden mehr.
Ein Gewirr von Seegras, Plastikflaschen, leeren Chips-Packungen.
Unentwirrbar.
So unfassbar viel.
Wie kann das je wieder gesäubert werden?
Ein einzelner Typ schaufelt das Seegras-Plastik-Gemisch in seine Scheibtruhe.
Führt es nach hinten.
Landet wahrscheinlich hinter der Mauer.
Auf Lombok gibt’s keine reguläre Müllabfuhr.
Ist Eigeninitative der Dörfer und Gemeinden.
Je nach Motivationsgrad sieht’s dann aus.
Rund um Kuta herrscht leider eher Demotivation.
Was mir gar nicht in den Kopf geht:
Den Müll nicht einmal vorm eigenen Haus wegzuräumen.
Die frisch gewaschene Wäsche trocknet übern Mist.
Die Hühner picken zwischen den Plastikpackungen.
Spielenden Kids daneben.
I just don’t get it.
Klar, die große Frage ist:
Wenn gesammelt wird, was dann?
Oftmalige Lösung:
Verbrennen.
Blätter wie Plastik.
Mehr Rauch als Feuer.
Übrig bleibt oft halbverbrannter Mist.
Schwierig für eine Region, die vom Natur-Tourismus lebt.
Und sich Up-Market entwickeln will.
Überall Grundstücke „with sea view“ zu verkaufen.
Riesige Baustellen wie offene Wunden auf den Hügeln.
Fertige und fast fertige Luxusvillen „for rent“ und „for sale“.
Hier sollen Ausländer investieren.
Oder mieten.
Checken den Preis.
Villa am Hügel.
Meerblick.
4 Schlafzimmer.
3 Bäder
Terrassen.
Pool.
17 mio IDR pro Tag.
Sind 1.000 Euro.
Irgendwo im Nirgendwo.
Gute 20 Auto-Minuten in den nächsten richtigen Ort.
Entlang der mit Müll gesäumten Straße.
Am nahen Beach keine schicken Beach Clubs.
Sondern Baracken-ähnliche Warungs.
Klapprige Liegen.
Abenteuerliche WCs.
Herumlaufende Hühner (tierische, nicht menschliche).
Eher Backpacker-Vibes als Luxus-Life.
Hm.
Ob diese Rechnung aufgeht?
Man scheint optimistisch.
Daneben, darüber, darunter werden schon die nächsten Luxus-Villen gebaut.