Wenn man durch Bali fährt hat man ja das Gefühl, dass es mehr Tempel als Häuser gibt. Es gibt tatsächlich sehr viele Tempel hier, das ist auch der Tatsache geschuldet, dass jede Familie egal wie arm oder reich sie ist, einen eigenen Tempel besitzt und betreibt. Die Ahnenkultur ist hier sehr ausgeprägt und die Ahnen spielen neben den Göttern eine zentrale Rolle im täglichen Leben der Balinesen. Deswegen gibt es in jedem traditionellen balinesischen Haus eben einen Tempel. Aber eigentlich besteht das traditionelle Balinesische Haus nicht aus einem Gebäude. In der Minimalausführung besteht ein Balinesisches Haus zumindest aus 7 Gebäuden. Da ist das Haupthaus, die Küche, das Arbeitshaus, das Schlafhaus, der Speicher, das Gästehaus und der Tempel. Umschlossen wird das ganze von einer Mauer um die Familie vor bösen Geistern zu schützen und betreten wird die Anlage durch das Haupttor. Das Haupttor ist ein Prestigeobjekt das den Status und den Reichtum der Familie widerspiegelt.

Die Anordnung der einzelnen Gebäude innerhalb der Mauern ist unterschiedlich, lediglich bei 2 Gebäuden ist diese quasi vorgegeben. Die Küche muss immer im Süden liegen, das hat mit der Gottheit Brahma zu tun und der Haustempel muss immer in Richtung des heiligen Berges Agung ausgerichtet sein. Sehr wichtig für Balinesische Häuser sind auch die Schreine für die Ahnen. Diese sind innerhalb der Mauern aufgestellt, aber nicht zwingend im Haustempel. An den Schreinen und im Haustempel wird täglich gebetet und geopfert. So bleiben die Ahnen und die verstorbenen ein ständiger Teil des Alltagslebens. Innerhalb eines Balinesischen Hauses leben alle Generationen gemeinsam, was ich einen sehr schönen Ansatz finde.

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