Bei unserer Abreise aus Manila kamen wir kurz vor dem Flughafen noch in einen der obligaten Staus, aber als aufmerksame Stöberer in den verschiedenen Travel Blogs wussten wir natürlich schon, dass sowas eher die Regel ist und haben ausreichend Zeit eingeplant. Beim Baggage Drop sind wir dann trotzdem eine gute Stunde angestanden obwohl wir uns brav wie verlangt die Baggage Tags am Automaten geholt hatten, aber wir waren offensichtlich auch die einzigen. Alle vor uns hatten weder einen Boarding Pass noch ein Baggage Tag. Dafür haben die Cebu Pacific Mitarbeiter die Waagen ein bissl getuned, die zeigen ziemlich exakt 2 Kilogramm mehr an als das Gepäck wiegt. Aber kein Wunder, sie verlangen ja auch pro 4 Kg Übergepäck 670 Pesos. Meine Tasche hatte plötzlich 22,3. Beim Flug davor mit genau gleichem Inhalt hatte sie 20,2 wie übrigens bei allen Flügen seit wir Wien verlassen haben. Aber dank unserer Packing Bags ist das ja easy… Tasche auf ein Packing Bag raus, Tasche zu, Problem erledigt.
Der Flughafen von Manila und speziell der Domestic Teil ist unfassbar voll und platzt aus allen Nähten. Aber kein Wunder, die Philippinen haben 35 größere Inlandsflughäfen und zusätzlich noch jede Menge kleinere Airstrips. Philipine Airlines, Cebu Pacific und Air Asia sind die größten Carrier hier, aber daneben gibt es noch einige kleinere Fluggesellschaften. Fliegen ist hier auch relativ günstig zumindest verglichen mit den Fährpreisen. Fähren nach Cebu kosten ungefähr 3.000 Pesos (knapp 50 Euro) und fahren 22 Stunden, während der Flug 1 Stunde 15 Minuten dauert und wir haben pro Nase 60 Euro bezahlt.
Um es mal gleich vorweg zu sagen, am schönsten schaut Cebu City vom Fenster eines Flugzeuges aus. Wenn man in Cebu City ankommt und durch die Mall in Richtung Ausgang geht, hat man das schönste von Cebu City schon gesehen. Die Stadt ist beim besten Willen leider wirklich keine Augenweide. Ziemlich dreckig und schmuddelig. Jede Menge Gebäude die als Bauruinen die Gegend verschandeln und teilweise schon wieder von der Natur übernommen werden. Ein bissl wie in einem Endzeit Film. Aber was solls, wir haben ja eh nur 2 Nächte gebucht und das ist gut so. Unser Hotel, das Cebu City plus liegt ziemlich im Zentrum und ist vollkommen ok. Saubere moderne Zimmer, alles funktioniert, wir sind happy.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück haben wir als wichtigstes To Do – unsere Bustickets für die Fahrt nach Moalboal checken. Online geht da nix, also entscheiden wir uns für einen Walk zur 2 Kilometer entfernten Southern Busstation. Der führt uns dann auch gleich durch das Zentrum von Cebu City. Also quasi kombiniertes Sightseeing. 100 Meter vom Hotel entfernt erwischt uns gleich mal ein Platzregen. Also entscheiden wir uns für einen strategischen Rückzug in ein Cafe das glücklicherweise direkt vor unserer Nase war. Die Besitzerin meinte zwar, dass sie erst um elf aufsperrt aber wir bekamen trotzdem unseren Kaffee. Der im übrigen ausgezeichnet war. Ban Khafe solltet Ihr mal in Cebu City sein, das ist ein netter Platz zum chillen.
Der Weg zur Southern Busstation zeigt uns, dass der erste Eindruck von der Grab Fahrt am Vorabend nicht getäuscht hat. Charmante Ecken sucht man hier vergebens. An der Bus Station erfahren wir dann lediglich, das die Busse alle halben Stunden fahren und man das Ticket nicht im voraus kaufen kann. Aber zumindest wissen wir jetzt wo wir das Ticket kriegen, ist ja auch schon was. Am Rückweg leg ich mich dann noch gekonnt in den Gatsch, ein Traumtag! Wurscht, nach einer Dusche und der Versorgung meiner aufgeschundenen Zehen, finden wir ein sehr lustiges Lokal 50 Meter vom Hotel entfernt. Ned Nanay’s Grill macht alles auf Spießen. Man sucht sich an der Theke so viele Spieße aus wie man will, die werden dann gegrillt und kommen zum Tisch. Wir waren allerdings zu blöd um das zu durchschauen, deswegen hat sich der Kellner erbarmt und uns eine Speisekarte zum aussuchen gebracht und dann alles organisatorische für uns erledigt. Alles sehr lecker und das Bier war auch kalt. Ein versöhnlicher Abschluss.
