Die ersten 100 Tage sind um. Unfassbar wie schnell das ging. Zeit für ein kleines Zwischen Resümee unseres Roadtrips.
1. „The place to be is still hidden“
Wir haben auf unserem Trip wirklich schon eine Menge schöner Orte gesehen, aber es war noch nichts dabei wo wir auch nur annähernd dachten, das könnte es sein. Woran liegt das? Ein Teil der Antwort ist sicherlich, dass wir beide ja nicht mehr die jüngsten sind und da braucht man sich nichts vorzumachen, flexibler wird man mit den Jahren nicht. So sehr ich Asien mag, ist mir auch klar geworden, dass hier zu leben nochmal eine andere Kiste wäre. Also Thailand, Laos oder Vietnam sind definitiv schon mal raus und die Philippinen… also bis jetzt würd ich sagen eher nicht, aber wir sind erst einige Tage im Land und haben noch nicht viel gesehen.
2. Es gibt Dinge die ich vermisse!
Auch wenn man eine Routine kriegt sich schnell irgendwo gemütlich einzurichten und das auch meistens gut funktioniert, ist es doch etwas komplett anderes als nach Hause zu kommen. Ich glaub gedanklich wird die Situation dadurch erschwert, dass wir ja derzeit tatsächlich „Nomaden“ sind. Es gibt ja keinen „Point to return“ wo wir hin könnten, denn wir haben ja unsere Wohnung aufgegeben. Was mir tatsächlich auch fehlt ist das abendliche Kochen und die Abende wenn Freunde zum Essen kommen. Generell fehlen natürlich Familie, Freunde und die Community deren Teil ich ja fast 30 Jahre war. Aber das wusste ich schon vor der Abreise.
3. Es gibt Dinge die mich nerven!
Da ist zum Beispiel das tägliche überlegen müssen wohin wir Essen gehen. Da würde ich einfach mal gerne in den nächsten Supermarkt schlurfen, einkaufen und dann gemütlich was kochen. Geht aber nicht und das nervt ein bisschen. Oder wenn wir weniger als 3 Nächte an einem Ort bleiben. Dieses gefühlt gerade ausgepackt zu haben und schon wieder einpacken zu müssen ist nervig. Wir konnten das bis jetzt glücklicherweise zum Großteil vermeiden, aber manchmal geht es einfach nicht anders. Richtig nerven können allerdings auch die Touristen, Expads und „Auswanderer“ die einem vorjammern wie Scheiße hier (im jeweiligen Land) alles ist. In der Nervigkeitsskala weit oben rangieren auch Straßenverkäufer die sehen das man schon 6 mal nein gesagt hat und einen trotzdem anquatschen, und das immer mit dem selben Spruch „Hi, whats your name, where you from?“ Ich würde mir ja ein T-Shirt mit den Antworten drucken lassen aber viele könnten es nicht lesen und die die es lesen könnten würden es sowieso nicht beachten. Aber so ein Shirt mit „Hi i am Arno from Austria… no not Australia… No thank you i do not need. Yes sure i really don´t want to…. drive, buy, rent or book anything“. Ok, am Text muss ich noch feilen…
4. Gemeinsam Reisen ist besser, definitiv!
Also allein unterwegs zu sein habe ich gemerkt würde mich überhaupt nicht interessieren. Niemanden zu haben mit dem man diese Dinge gemeinsam erlebt kann ich mir nicht vorstellen. Am Abend allein im Hotelzimmer mit mir selbst darüber zu sinnieren was ich erlebt habe, stell ich mir eher unspannend vor. Und dann die Motivation. Die Hälfte der Zeit würde ich wahrscheinlich das Bett nicht verlassen, bis mich der Hunger raustreibt. Ganz zu schweigen von dem ganzen Wust an Recherche bezüglich Routen und Zielen, die Buchungen für Flüge, Busse und Unterkünfte. Allein wäre man da, an so manchen Tagen, schon ganz gut beschäftigt. Ich habe festgestellt und das gilt natürlich nur für mich, dass das gemeinsame erleben der zentrale Spaß Faktor am Reisen ist.
