Für die Weiterreise von Tam Coc nach Hue haben wir uns wieder für eine Nachtfahrt mit dem Sleeper Bus entschieden. Diesmal allerdings, man lernt ja dazu, eine Single Cabin. Das heißt jeder hat seine eigene Kabine. Die Abfahrt soll um 20:00 Uhr sein. Für 200.000 Dong haben wir einen „late check out“ in unserem Homestay gebucht, was die ganze Sache deutlich gemütlicher macht, da wir nicht den ganzen Nachmittag mit unserem Gepäck irgendwo rumhängen müssen.
Der Pick up Point für den Bus ist auch nur einige Minuten zu Fuß entfernt, wie so oft irgendwo an der Hauptstraße bei einem Restaurant was gut ist, da es pünktlich als wir unser Homestay verlassen zu regnen beginnt. Am Pick up Point ist niemand, auch um zehn Minuten vor acht sind wir noch die einzigen. Claudia`s Confidence bezüglich des Pick up´s Pints sinkt deutlich. Aber gerade als wir uns ernsthaft überlegen anfangen was da schief gelaufen sein könnte, taucht eine junge Frau auf die uns aufklärt, dass der Bus etwas verspätet ist, wegen dem Wetter. Jetzt trudeln auch langsam noch einige Leute ein die auch auf diesem Bus gebucht sind. Also wie immer in Asien, am Ende funktioniert alles so wie in der Beschreibung, zumindest fast.
Fünf nach acht ist auch der Bus da und keine 10 Minuten später geht´s auch schon los. Geplante Fahrzeit 11 Stunden. Also so eine Single Cabin zahlt sich schon aus, auch wenn man gerne kuschelt ist es sehr viel angenehmer für beide wenn man sich die 70 Zentimeter breite Kabine nicht teilen muss 🙂 Warum für die 600 Kilometer eine Fahrzeit von 11 Stunden angegeben ist wir mir auch bald klar. Der Bus bleibt alle gefühlt 10 Minuten irgendwo stehen. Entweder um Leute einsteigen zu lassen, oder irgendwelche Waren ein oder auszuladen. Die Busse in Vietnam funktionieren offensichtlich auch als dezentraler Paketdienst, man muss nur dafür sorgen, dass jemand vor Ort ist der die Sachen entgegennimmt.
Während ich mir wieder mal eine Bibel Episode der Pfarrerstöchter von Sabine Rückert und Ihrer Schwester Johanna Haberer anhöre, schlafe ich dann doch irgendwann ein. Podcasts sind im Bus ein wirklich geniales Schlafmittel, egal von wem, ich kann auch bei Lanz und Precht super pennen.
Recht unvermittelt werde ich dann aufgeweckt, das Licht im Bus ist an, ich checke die Uhrzeit. Es ist viertel nach fünf. Der Bus steht an einer Tankstelle, wird also ein Toiletten Stopp sein. Das trifft sich gut da mach ich auch mit. Zurück von der Toilette erwartet mich Claudia vor dem Bus und unser Gepäck wird gerade ausgeladen? Wir sind da! Aber wo genau? Die Zieladresse auf unserem Busticket ist das Stadion von Hue und das liegt ziemlich im Zentrum. Und hier schaut es gar nicht nach Zentrum aus! Egal, wir holen schnell unsere restlichen Sachen aus dem Bus. Nach der Befragung von Google Maps stellt sich heraus wir sind etwa 18 Kilometer vom Zielpunkt entfernt. Taxis oder andere Transportmittel gibt`s hier nicht, wir befinden uns auf einer Autobahntankstelle. Während Claudia die Toilette aufsucht, kommt plötzlich wieder Bewegung in die Sache. Der Busfahrer will mein Gepäck wieder einladen. Mein Versuch Ihn daran zu hindern, führt nur dazu, das er immer wieder das Wort HUE ausstößt. Auch die anderen Mitreisenden deren Gepäck ausgeladen wurde sind einigermaßen ratlos.
Nach einigem hin und her und mit Hilfe von Google transalte, Halleluja, glauben wir aber herausgefunden zu haben, dass ein Shuttle an der Tankstelle warten hätte sollen, das uns nach Hue bringen würde. Dieses Shuttle ist aber nicht erschienen, weswegen uns der Bus in die Stadt bringt. Also alles wieder rein in den Bus und weiter geht´s. Nach weiteren 30 Minuten sind wir in Hue, zwar nicht dort wo wir hingehören, aber immerhin im Zentrum, direkt beim Palast. Wir sind immer noch gut 1 Stunde früher dran als erwartet. Die Cafe´s haben leider noch zu.
Also checken wir uns ein Grab zum Hotel, damit wir wenigstens mal das Gepäck loswerden können. Das einzige Problem bei diesen Morgenankünften ist ja, dass man die Zimmer meist erst ab 14:00 beziehen kann. Also Gepäck abgeben und Zeit totschlagen am besten mit Kaffee!!!