Erste Lektion auf den Philippinen:
Philippinen ≠ Indochina.
Was den öffentlichen Verkehr betrifft.
Was Standards im Tourismus betrifft.
Die Philippinen ticken anders.
William – der Restaurant-Besitzer in Manila – meinte schon, die Philippinen seien nicht so tourismusfreundlich.
Also organisatorisch.
Nicht menschlich!!
Die Filippinos sind supernett.
Helfen gerne weiter.
Können vor allem meist gut Englisch.
Großes Plus gegenüber Thailand, Laos oder Vietnam!
Ist auch sehr notwendig.
Onlines Guides wie Gecko Routes hin oder her.
Hier müssen wir uns wirklich viel noch erfragen.
Was gut funktioniert, sind Online-Buchungen von Guesthouses.
Booking.com ist gut verbreitet.
Uff!
Aber der Transport von A nach B.
Eine Challenge.
Öffentlicher Transport = lokaler Transport.
Keine weichgespülte Version für Touristen.
Wie durchorganisierte Fahrten von einem Touristen Hotspot in den anderen.
Nix da mit farbigen Badges und Durchschleusen wie Weidevieh beim Almabtrieb.
Hier musst du dir’s selber erarbeiten.
Selber denken.
Back to the roots.
Haha.
Mittelstrecken-Hauptverkehrsmittel auf den Inseln:
Busse.
Haben wir bereits von Cebu City nach Moalboal genossen.
Wollen – total Streber-like – am Vortag die Bus-Tickets kaufen.
Also zu Fuß durch eine der wohl hässlichsten Städte zum South Bus Terminal.
Google Maps sagt 1,7 km.
Laufen im Bus Terminal ein.
Unterschiedliche Abfahrt-Kojen.
Durchfragen zur Abfahrtsstelle Moalboal.
Dort die Info, wo der Ticket Counter ist.
„Two tickets with the aircon bus to Moalboal for 12am tomorrow!“
„Not possible.“
Hä?
„Cannot buy in advance. Only on the day of travel.“
Spannend.
Haben die Unterkunft schon gebucht.
Sollten also morgen definitiv nach Moalboal.
„When do we need to be here to get tickets?“
Leichtes Unverständnis in den Augen des Mädel am Schalter.
„When you wanna go. There are busses every 30 minutes.“
„Also aircon?“
„Also aircon!“
Fahrt ist mit 4 Stunden angegeben.
90 Kilometer.
Sind am nächsten Tag schon um 11.00 am Busbahnhof.
Falls Busse schon ausgebucht sind.
Ja, ich weiß.
Ist ein bisserl uncool.
Aber lieber uncool als noch eine Nacht in Cebu City anhängen.
Tickets am Counter gecheckt.
Zur Abfahrtsstelle Moalboal.
Ticket gescannt.
Bus Nr. 800500 fährt als nächstes.
Leicht zu finden.
Waren ja gestern schon mal da, haha.
Gepäck wird sofort verladen.
Sollen auch schon einsteigen.
10 Minuten später fahren wir los.
Echt jetzt?
So easy?
Der Bus ein Viertel voll.
Bis auf zwei Backpackerinnen nur Filippinos.
Am Weg raus aus Cebu City noch mehrere Stops.
Menschen oder Pakete einladen.
Enge Straße.
Viel Stau.
Langsam verstehen wir, warum’s 4 Stunden für 90 Kilometer benötigt.
Na, dann machen wir’s uns gemütlich.
Sind in der letzten Reihe.
Flashback zu Schulski-Kursen.
Die Sitze sind kurz davor nach Laos als Slowboat-Bestuhlung geschickt zu werden (vgl. Diese 4 Gedanken zu unserer Mekong Fahrt MUSS ich mit dir teilen).
Mit dickem durchsichtigen Plastik-Schoner.
Großteils zerschlissen.
Ganz schön scharfkantig.
Die lange Hose macht sich bezahlt!
Der Schaffner geht durch.
Kontrolliert unser Ticket nochmal.
Und wir erhalten weiteres Ticket.
Mit merkwürdigen Lochungen.
Aufgabe:
Herausfinden, wofür die Löcher stehen.
Hm.
Die oberen der Ticketpreis?
209 Pesos. (3,34 Euro)
Die unteren?
Keine Ahnung.
Googeln.
Sind angeblich die Kilometeranzahl.
Können wir nicht bestätigen.
Bleiben ein Mysterium.
Laufend steigen Leute ein.
Kaufen das Ticket im Bus.
Der Schaffner hat das Wechselgeld zwischen seinen Fingern eingeklemmt.
Pro Banknote ein Finger.
Lustiges System.
Nach 2,5 Stunden Toiletten-Pause.
Ok, die Toiletten fallen in die Kategorie simpel.
Mit Handspülung.
Besser du hast gut trainierte Oberschenkel.
Oder pinkelst wirklich schnell.
Die Herren Pissoirs sind überhaupt open air.
Ankunft nach in Summe 3,5 Stunden.
Durchgerüttelt.
Federung war weniger das Ding des Busses.
Busstation Moalboal ist ein Schild auf der Hauptstraße.
Werden dort ausgeladen.
Noch 3,5 km zum Resort.
Gehen ist in dieser Hitze nicht.
So gut unsere Taschen auch rollen.
Somit kommen wir zum Kurzstrecken-Hauptverkehrsmittel:
Tricycles.
Motorräder mit seitlich angebauten Passagier-Kabinen.
Ohne Tricycles geht hier nix.
Personentransport.
Entweder exklusiv.
Oder als Sammeltaxi.
Und Gütertransport.
Fahrtpreis wird verhandelt.
Haben großartige Verhandlungsposition.
Wollen zum Resort.
Ohne Transport-Alternative.
300 Pesos (4,8 Euro).
Mehr als die Busfahrt hierher.
Was soll’s.
Unser Tricycle ist kleiner als die meisten.
Dafür wird’s extra für uns noch abgestaubt.
Taschen werden eingeklemmt.
Festgezurrt.
Die Rucksäcke und wir in der Passagierkabine.
Höhe ist für Filippinos gemacht.
Also Köpfchen schief halten.
Oder mehr liegen als sitzen.
Rumpeln für 10 Minuten über die Straßen Moalboals.
Die letzten 800 Meter unasphaltiert.
Offroad-like.
Blick links rechts …
Die Umgebung nicht sehr vielversprechend.
Fahren an ganz ärmlichen Baracken vorbei.
Aaaahhhh , wo sind wir da gelandet??
Einfahrt zum Resort.
Einfahrt in eine kleine Oase.
Alles schön.
Alles super gepflegt.
Direkt am Meer.
YESSS!!!!!
Genießen die Tage im Tauig Beach Resort.
Verwerfen unsere gesamte Philippinen-Route.
Planen neu.
Mit diesen Transport-Geschwindigkeiten geht sich’s nie aus.
Bzw. wären wir die meiste Zeit in Bussen.
Neue Route:
Siquijor und Bohol.
Danach weiter auf Coron.
Vor dort zurück nach Manila.
Müssen den Flug von Borocay nach Manila verfallen lassen (Budget-Autsch).
Dafür zwei andere Flüge einbuchen (größeres Budget-Autsch).
Und wir haben mehr und längere Meeresüberquerungen.
Was braucht’s dafür?
Richtig.
Fähren!
Wie’s uns mit den philippinischen Fähren ergeht?
Das wird ein extra Post.
Stay tuned!!