Woohooo – nach fünf regenreichen Tagen in Da Lat geht’s wieder ans Meer!!
Mui Ne.
Waren wir noch nicht.
Beschreibung im Lonley Planet (von vor 14 Jahren, aktuellen haben wir nicht):
„A tropical idyll with crazy kite surfing.“
Klingt doch vernünftig.
Buchen über booking.com (Arno hat bereits Genius 3 Level) ein Resort direkt am Meer.
Aber die Zimmer Richtung Meer sind uns zu teuer.
Also hinten Richtung 2. Pool.
Kommen an und merken:
Zwischen den beiden Resort-Bereichen liegt die Straße.
Oh.
Doof.
Beim Check-in.
„We upgrade you. For free.“
Ein Zimmer beim vorderen Infinity-Pool.
Mit Blick aufs Meer.
Wie genial ist das denn??
Besser geht’s ja nicht!!
Wow.
Das Zimmer ein Traum:
Große Veranda mit Tisch und 2 Sesseln.
Sehe uns genau hier beim abendlichen GT!
Innen richtig groß und viel Platz.
Das Bad – das absolute Highlight.
Groß mit Wanne.
Und:
Nach hinten wie ein Mini-Innenhof nach oben offener Himmel!!
Sehe mich hier meine Matte ausrollen.
Wir sind wieder fast die einzigen Gäste.
Sind so begeistert, dass wir am nächsten Tag gleich verlängern wollen.
Müssten den (fast) normalen Preis für die weiteren Nächte zahlen.
Hm.
Ist eigentlich über unserer Preisschwelle.
Andererseits:
Wir haben noch so lange bis zum Flug nach Manila.
Fast 2,5 Wochen
Die ganze Zeit in Ho Chi Minh City wird zäh.
Arno macht Nägel mit Köpfen und verlängert.
Um fünf Nächte.
Zum höheren Preis.
Ohne weiter zu verhandeln.
Bin grumpy.
Erstens wegen des Vollmonds (schlecht geschlafen, nicht gut für meine Stimmung).
Zweitens weil ich zumindest versucht hätte, doch noch einen Rabatt zu bekommen.
Lässt mir keinen Frieden.
Versuche am nächsten Tag nochmal mein Glück an der Rezeption.
Schlechte Verhandlungsposition.
Mein Argument:
Wir bleiben ja so lange (9 Nächte!!).
Da könnte es ja ein Entgegenkommen geben?
Das Resort ist eh kaum gebucht.
Beiße auf Granit.
Nicht mal die 3% Aufschlag bei Kartenzahlung werden nachgelassen.
Grmpf.
Am Freitag verstehe ich warum.
Das Resort wird geflutet.
Mit koreanischen und vietnamesischen Touristen.
Halten uns fern.
Checken ein Moped.
Machen einen Ausflug nach Mui Ne.
Fishermen’s village.
Klingt doch nett, oder?
Es ist ein Alptraum.
Selten einen so verdeckten Ort gesehen.
Das schönste ist der gepflegte Mittelstreifen der riesigen Bundesstrasse.
Viele Resorts am Strand sind außer Betrieb.
Verfallen.
Oder sind in Bau.
Besser gesagt, waren in Bau.
Keine Bautätigkeit festzustellen.
Manches wächst schon wieder zu.
Auch im Ort selbst viele Baulücken.
Wurden zu Müll-Ablagerungsstätten umfunktioniert.
Aber auch sonst liegt genug Müll herum.
Weg hier.
Noch ein Abstecher zu den Red Dunes.
Da liegt der Müll nur bei den kleinen Getränkeständen rum.
Auf den Dünen weniger.
Lieber wieder zurück ins Resort!!
Aaaaaahhhh, das ruhige Infinity Pool hat sich zwischenzeitlich in ein Mega-Planschbecken verwandelt.
Asiatische Touristen jeden Alters okkupieren Pool und Meer.
Fühlen uns ein bisserl in unserer Ruhe gestört.
Heute kein Schwimmen mehr im Pool.
Wäre mehr ein Hindernis-Schwimmen.
Abends auf der Suche einem Pho Lokal gehen wir an den riesigen Seafood Lokalen vorbei.
Reihen sich dicht mit Blick aufs Meer ausgerichtet.
Jedes locker Platz für 150 – 250 Gäste.
Stilvoll mit Plastik-Tischen, Plastik-Sessel und Plastik-Tischtüchern eingerichtet.
Beim Eingang jeweils zig Becken mit allem, was das Meer beheimatet.
Neben Hummer, Krebsen, Snappern auch:
Muränen, Fledermausfische, Drückerfische.
Sehen sogar einen Baby-Ammenhai.
Manche Lokale sind gerade im Umbau begriffen.
Durch eine teilweise eingerissene Wand gibt’s direkten Einblick in die Küche.
Stoppt aber nicht das Geschäft.
Die Baustelle wird einfach zum Kundenparkplatz.
Tagsüber haben wir uns noch gefragt:
Was sollen diese Bahnhofs-Dimensionen?
Diese Menge an Sesseln füllt sich doch nie!
Doch.
Tut sie.
Abends stehen Angestellte wie Autostopper am Straßenrand.
Winken Autos direkt von der Straße ins Lokal.
Kein Scherz.
Der Kühler ist 30 cm vom ersten Tisch entfernt.
Ganze Busse mit Tagestouristen werden abgefangen.
Es geht zu wie auf einem Busbahnhof.
Dabei sind die Lokale nicht einmal besonders günstig.
1 kg Hummer kostet 1.350.000 Dong.
Sind 50 Euro.
Irre.
Flüchten uns in ein kleines Pho Lokal auf der anderen Straßenseite.
Am nächsten Morgen reist die asiatische Freitags-Gruppe schon wieder ab.
Sind nur eine Nacht geblieben.
Dafür kommt die Samstag-auf-Sonntag-Schicht an.
Flüchten am Sonntag wieder aus dem Resort.
Diesmal nach links.
Richtung Phan Thiet. (siehe Phan Thiet – altes und neues).
Als wir am späten Nachmittag wieder zurück kommen, ist alles wieder gut.
Alle wieder in ihren SUVs und Bussen abgereist.
Haben das Pool wieder für uns.
Genießen noch diesen wundervollen Platz hier im Resort.
Das kommt schon sehr nahe an meinen Traumplatz ran:
Aufwachen mit Blick aufs Meer.
Morgens in wenigen Schritten direkt am Wasser.
Auf die Wellen schauen.
Infinity Pool zum Schwimmen.
Umrahmt von Palmen.
Alles sauber.
Alles schön.
Ist das hier unser Platz zum Leben?
Nein.
Denn sobald ich vorne auf die Strasse trete, komme ich in eine Welt, die so gar nicht die meine ist.
Nichts, wo ich heimisch werden könnte.
Der asiatische Way of Life ist nicht der meine.
Ich hab’s gerne ästhetisch schön.
Nicht nur zweckmäßig und improvisiert.
Und auch überall sauber.
Nicht nur am eigenen Grundstück.
Auch die Mentalität und Sprachbarriere würde mich nie Teil der Community werden lassen.
Asien ist großartig zu bereisen.
Liebe ich nach wie vor!!!
Doch unser Platz fürs Leben ist irgendwo anders auf dieser Welt.