5. Ohne Internet wäre es echt mühsam!
Erst wenn man länger unterwegs ist merkt man wie hilfreich das Internet und die verschiedenen Apps, die es gibt, sind. Neben Google Maps und den Buchungsapps wie Booking, Agoda, 12go sind auch Grab und checkmytrip mittlerweile kaum mehr wegzudenken aus unserem Alltag. Aber das macht natürlich auch notwendig, dass man quasi dauernd eine Internet Verbindung hat. Mit den W-Lan Verbindungen in den Hotels und Homestay`s ist das so eine Sache. Oft sind die leider ziemlich langsam und das nervt natürlich wenn man gerade etwas buchen muss. Glücklicherweise gab es bis jetzt in jedem Land in das wir gereist sind E-Sim Angebote zu echt brauchbaren Preisen.
In Thailand hat die E-Sim für 30 Tage mit 60 GB keine 20 Euro gekostet. In Laos war es ein bissl teurer und es gibt nur 4G und LTE. In Vietnam haben 120 GB für 30 Tage mit einem Tageslimit von 4 GB 18,90 gekostet. Am teuersten ist es hier auf den Philippinen. Hier kosten 130 GB für 30 Tage 40 Euro dafür gibt es aber kein Tageslimit.
Bis jetzt hat das überall einwandfrei funktioniert und die Einrichtung am Handy dauert keine 2 Minuten. Allerdings braucht man halt ein E-Sim taugliches Handy. Außerdem sollte man schauen, immer ein Angebot auszusuchen das auch eine lokale Telefonnummer beinhaltet, damit man im Notfall auch normal telefonieren kann. Zum Beispiel wenn der Grab Fahrer das Hotel nicht findet, weil die Adresse in Booking falsch ist. Also ich find es einfach super, das man das alles übers Netz checken kann. Das ganze rumgelatsche auf der Suche nach einem Hotel oder der Busstation vermisse ich kein bisschen.
6. Bis jetzt keine Katastrophen
Es ist ja schon fast ein bisschen unheimlich, aber bis jetzt ist eigentlich im wesentlichen alles nach Plan gelaufen, und auch wenn das langweilig klingt es gab bis hierher weder kleine noch große Katastrophen. Von dieser Seite scheint unsere Reise richtig langweilig zu verlaufen, was mich aber nicht stört. Wenn man sich so auf anderen Reiseblogs umschaut und was den Leuten alles passiert frag ich mich ob das echt passiert ist oder die Leute sich einfach nicht schreiben trauen, dass alles nach Plan läuft. Bis jetzt gab es jedenfalls keine Busse die nicht gefahren wären, nix mit abgesagten Flügen, keine Hotels die die Buchung verschlampt haben, keine Straßenräuber oder anderes Gesindel das versucht hätte uns auszunehmen etc. Das Highlight waren 3 Kakerlaken (Ok, echt große Kakerlaken) im Badezimmer. Vielleicht haben wir bis jetzt auch einfach nur Glück gehabt, mal schauen…
7. Meine Highlight´s
Bei den vielen Dingen die man sieht und erlebt ist es schwer sich festzulegen…
- Bestes Essen: Schwierig aber der PHO BO bei Phở Lý Quốc in Da Lat ist nicht zu biegen.
- Schönste Gegend: Das ist definitiv Tam Coc in der Nähe von Ninh Binh
- Coolster Trip: Mit dem Slowboat den Mekong runter von Chiang Rai nach Luang Prabang
- Beste Unterkunft: Lotus Village Resort in Mui Ne In der Kategorie Zimmer für 40 Euro mit Frühstück nicht zu schlagen.
- Coolste Stadt: Für mich immer noch definitiv Hanoi
- Sehenswürdigkeit: Weißer Tempel in Chiang Rai
Man hofft natürlich, dass die schönsten Dinge noch vor einem liegen…