Am nächsten Tag nach dem Frühstück geht´s nach Moalboal. Das Grab liefert uns für 1,50 Euro bei der Busstation ab. Wir gönnen uns die Luxusvariante von Bus, den mit Aircondition, der Rest schaut ziemlich gleich aus, aber bei 408 Pesos (6,50 Euro) für 2 Tickets sollte man seine Ansprüche auch nicht zu hoch schrauben. Die Fahrzeit nach Moalboal ist mit 3 bis 4 Stunden angegeben was mir für 85 Kilometer ein bissl viel vorkommt aber nach 30 Minuten und 4 Stopps ist klar, das ist kein Non Stop Bus. Nach 3,5 Stunden und gefühlt 30 Stopps kommen wir in Moalboal an.
Ich hab jetzt absolut keine Lust mehr mit dem Tricycle Fahrer zu feilschen also 300 Pesos für die Letzten 5 Kilometer bis zu Hotel. Das Gefährt gerät allerdings angesichts von 2 erwachsenen Mitteleuropäern mit 2 großen Tasche und 2 Rucksäcken ziemlich an seine Belastungsgrenzen. Bei der ersten größeren Bodenwelle knallt Claudia mit dem Kopf auch gleich in das Dach des Gefährts, das hat jetzt eine Delle mehr. Claudias Kopf war stärker, aber wen wunderts 🙂 Die letzten 300 Meter zum Hotel ähneln mehr einer Trainingsstrecke für Enduros als einer Straße aber dann sind wir da! Nach 2 Wochen Saigon, Manila und Cebu City fühlt es sich echt großartig an hier am gefühlten Ende der Zivilisation. Das Tauig Beach Resort stellt sich als super Wahl heraus. Große gemütliche Zimmer, Blick aufs Meer, eine große Veranda, ein nettes Restaurant mit einer Bar, die Welt ist in Ordnung.
Die ersten zwei Tage bewegen wir uns mal gar nicht raus. Einfach nur lesen, schwimmen und ein bisschen schreiben, so bringt man einen Tag auch ganz gut rum. Zumal das Restaurant im Hotel wirklich eine gute Küche hat. Liegt vielleicht daran das die Philippinische Eigentümerin 35 Jahre in der Schweiz gelebt hat. Vielleicht gibt`s hier deswegen ein Jägerschnitzel und zwar ein richtig gutes. Am 3 Tag checken wir uns dann aber doch ein Moped um ein bisschen die Gegend zu erkunden.
Erster Stopp sind die Kawasan Waterfalls etwa 30 Kilometer südlich von Moalboal. Der Wasserfall ist mit seinen 10 Metern Höhe jetzt nicht wahnsinnig beeindruckend aber ganz hübsch, die weiteren Kaskaden sind Leuten vorbehalten die eine geführte Tour buchen die extra kostet. Am Fuß des ersten Wasserfalls gibt es ein Naturbecken in dem man schwimmen kann, aber nur mit Schwimmweste, die man dort gratis ausborgen kann. Es schaut allerdings ein bissl aus wie im Krapfenwaldbad an einem heißen Sommertag, man ist nicht allein im Wasser…
Nach einer Viertelstunde reichts uns dann auch und wir machen uns auf den 20 minütigen Fussweg retour zu unserem Moped. Kurz bevor wir unser Gefährt erreichen beginnts zu regnen. Egal wir fahren trotzdem und gut wars denn nach ein paar Minuten lassen wir die Wolkenbank hinter uns und alles kann wieder durch den Fahrtwind trocknen. Next Stopp „White Beach“ klingt super und wird auch überall als „must do“ beschrieben. Am Weg dorthin müssen 2 mal Gebühren abdrücken. das erste mal nach der letzten Straßenkreuzung die zum Strand führt. Dort zahlen wir 40 Pesos und dann nochmal am White Beach da sind es 50 Pesos für das Parken. Der Strand ist an sich ganz schön auch wenn er nicht weiß ist und der Sand eher grobkörnig, also gar nicht das was man sich unter einem weißen Sandstrand so vorstellt. Das wirklich störende sind allerdings die dicht an dicht stehenden heruntergekommenen Wellblech/Sperrholz Buden die mehr an ein Slum als an einen Strand erinnern.
Also weiter nach Panagsama Beach, dem Tauchmekka von Cebu. Der Ort erinnert ein bisschen an Dahab vor 30 Jahren nur ohne die gemütlichen Strandcafe´s. Strand gibt es hier nämlich keinen. Aber die Dive Center erinnern ein bisschen an die alten Zeiten wo es noch wurscht war wie ein Divecenter ausschaut. Dafür sind die Preise recht europäisch. Ein Tauchgang mit komplettem Equipment kostet hier 45,- Euro (vom Strand). Glücklicherweise kann ich wenn ich will, muss aber nicht und deswegen fahren wir schnurstracks zurück ins Hotel und gönnen uns einen Sundowner am Strand vom Hotel. Übermorgen geht´s dann schon weiter nach Siquijor….