Nach unserem Stopp in Hoi An hat es uns nochmal in die Berge verschlagen. Mit dem Nachtbus nach Da Lat. Da Lat ist das Zentrum des Kaffeeanbaus in Vietnam, und was wir auch nicht wussten ist, dass Vietnam der Drittgrößte Kaffeeproduzent der Welt ist. Und Kaffee ist in Da Lat omnipräsent. Alle 10 Meter ist mindestens ein Kaffeeshop wo man alle Varianten der lokalen Kaffeeerzeuger angeboten bekommt. Vor allem der berühmte Wiesel Kaffee wird hier an jeder Ecke angeboten. Ich hab keine Ahnung wie viele Wiesel hier Bohnen kacken müssen aber es müssen Legionen sein. Es muss auf jeden Fall viel mehr Wiesel als Einwohner geben, das ist fix. Die Kaffeetouren sind mittlerweile zu einem festen Bestandteil der regionalen Wirtschaft geworden. Aber auch Erdbeeren, Avocados und alles mögliche andere „exotische“ wie Äpfel werden hier mittlerweile groß vermarktet.
Die Downside des ganzen sieht man, wenn man in Da Lat auf einen der umliegenden Hügel fährt der einen etwas weiteren Blick auf das Hochplateau erlaubt. Die Umgebung von Da Lat besteht zum Großteil aus Plastikfolie. Unfassbar riesige Flächen sind von Folientunneln bedeckt. Und man kann es nicht anders sagen, es schaut wirklich scheiße aus.
Wie dem auch sei, die Stadt hat auf jeden Fall einen deutlichen Aufschwung genommen. Die gesamte Infrastruktur ist um ein vielfaches besser als bei unserem letzten Besuch hier vor 12 Jahren. Rund um den See gibt es jetzt eine gepflegte Straße und auch die Straßen in die umliegenden Gemeinden sind viel besser als damals. Kaum etwas hat sich rund um den Markt verändert. Der ist immer noch genauso laut, schmuddelig und voller Leben wie damals. Aber rundherum ist jetzt alles deutlich moderner und es gibt viel mehr Cafe´s und Restaurants die auch einem westlichem Standard entsprechen. Wer mehr das alte Da Lat Feeling sucht, muss allerdings nicht weit gehen. In den Seitengassen die vom Markt wegführen findet man immer noch die kleinen Garküchen und Lokale mit den winzigen Plastikstühlen.
Unser geplanter Ausflug zur Tiger Cave war leider ein kompletter Reinfall, da man dort im Moment nicht hin kann, die Site ist geschlossen. Satt dessen sind wir zur Godess of Mercy und dem Elephant Waterfall gefahren. Schon der Weg dort hin ist die Fahrt wert. Zunächst geht´s nachdem man aus Da Lat raus ist, durch einen ausgedehnten Föhrenwald. Dann fährt man den Berg runter und kommt in ein breites Tal das von Kaffeeplantagen dominiert wird. Nach ungefähr 30 Kilometern erreicht man den von außen sehr unscheinbaren Tempel. Hinter dem Tempel ungefähr 200 Meter Luftlinie vom Elephant Waterfall türmt sich die wirklich imposante Godess of Mercy vor den Besuchern auf. Allerdings auch sehr sehenswert ist der Skulpturengarten hinter dem Tempel. Der liegt ein bisschen versteckt aber wenn man den Weg hinter dem Tempel folgt kommt man unweigerlich hin. Hier finden sich über 300 Godess of Mercy Statuen und einige große Buddhas, neben Rehen, Hirschen, Affen und allen möglichen anderen Betonfiguren. Manche davon sind ein bisschen seltsam, wie der Schweinebauer.
Am Rückweg hat uns dann voll der Regen erwischt. Aber das gehört in Da Lat dazu. Unser nächstes Ziel ist wieder am Meer. Es geht nach Mui Ne! Stay tuned…